SOLINGEN (bgl) – Rund vier Jahre war Prof. Dr. Thomas Standl Vorstandsvorsitzender des SAPV-Fördervereins. Dieses Amt gab der medizinische Geschäftsführer des Klinikums und Chefarzt der Anästhesie aus Zeitgründen jetzt an Nicole Sommerkamp ab. „Das ist mir nicht leicht gefallen, aber in Gedanken und Verbindung bleibe ich aber selbstverständlich dabei“, betont Standl.
Mit Nicole Sommerkamp übernimmt eine langjährige Mitarbeiterin des Spezialisierten Ambulanten Palliativteams (SAPV-Team) den Vorstandsvorsitz des Fördervereins. Als onkologische Fachschwester ist die 44-Jährige zu 40 Prozent im Klinikum angestellt, im SAPV ist sie zudem zu 60 Prozent beschäftigt. Nicole Sommerkamp ist gebürtige Solingerin und lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Remscheid.
Begleitung ab der Diagnosestellung
„Ich wurde angesprochen, da ich in vielen Bereichen tätig bin und Patienten von der Diagnosestellung und manchmal bis zum Lebensende begleite“, erklärt Nicole Sommerkamp. 2008 baute sie die Palliativstation im Klinikum mit auf. Nach einer Zusatzausbildung wechselte sie 2012 zudem in die onkologische Fachpflege. „Die Palliativarbeit ist mehr sehr wichtig. Mit sterbenden Menschen zu arbeiten ist selbstverständlich nicht immer leicht, aber man bekommt in keinem anderen Beruf so viel Wertschätzung zurück“, macht sie deutlich. Nicole Sommerkamp arbeitet mit ambulanten und stationären Patienten.
Kommunikation und Information optimieren
Nicole Sommerkamp will während ihrer Amtszeit, die zeitlich nicht fest definiert ist, Kommunikation und Information im Rahmen der Palliativarbeit verbessern. „Wie können die Pflegekräfte besser ermitteln, wo der Bedarf ist? Es ist schwierig, Patienten oder Angehörige direkt vor den Kopf zu fragen, ob sie finanzielle Probleme haben und ob sie Unterstützung brauchen. Mir liegt es am Herzen, dass wir beispielsweise so etwas leichter erfragen und vermitteln“, zeigt die neue Vorstandsvorsitzende des SAPV-Fördervereins auf. Zudem wolle sie auch das psychoonkologische Angebot noch besser zugänglich machen. Auch in Sachen Teambuilding will sich die 44-Jährige starkmachen, denn „gute Patientenversorgung funktioniert nur, wenn es den Versorgern gut geht“.
Lebensqualität verbessern und Selbstbestimmung erhalten
Ziel des SAPV ist es, als Team rund um die Uhr die häusliche Versorgung von schwerkranken Menschen zu unterstützen. Unter medizinischen, pflegerischen, psychosozialen und spirituellen Gesichtspunkten soll die Lebensqualität verbessert und die Selbstbestimmung der Betroffenen erhalten bleiben. Das Team begleitet schwerkranke Menschen bis zum Tod in der vertrauten Umgebung oder in stationären Pflegeeinrichtungen. Der Förderverein unterstützt dabei auch individuelle Maßnahmen mit finanziellen Mitteln.