SOLINGEN (mh) – Malerin Kristina Eckel arbeitet derzeit an einer Serie von Künstlerporträts. „Es reizt mich, mit Farbe als Gestaltungsmittel den Wesenskern des Menschen herauszuarbeiten“, erläutert sie ihre Arbeit. Menschen zu malen fand sie schon als Kind faszinierend.
Da man manches Mal den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, hatte sie geplant, einen Aufruf über Instagram zu starten, um Gesichter für ihre geplante Reihe zu finden. Im Rahmen des aktuellen Banner-Projektes, das mit großem Erfolg derzeit in den Clemens-Galerien läuft, fiel plötzlich der Groschen. „Wir sind doch hier im city-art-project eine Gruppe von mehr als 40 Künstlern.“ Da waren ja ihre Gesichter.
Über 40 Künstlerporträts
Die Kollegen zeigten sich nur zu gerne bereit, Kristina Eckel zu unterstützen. Nach Fotovorlage malt die Künstlerin ihre Porträts in Öl auf Pappwabenplatte. „Keilrahmen waren mir zu langweilig“, gesteht sie. Holzplatten wären ebenfalls möglich gewesen, aber vom Gewicht her natürlich um einiges schwerer. Die originellen 25 x 25 cm großen Pappwabenplatten, die den Darstellungen das gewisse Etwas geben, werden zunächst mit einer Gesso-Grundierung bearbeitet, bevor darauf das jeweilige Konterfei in Öl abgebildet wird.
Mehr als 40 Künstlerporträts hat sich Eckel zum Ziel gesetzt. 13 sind bereits fertig. Den Anfang machte Eckels Kollegin Fia Biba, die gemeinsam mit ihr und drei weiteren Künstlerinnen ihre Arbeiten in der city-art-Galerie EG 1 ausstellt. Mit ihren bislang kreierten Bildern hat die Porträtmalerin bei ihren Kollegen eine unglaublich positive Resonanz erzielt, So mancher wartet schon ungeduldig darauf, endlich an die Reihe zu kommen.
Im Oberbergischen aufgewachsen begann Kristina Eckel schon sehr früh mit dem künstlerischen Gestalten. Aus beruflichen Gründen lag die Kunst zunächst lange Zeit brach. In den 2000ern widmete sich Eckel erneut der Malerei. „Es war als ob sich massiv etwas Bahn brechen wollte“, beschreibt sie ihr Gefühl, dem sie dann glücklicherweise folgte. Nach 23 Jahren im Ruhrgebiet kam die Malerin vor rund 10 Jahren nach Ohligs.
Bilder erzählen Geschichten
Sie zeichnet und malt gegenständlich mit abstrakten Anteilen im Bild. Bei der Größe ihrer Werke legt sie sich nicht fest. Von klein bis sehr groß ist alles möglich. Menschen zählen zu den Lieblingsmotiven. Mit ihren Werken möchte sie Geschichten erzählen. Oft sind es persönliche Begebenheiten aus ihrem Leben, wie in der Darstellung „Sisters“. Diese zeigt drei junge Frauen an einem Feuer. Nicht alle Werke tragen einen Titel. „Ich male typische Szenen aus dem Leben, beispielsweise Episoden in einem Café.“ Hier versucht Eckel die Stimmungen wiederzugeben. Alle Arbeiten enthalten eine Fülle von Emotionen.
„Ich liebe die Gestaltung mit Ölfarbe“, beschreibt die Künstlerin ihre bevorzugte Technik. „Das Pastöse daran ist ungeheuer faszinierend. Ölfarbe lebt und zeigt ganz spannende Reaktionen. Man kann viel länger in das Bild eingreifen, ohne eine neue Schicht auflegen zu müssen.“
Die Künstlerin experimentiert gerne in unterschiedlichen Bereichen. Eine wesentliche Serie besteht aus Aquarellgemälden. In andere Werke hat sie Schlagmetall eingearbeitet. Ihre neueste Bildreihe zeigt Ansichten der Ohligser Heide. „Ich habe eine besondere Beziehung zu Bäumen“, erklärt Eckel diese Werke und gesteht, dass Waldspaziergänge für sie eine außerordentlich starke Kraftquelle darstellen. Die künstlerische Arbeit der Malerin ist ebenso facettenreich wie ihre Persönlichkeit.
Spende an das Solinger Hospiz
Bis zum 48h-Event am 12./13. September sollen alle Porträts zu sehen sein. Die ersten sind ab morgen in dem kleinen Glaskasten im Erdgeschoss der Galerien unterhalb der Rolltreppe ausgestellt. Peu à peu werden sich die Regale immer weiter füllen. Nach dem Event kann jeder Künstler sein Bild erwerben. Im Anschluss wird das Angebot ausgeweitet, so dass Interessenten gerne ihr Porträt in Auftrag geben können. Der Preis pro Bild beginnt bei 150 Euro, je nach Material auch etwas darüber.
Die Aktion soll bis kurz vor Weihnachten laufen. Rund 20 Prozent des Erlöses gehen als Spende an das Solinger Hospiz. „Ich finde die Arbeit, die im Hospiz geleistet wird, großartig. Sie ist wirklich nicht einfach und ich möchte hier gerne unterstützen“, ist das Anliegen der Künstlerin. Jeder, der zum Erfolg der Sammlung beitragen möchte, kann gerne für sein Bild einen höheren Preis zahlen. Alles, was über dem regulären Verkaufspreis liegt, wandert mit in den großen Spendentopf.