SOLINGEN (mh) – Aus der ursprünglichen Idee von Teamfotos für die Jugendförderung ist das großartige Projekt Kandy Pop alla Pop entstanden. „Es hat sich der Plan herauskristallisiert, selbst die Kulissen für Fotos zu bauen und für Kinder und Jugendliche zu öffnen“, erklärte Patricia Bennertz vom vorbeugenden Jugendschutz. Damit bot sich ein wunderbares Projekt für den Kulturrucksack an. Patricia Stute von der städtischen Jugendförderung war sofort begeistert.
Kandy Pop alla Pop beim Kulturrucksack
Schnell entstand in einer Gemeinschaftsarbeit mit Suzan Köcher, Kulturrucksack, und Yvonne Enders, Jugendstadtrat, ein tolles Konzept über den Raum im Raum. „Wir haben Janine Werner mit ins Boot geholt. Sie hat bereits im Rahmen von Kulturrucksack-Projekten mit Kindern und Jugendlichen Miniaturwelten gebaut.“ (wir berichteten)
Das Landesprogramm Kulturrucksack NRW ermöglicht zehn- bis vierzehnjährigen einen leichten Zugang zu Angeboten der kulturellen Bildung und umfasst alle Bereiche von der Medienbildung bis zur Bewegungs- und Alltagskultur. Städte und Gemeinden schaffen diese Angebote in Zusammenarbeit mit Kultur- und Jugendeinrichtungen. Die Veranstaltungen sind in der Regel kostenlos oder kostengünstig.
Zunächst traf sich Janine Werner mit den Kindern per Zoom. „Um sie auf das Thema einzustimmen, haben wir uns Bilder vom Supercandy Pop-Up Museum in Köln angesehen“, erläuterte Werner die Vorgehensweise. Das Pop-Up Museum zeigt Illusionsräume zum Hineingehen, Anfassen, Klettern – die idealen Hintergründe zum Posieren und Fotografieren. Im November begann man mit dem Bau der Miniaturen. Dazu hatte die Künstlerin nach den Vorstellungen der Teilnehmer Care-Pakete zusammengestellt.
Care-Pakete für die Teilnehmer
Daheim entstanden unter den geschickten Händen der Jugendlichen wirklich faszinierende Miniaturräume. Im pinkfarbenen Raum gibt es bunte Schwimmringe in Donutform, ein anderer ist wie eine Wasserwelt gestaltet. Für den Road-Trip steht ein pinker Cadillac bereit. Der schwarz-weiße Raum zeigt eine wirklich gelungene optische Täuschung. Aus den Entwurfsmodellen entwickeln sich jetzt 2,40 x 2,50 große Räume, die sich mittels Stecksystem leicht zerlegen und wieder aufbauen lassen. Die Kulissen sollen künftig auch in den verschiedenen Stadtteilen in Jugendräumen stehen oder beispielsweise auf dem Jugendkulturfestival eingesetzt werden.
Das Besondere an diesem Projekt ist neben der Nachhaltigkeit vor allem das Interdisziplinäre. Neben der Kreativität geht es um Selbstinszenierung. Gerade diese Zielgruppe liebt es, sich zu fotografieren. Hier werden Erfahrungen im Rahmen der Persönlichkeitsrechte gemacht. Wie inszeniere ich mich selbst? Ein wichtiges Thema auch im Hinblick auf Prävention.
Illusionsräume für Fotosession
Aus Pandemiegründen mussten und müssen die bisherigen und nächsten Bauphasen in mehreren Gruppen durchgeführt werden. Die geplante Fotosession im Haus der Jugend wird über mehrere Tage gehen. Wann sie stattfinden kann, bleibt abzuwarten.