SOLINGEN (mh) – Rund 10 Kinder der KiTa Scheidter Feld kamen gestern mit ihren Eltern zum nahe gelegenen Lidl-Parkplatz. Daniela Berghaus und Ulrich Schmidt vom Solinger Team der Verkehrssicherheitsberater hatten zum Radfahrtraining eingeladen. Die kleinen Radler waren schon sehr gespannt und auch ein bisschen aufgeregt.
Wie bremst man denn überhaupt richtig? Das Rad sollte nicht nur mit der Vorderradbremse abgestoppt werden. Hierbei besteht die Gefahr des Überschlagens. Die Verzögerung muss immer mit beiden Bremsen erfolgen. Das muss natürlich geübt werden.
Bremsen – aber richtig
Außerdem gab es auch eine Lerneinheit (nicht nur) für die Eltern. Wie muss ein Fahrradhelm sitzen? Uli Schmidt demonstrierte am lebenden Objekt. „Ein Helm, der schlecht sitzt, hat keine Schutzfunktion. Um jedes Ohr soll von der Seite ein gleichmäßiges Gurt-Dreieck zu sehen sein. Der Helm muss waagerecht auf dem Kopf sitzen. Die Größe muss ebenfalls stimmen. Dann wird der Kinnriemen geschlossen. Zwischen Riemen und Kinn soll nur ein Finger passen.“
Das wurde von den Eltern natürlich umgehend überprüft. Ach ja, da gab es doch noch etwas zu korrigieren.
Ein weiterer wichtiger Hinweis des Polizisten betraf die Lenkerhörnchen (die an den Enden eines Fahrradlenkers angebrachten Griffstücke). Grundsätzlich dienen sie dazu, durch die Änderung der Griffposition die Muskulatur und das Handgelenk zu entlasten. Leider sorgen sie bei Stürzen oftmals zu stumpfen Verletzungen, wie Rippenbrüchen. Daher sollte man genau überlegen, ob sie wirklich notwendig sind.
Helme haben Schutzfunktion
Vorrangig ging es bei den verschiedenen Übungen um die motorische Beherrschung des Rades. Das Training war lustig und abwechslungsreich gestaltet. Das Kurvenfahren machte Spaß und war relativ einfach. Doch dann hieß es: „Popo hoch, der Sattel ist ganz heiß!“ Uli Schmidt riss in seiner unnachahmlichen Art die Kinder einfach mit. Sie waren begeistert und probierten alles aus. Nur mit einer Hand oder geduckt unter dem ausgestreckten Arm der Mutter herfahren, dann paarweise nebeneinander, eine Scheibe annehmen, in einen Koffer legen, Schulterblick üben. Zur Vollbremsung hatte Uli Schmidt wieder eine leicht zu merkende Erklärung für die Kids: „Ihr bremst mit allem, was da ist.“
„Wir wollen Eltern und Kindern Sicherheit vermitteln“, so Daniela Berghaus. Außerdem möchten wir aufzeigen, wie viele Möglichkeiten es gibt, um für die Kinder zahlreiche Übungen selbst zu entwickeln. Mit den geringsten Mitteln kann man mühelos einen Parcours aufbauen. Spuren lassen sich leicht mit Straßenmalkreide aufzeichnen oder mit Seilen legen. Hier sollen die Kinder möglichst langsam durchfahren, um das Gleichgewicht zu trainieren und ein Gefühl für das Fahrrad zu bekommen.“ Einen kleinen Parcours aufbauen oder Spuren zeichnen übernehmen sie auch gerne selbst.
Vor allem sollten sich Kinder angewöhnen, aus Sicherheitsgründen immer von der Gehwegseite, der Kettenseite, auf das Rad zu steigen. Die Straßenseite ist gefährlicher. Sicherheit ist oberstes Gebot.
Aufsteigen von der Gehwegseite
Zum Abschluss folgte ein kleiner Wettkampf auf „Ulis Zauberinsel“. Den Rand der Insel bildeten die Eltern. Dahinter war natürlich Wasser. „Wer ins Wasser fährt, muss runter von meiner Insel“, lachte der Polizist. „Das gilt auch für jeden, der beim Fahren den Fuß auf den Boden setzt. Wer übrig bleibt, wird Inselkönig oder Inselkönigin. Aber Vorsicht: Die Insel schrumpft.“ Die kleinen Fahrer gaben sich die größte Mühe und hatten dabei einen Riesenspaß.
So war die Übungsstunde mit viel Heiterkeit und einer Menge guter Tipps im Nu vorbei.