SOLINGEN (mh) – An diesem Wochenende war Ohligs ganz auf das Verwöhnen seiner Besucher ausgerichtet. Gemeinsam mit der OWG hatte Timm Kronenberg wieder alle Register der Unterhaltung gezogen und ein gigantisches Programm auf die Beine gestellt. Top-Künstler und Live-Musik sorgten für fantastische Stimmung.
Car-Art und Bodypainting
Während es am Freitag und Samstag schon ein tolles Musikprogramm gab, stellten am Sonntag zusätzlich rund 30 Künstler in 20 Pagodenzelten einen bunten Mix aus Fotografie, Malerei und Skulpturen aus. Besucher kamen gerne mit den Künstlern ins Gespräch, stellten Fragen und bewunderten die Werke aus direkter Nähe. Manches Teil wechselte dabei den Besitzer.
Bei „Create an Adam“ gestaltete Zoran Velinov nach den Ideen der Besucher einen Opel vom Autohaus Schönauen. Neben dieser Car-Art-Premiere fand ein Model-Bodypainting statt. Stefan Seeger kreierte gemeinsam mit Assistentin Nadine Gabriel ein Musterbanner von 800 x 80 cm Große. Motive wurden mit Acrylspraylack auf LKW-Plane übertragen.
Musterbanner für das Brückenfest
Bestimmt ist es für das kommende Brückenfest. Auf acht Meter Breite sollen 15 Banner von Ende Oktober bis Ende November die Ohligser Fußgängerzone überspannen. Deshalb ist das Thema „Brücke“ gefragt. Hierfür werden noch Vorschläge gesucht. Wer teilnehmen möchte, kann sich gerne mit Timm Kronenberg in Verbindung setzen. Die besten Vorschläge werden gemeinsam mit Stefan Seeger als künstlerischem Leiter entweder im Alten Stellwerk oder in den Clemens-Galerien umgesetzt.
Dirk Adolphs, Ulli Steinküller und Horst Hermes boten einen Querschnitt durch die Welt der Fotografie. Neben Bildern von Heike Ponge und Elke Jacobs hingen farbenfrohe Objekte von Sabine Stosch. Stosch liebt es, (nicht nur) alte Gegenstände oder Zeitungen mit „Kitsch“, wie sie es nennt, aufzupeppen.
Petra Korte hatte „gesalzene“ Werke mitgebracht. Genau wie Stosch gibt sie alten Dingen neues Leben. Schuhe oder Bücher werden zu Salzobjekten. „Mich fasziniert diese Transformation durch das Material“, erklärt sie ihre Arbeit. „Ich erhalte mit Salz den erstarrten Moment.“
Den erstarrten Moment erhalten
Kanak Chandresa zeigte die grüne Revolution in Bildern. Darin stellte er Mensch und Tier gegenüber. „Beide wollen die grüne Fläche“, erklärte Chandresa. „Der Mensch hat eine Waffe, das Tier dagegen ist unbewaffnet.“
Ingo Schleutermann war inmitten seiner Portraits zu finden. „Einmal im Jahr gestalte ich eine Sonderedition mit zwei bis drei Portraits“, schilderte der Künstler seine Arbeit. „Meist wähle ich Prominente, die früh verstorben sind.“ Diesmal hatte er sich für Prince und Amy Winehouse entschieden. Im Hintergrund ein etwas älteres Werk von Marilyn Monroe. Gleich daneben waren Bilder von Christa Huberty zu sehen. Schleutermann hatte vor kurzem ihre Werke zum ersten Mal gesehen und war sofort begeistert. Huberty zeichnet monochrom mit Tusche oder Kugelschreiber auf Papier. Ihre Arbeit wird in Kürze auch im Atelier KünstlerPack in den Güterhallen zu sehen sein. „Bald möchte ich wieder skulpturale Arbeiten machen“, verriet Huberty.
Auf den Aquarellen von Heinz Butzen waren typische Ansichten von Ohligs zu sehen. Sieben Ohligser Bilder hatte er mitgebracht, wie zum Beispiel das frühere Kaufhaus Altmann und den Markt mit der alten Persil-Uhr. Das „Literarische Kabinett“ von Schorsch Wenke musste leider ausfallen, da die zugesagten Räumlichkeiten nicht genutzt werden konnten.
Beim Auftritt von Teneja verstärkte spontan Jessie, die Sängerin des Duos So I Said Rock. Die Zuhörer waren begeistert. Es gab reichlich Applaus. Auch die vierzehnjährige Jeyleek bezauberte mit ihrer Stimme. Die Newcomerin singt nur eigene Stücke und begleitet sich dazu mit der Gitarre. Almoust Blue, Franzi Rockzz und Senjam boten ebenfalls ein tolles Repertoire.
Tanzeinlagen zu kubanischen Rhythmen
Am Kaffeewagen von MiKaNero war viel Betrieb. Kaffeerösterin Michaela Groß ist mit ihrem hellblauen Citroen Bruno oft auf Veranstaltungen zu treffen und bietet hier exquisite Heißgetränke. Gleich gegenüber waren heiße kubanische Rhythmen zu hören. Das Publikum war hingerissen, und so gab es gleich ein paar musikalische Tanzeinlagen. Die Düsseldorfer Straße wurde zum Tanzparkett.
Viele Besucher nutzten neben dem Unterhaltungsprogramm die Gelegenheit zum Shoppen. Die Händler hatten so manches besondere Angebot. MIRAMIRA – fashion outfits 4 kids feierte an diesem Tag Neueröffnung und freute sich über regen Zulauf.
„Die Stimmung bei den Besuchern ist außergewöhnlich relaxed“, beschrieb Schorsch Wenke die Atmosphäre. „Es ist alles völlig ungezwungen. Man kommt und schaut. Alles kann, nichts muss.“ Auswirkungen eines grandiosen Events.