SOLINGEN (ots) – In einem umfangreichen Einsatz gegen die organisierte Schleuserkriminalität wurden am Mittwochmorgen Durchsuchungen in insgesamt acht Bundesländern durchgeführt. Im Rahmen dieser Aktion vollstreckte die Polizei zehn Haftbefehle und mehrere Personen, darunter auch Rechtsanwälte, wurden verhaftet. Zudem konnten Vermögenswerte sichergestellt werden. Die Maßnahmen und Ermittlungen in diesem Fall seien jedoch noch nicht abgeschlossen und dauern weiterhin an. Das teilt am Mittwochvormittag die Bundespolizei mit.
International agierende Schleuserbande
Das Ermittlungsverfahren der bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf angesiedelten Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in Nordrhein-Westfalen (ZeOS NRW) richtet sich gegen Mitglieder einer international agierenden Schleuserbande. Unter der Federführung der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Köln durchsuchen seit dem frühen Morgen über 1.000 Beamtinnen und Beamte der Bundespolizei und der Staatsanwaltschaft insgesamt 101 Wohn- und Geschäftsräume, darunter auch zwei Rechtsanwaltskanzleien.
Wie die BILD-Zeitung berichtet, kam es auch in Solingen zu Durchsuchungen. Unter anderem sollen eine Villa sowie Geschäftsräume in Wald Ziel der Ermittler gewesen sein. Auch das Ausländeramt an der Gasstraße war Medienberichten zufolge im Fokus von Polizei und Staatsanwaltschaft. Zudem sollen Liegenschaften in Köln, München, Frankfurt, Düsseldorf und Berlin durchsucht worden sein.
Aufenthaltserlaubnisse gegen Zahlungen verschafft
Unter Ausnutzung der Sonderregelungen für ausländische Fachkräfte soll die mutmaßliche Schleuserbande etwa 350 zumeist chinesischen Staatsangehörigen gegen Zahlung fünf- und sechsstelliger Eurobeträge zu Unrecht Aufenthaltserlaubnisse verschafft haben.
In diesem Zusammenhang wurden am Mittwochmorgen zehn Beschuldigte festgenommen, gegen die im Vorfeld Haftbefehle erwirkt worden waren, darunter auch ein Rechtsanwalt und eine Rechtsanwältin. Ziel der Maßnahmen ist es zudem, Beweismittel und Vermögenswerte zu sichern, so die Polizei.