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Neueröffnung im Südpark: Die etwas andere Galerie Märzhase

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Am Freitag fand die Eröffnung der etwas anderen Galerie Märzhase im Südpark statt. Inhaber Michael Boeck möchte künftig mit Unterstützung von Karen Ulrich die Besucher auf lockere Art an die Kunst heranführen. Ein leicht schräger Spirit ist das Kennzeichen der Galerie. (Foto: © Martina Hörle)
Am Freitag fand die Eröffnung der etwas anderen Galerie Märzhase im Südpark statt. Inhaber Michael Boeck möchte künftig mit Unterstützung von Karen Ulrich die Besucher auf lockere Art an die Kunst heranführen. Ein leicht schräger Spirit ist das Kennzeichen der Galerie. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – Der vier Meter hohe, weiße Hase auf der Wiese war schon von weitem sichtbar. Am Freitag eröffnete die Galerie Märzhase in den Güterhallen ihre Pforten. „Im Namen des Hasen“ war das Motto des Eröffnungsabends, und um Hasen ging es natürlich auch an diesem Abend. Von wahren Riesen bis zur batteriebetriebenen Werbeikone – Hasen, so weit das Auge reichte. Man wollte einen fröhlichen und entspannten, aber keinesfalls ernsten, Blick auf die Kunst werfen, die Darstellungen des Hasen durch die Epochen der Kunstgeschichte beleuchten und die eine oder andere Hommage lächelnd betrachten.

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Märzhase – die etwas andere Galerie

Der Monitor, auf einem Sockel schräg gegenüber der Theke, gewährte in einer Dauerschleife Einblicke auf den Hasen in der Kunst. In dem 8-Minuten-Clip von Karen Ulrich gab es viele Ausschnitte zu sehen, wie beispielsweise den riesigen, rosafarbenen Strickhasen auf dem Gipfel des 1.600 Meter hohen Colletto Fava in Piemont. Man kann ihn sogar aus dem Weltraum erkennen. Ursprünglich sollte er 20 Jahre dort bestehen bleiben. Doch die Witterung hat ihn schon vorher zerstört. „Der Hase steht ja für Leben und Fruchtbarkeit“, so Karen Ulrich. Es gibt wohl nur wenige Künstler, die sich nicht mit ihm als Thema beschäftigt haben. Auch Beuys hatte schon in den 60er Jahren in einer spektakulären Aktion mit dem Hasen auf sich aufmerksam gemacht.

Die Galerie trägt ihren Namen nicht ohne Grund. Wo man hinsieht, entdeckt man Hasen. (Foto: © Martina Hörle)
Die Galerie trägt ihren Namen nicht ohne Grund. Wo man hinsieht, entdeckt man Hasen. (Foto: © Martina Hörle)

Das ist es, was Karen Ulrich und Michael Boeck in und mit dieser Galerie beabsichtigen: Begegnung mit der Kunst für die, die affin dafür sind und ebenso für die, die noch keinen Draht dazu haben. Dabei geht es nicht um einen wissenschaftlichen Blick auf die Kunstgeschichte, sondern um den Spaß an der Sache. Davon zeugt schon der gewählte Namensgeber – der Märzhase, eine fiktive Figur aus Lewis Carrolls Roman „Alice im Wunderland“. Der Name ist eine Anspielung auf die im Englischen bekannte Redewendung „mad as a march hare“, was so viel wie „schon ganz schön verrückt“ bedeutet. Figuren der Erzählung, wie zum Beispiel die Grinsekatze, der Märzhase und der verrückte Hutmacher, oder einzelne Episoden, wie die Teegesellschaft, in die Alice hineingerät, wurden in der Kunst, vor allem in der Popkultur, immer wieder aufgegriffen und zitiert.

Auch künftig leicht schräger Spirit

Kultstatus hat auch der trommelnde rosa Hase auf dem Sims, bei dem man automatisch auf das Versagen der Batterie wartet. Daneben weist ein Filmplakat des Psychothrillers Donnie Darko auf die dunkle Seite des Hasen hin. Werke der Künstlerin Nadine Gabriel hängen neben einem Hasenkopf von Sylvia Knust-Schubert. In Anlehnung an den Trickfilm „Yellow Submarine“ und die Blaumiesen, die in freundliche Wesen verwandelt werden, ist der blaue Hase an der Eingangstür übersät mit Herzen. Die Skulptur steht als Hommage für Art Director Heinz Edelmann.

Dieser fantasievolle, leicht schräge Spirit soll auch weiterhin die Atmosphäre der Galerie kennzeichnen:

  • mit Ausstellungen, die auch mal ganz anders sind
  • mit Lesungen, die skurril, spaßig oder/und unterhaltsam sind
  • mit Events, die die Fantasie beflügeln
  • mit Raum, der für viele Ideen Spielraum bietet
  • mit einer Location, in der man sowohl feiern als auch tagen kann
Die blaue Hasenskulptur mit den Herzchen auf dem Bauch steht als Hommage für Art Director Heinz Edelmann. (Foto: © Martina Hörle)
Die blaue Hasenskulptur mit den Herzchen auf dem Bauch steht als Hommage für Art Director Heinz Edelmann. (Foto: © Martina Hörle)

„Es wäre schön, wenn die Leute bei manchen Ausstellungen ein Lächeln zeigen“, hofft Karen Ulrich. Die Dipl. Kommunikations-Designerin (Studienschwerpunkt Zeichentrickfilm) ist in dieses Galerie-Projekt involviert und steht dem Inhaber Michael Boeck beratend und organisatorisch zur Seite. Mit einer langjährigen Berufserfahrung und mindestens genau so viel „Passion“ für die vielfältigen Bereiche, in denen sie tätig ist, liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeit immer in der Kreation.

Michael Boeck ist Inhaber des Ateliers Rahmenkunst und arbeitet in diesem Beruf, der auch seine Leidenschaft ist, seit 35 Jahren. Seit der Gründung 2006 ist er mit seinem Atelier und seiner Werkstatt in den Güterhallen ansässig. „Wer uns nicht besucht, verpasst viel Spaß, gute Laune und interessante Gespräche mit netten Leuten über Kunst und Kultur.“ Sein Ziel ist es, die Besucher auf lockere Art an die Kunst heranzuführen und darauf aufzubauen. Wo es konkret hingehen wird, bleibt abzuwarten.

Künftig auch eine Medienwerkstatt

Die Galerie wird in näherer Zukunft noch um eine Medienwerkstatt erweitert. Dann wird es möglich sein, einen Podcast in entspannter Atmosphäre am Kamin aufzunehmen, Interviews zu drehen oder verstärkt mit Kindern Projekte wie die Stop-Motion Filme (in Zusammenarbeit mit Janine Werner vom Atelier AndersARTig im Rahmen des Kulturrucksacks) zu produzieren. Auch Lesungen und lockere Gesprächs- oder Diskussionsrunden sind geplant. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Die Medienwerkstatt wird den Künstlern der Güterhallen, aber auch allen anderen, die Interesse an audiovisuellen Produktionen haben, offen stehen. Sowohl der 65 m² große Galerieraum als auch die künftige Medienwerkstatt mit 85 m² können für Workshops und andere Aktivitäten gemietet werden, auch Wunsch gerne mit Dienstleistungen, wie Videoschnitt oder professionelle Tonbearbeitung.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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