SOLINGEN (bgl) – Die Medizinische Klinik I für Gastroenterologie am Städtischen Klinikum Solingen unter Chefarzt Prof. Dr. Boris Pfaffenbach hat ihr Angebot erweitert: Seit Anfang Januar bietet die neu eröffnete Infektiologische Ambulanz im Haus F spezielle Behandlungs- und Beratungsangebote für Patienten mit komplexen Infektionskrankheiten an. Unter der Leitung von Oberarzt Dr. Lukas Eberwein wird damit ein wichtiger Schritt hin zu einer umfassenderen Versorgung in der Region gemacht.
Betreuung von Menschen mit HIV-Infektionen
Ein besonderer Schwerpunkt der Ambulanz liegt auf der Betreuung von Menschen mit HIV-Infektionen. Für diese Patientengruppe ist das Angebot ein echter Gewinn, da sie nicht mehr in umliegende Städte ausweichen müssen. Mit der Eröffnung der Ambulanz wurde in Solingen ein wichtiger Versorgungspunkt geschaffen, der Betroffenen eine wohnortnahe und moderne Behandlung ermöglicht. In enger Zusammenarbeit mit AIDS-Hilfen und Fachärzten der Region werden umfassende Beratungen und Therapien auf Grundlage der neuesten medizinischen Standards angeboten. Auch die medikamentöse HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP), eine wirksame Maßnahme zur Vermeidung von HIV-Infektionen, wird hier bereitgestellt. „In der Regel sieht die medikamentöse HIV-Therapie so aus, dass ein Großteil der Patienten am Tag eine Tablette einnehmen muss. Dabei handelt es sich meist um ein Kombinationspräparat mit zwei oder drei Wirkstoffen“, erläztert Dr. Lukas Eberwein.
Ergänzend zum ambulanten Angebot leistet die Station C02 der Klinik einen essenziellen Beitrag zur stationären Versorgung. Die Station verfügt über 18 Betten, das medizinische Team behandelt ein breites Spektrum infektiologischer Krankheitsbilder. Dazu gehören bakterielle Blutstrominfektionen, Sepsis, Hepatitisinfektionen sowie Knochen- und Gelenkinfektionen. Besonders spezialisiert ist die Station auf die Abklärung von Fieber unklarer Genese sowie die Behandlung von Patienten mit ansteckenden Infektionskrankheiten wie Magen-Darm-Erkrankungen oder viralen Atemwegsinfektionen. Die Station C02 arbeitet seit Monaten voll ausgelastet.
Enge Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen
Die Station bietet zudem moderne Isolationsmöglichkeiten, die insbesondere in Zeiten pandemischer Bedrohungen wie durch Coronaviren oder Influenzaviren eine zentrale Rolle spielen. Neben der Patientenversorgung engagiert sich die Klinik auch in der Antibiotic Stewardship, um den Einsatz von Antibiotika nachhaltig zu gestalten. Durch die enge Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen stellt das Klinikum sicher, dass die Therapieinfektionen stets auf dem neuesten Stand der Wissenschaft erfolgen.
Mit der neuen Ambulanz und der Station C02 setzt das Klinikum Solingen Maßstäbe in der Infektionsmedizin und bietet Patienten in der Region eine exzellente medizinische Versorgung – sowohl ambulant als auch stationär. Besonders die wohnortnahe Versorgung für HIV-Patienten markiert einen Meilenstein, der die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessert. Und eine Fahrt nach Wuppertal oder Düsseldorf obsolet macht. Das Angebot der neuen Ambulanz wird außerdem durch eine Beratung bei Tierbissen, Insekten- und Zeckenstichen sowie bei Borreliose abgerundet. Dabei handelt es sich allerdings um eine Selbstzahlerleistung.
Infektiologische Ambulanz
Tel.: 0212 547-6690
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