SOLINGEN (red) – Die Labradorhündin Maya war der heimliche Star beim 4. Bergischen Palliativtag, der jetzt im Kplus Forum an der St. Lukas Klinik in Ohligs stattfand. Dr. Hans-Ulrich Giesen M.A., Chefarzt der Abteilung Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie in der St. Lukas Klinik und als Regionalleiter des Regionalen Schmerz- und Palliativzentrums der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) Solingen Veranstalter des Treffens, freute sich über mehr als 80 Besucher: „Die Kplus Gruppe, zu der die St. Lukas Klinik gehört, verstärkt ihre Aktivitäten bei diesem wichtigen Thema. Mit den Palliativtagen wollen wir die Akteure der hospizlichen und palliativen Arbeit in und um Solingen zusammenbringen.“
Sterbende und schwerstkranke Menschen begleiten
Und zu diesen Akteuren gehört auch die examinierte Krankenschwester und Fachkraft für Palliative Care, Annette Montag, die mit ihrer zweieinhalb Jahre alten Therapiehündin Maya ehrenamtlich Palliativpatienten besucht: „Ich habe mit Maya eine ganz eigene Art entdeckt, sterbende und schwerstkranke Menschen zu begleiten“, sagt die 55-Jährige. Sie findet Unterstützung bei Prof. Dr. Raymond Voltz. Der Direktor des Zentrums Palliativmedizin am Universitätsklinikum Köln findet den Ansatz, mit Tieren zu therapieren, „absolut richtig“ und setzt Maya und ihre Besitzerin regelmäßig ein. Er selbst referierte im Kplus Forum über „MS und Palliativmedizin?!.“ Dr. Stephan Probst, Leitender Oberarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin am Klinikum Bielefeld, lieferte Denkanstöße zum Thema „Sterben und Leiden im jüdischen Kontext“.
Wo Medizin und Pflege ansetzen können
Ein breitgefächerter Themenmix – und so war es gut, dass es zwischendurch Zeit für Nachfragen und Diskussionen gab. Dr. med. Harald Bannies, in Solingen niedergelassener Allgemeinmediziner und Schmerztherapeut und wie Dr. Hans-Ulrich Giesen im Solinger DGS-Vorstand, fasste die Zielrichtung des 4. Bergischen Palliativtages zusammen: „Die moderne Medizin ermöglicht das Überleben, auch wenn die Krankheit selbst nicht geheilt werden kann. Wir tauschen uns darüber aus, welche Qualität diese zusätzliche Lebenszeit hat und wo Medizin und Pflege ansetzen können.“