SOLINGEN (mh) – Am Donnerstagabend wurde der Gemeinschaftsgarten an der Kirchgasse (zwischen Düsseldorfer Straße 15/17 und Kirchgasse) in Ohligs offiziell eröffnet. Alle, die mit Rat und Tat zum Gelingen beigetragen hatten, waren gekommen, ebenso Gäste aus Wirtschaft und Politik.
Hans-Ketzberg-Garten eröffnet
Die Immobilien- und Standortgemeinschaft Solingen-Ohligs (ISG) hatte für diese rund 316 m² große Fläche vor einiger Zeit bei der Stadt einen dreijährigen Mietvertrag unterzeichnet. In den letzten Monaten waren zahlreiche helfende Hände unermüdlich damit beschäftigt gewesen, diese bisher sehr vernachlässigte Grünfläche für Anwohner, Interessengruppen und Eigentümer sinnvoll nutzbar zu machen. Angedacht sind Workshops, kleinere Treffen oder einfach das Chillen in der Mittagspause.
Über den Verfügungsfonds war ein Bauwagen mit einem Solarpanel auf dem Dach angeschafft worden. Der „Blaue Emil“ beherbergt unter anderem das Büro von Akim Heil, dem Ohligser Straßenmeister. Er ist vormittags im Einsatz und sorgt für Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit. Garten- und Landschaftsbauer Ernst Greiser hatte sich mit seinem Team um die Legung einer 36 m² großen Terrasse aus Lärchenholz gekümmert. Im Workshop „Alles Paletti“ war mit viel Engagement von Mitwirkenden der InterJu aus Paletten eine Reihe von gemütlichen Sitzgelegenheiten entstanden. Unter Floristin Ingrid Diermanns fachkundigen Händen erblühten Pflanzen und Kräuter auf neu angelegten Beeten.
Zwölf Schlüssel im Einsatz
Obwohl die Zäune etwas erhöht wurden, wirkt das Gelände sehr offen. 12 Schlüssel sind in der Gemeinde verteilt, so dass ein Betreten durch die beiden Tore problemlos möglich ist. Die Schlüssel sind zum Beispiel bei S. Oliver, Backwerk und Frauke Pohlmann erhältlich. In Kürze wird es einen Online-Kalender mit einer Terminübersicht über die Platzbelegung und den Möglichkeiten der Schlüsselausgabe geben, kündigte Gloria Göllmann, Geschäftsführerin der ISG, an.
„Es gibt noch ein paar kleine Baustellen“, gestand sie lächelnd. „Aber wir freuen uns, dass der Platz schon genutzt werden kann. Hier soll eine kleine grüne Oase entstehen, die 30 – 40 Menschen Platz bietet.“ Kurzfristig wird noch ein Sonnen- und Windsegel aufgebaut. Schilder an Eingangsbereich und Bauwagen sollen als Wegweiser dienen.
Auch Dr. Teut-Achim Rust und Jörg Bergmann vom Vorstand der ISG freuen sich über das Ergebnis. „Der Platz ist innerhalb von sechs Monaten umgestaltet worden“, berichtete Dr. Rust. Ein wenig hapert es wohl noch an der Unterstützung einiger Eigentümer. „Von der Idee sind die meisten begeistert, froh darüber, dass endlich etwas geschieht. Aber Eigeninitiative zeigen ist nicht jedermanns Sache. Vor allem die Wasserversorgung war ein Problem.“ Doch da ist jetzt Backwerk eingesprungen.
„Es ist großartig, wenn Menschen über so viel positive Energie verfügen“, lobte OB Tim Kurzbach die Aktion. „Diese Fläche war wirklich nicht besonders ansehnlich. Viele haben es gesehen, noch mehr haben sich vermutlich darüber geärgert. Aber dadurch allein verändert sich nichts. Dann hat die ISG mit Gloria Göllmann die Initiative ergriffen. Und aus „man müsste“ wurde „wir machen“. Solche Menschen brauchen wir. Menschen, die anpacken und verändern, die an die Zukunft glauben. Deshalb freue ich mich, dass dieser Platz heute nach einem solchen Macher benannt wird – einem Mann, der sich für die Gemeinschaft eingesetzt, der sich engagiert hat.“
Symbolische Baumpflanzung
Und auf dem abgerollten Banner prangte in großen Buchstaben „Hans-Ketzberg-Garten“. Der in diesem Jahr verstorbene Hans Ketzberg war Mitbegründer und Namensgeber des Dürpelfestes und langjähriger Vorsitzender der Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft (OWG). Freude und Stolz auch bei der Familie Ketzberg, die es sich nicht hatte nehmen lassen, zur Eröffnung zu kommen, und nach der offiziellen Eröffnung unter tatkräftiger Hilfe von Ingrid Diermann gemeinsam einen Blaubeerbaum pflanzte.