SOLINGEN (mh) – Beim heutigen Museumsfest im Kunstmuseum drehte sich alles rund ums Rad. Um elf Uhr fiel bei strahlendem Sonnenschein im Südpark der Startschuss zur „Tour de Trasse“. Auf das Zeichen von Bürgermeister Ernst Lauterjung (SPD) setzte sich ein gutes Dutzend Radfahrer, ausgestattet mit Helm und Sicherheitsweste, in Bewegung. Mit dabei waren Alt-Oberbürgermeister Franz Haug, Museumsdirektor Dr. Rolf Jessewitsch und Detlef Wagner, Präsident des Solinger Sportbundes. Über die Trasse ging es bis zum Kunstmuseum Gräfrath.
Vom Südpark zum Kunstmuseum
„Wir sind sehr froh, dass unser Museumsfest wieder von der Eugen-Otto-Butz-Stiftung gefördert wird“, betonte Rolf Jessewitsch. „Sonst wäre für uns so eine Veranstaltung gar nicht möglich.“ Die Stiftung setzt sich für die Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr ein. Ihr Ziel ist es, allen Verkehrsteilnehmern durch unterschiedliche Aktionen mehr Sicherheit und bessere Mobilität zu ermöglichen. Jessewitsch lobte auch die vielen ehrenamtlichen Helfer, die beim Fest wieder tatkräftig im Einsatz waren. „Sie alle leisten eine fantastische Arbeit.“
„Für mich ist es selbstverständlich, dass ich heute dabei bin.“ Franz Haug, ehemaliger Oberbürgermeister, ist nicht nur im Vorstand Kunstmuseum Solingen e. V., sondern war an der Entstehung der Trasse im Rahmen der Regionale 2006 maßgeblich beteiligt. „Sie stellt eine hervorragende Verbindung zwischen den Stadtteilen dar.“ Wagner ergänzte: „Die Trasse wird super von den Solingern angenommen. Vor allem an den Wochenenden ist es immer sehr voll.“
Mit dem Segway auf dem Parcours
Als die Gruppe 30 Minuten später am Kunstmuseum eintraf, war das Fest bereits in vollem Gang. Vorhof und Parkplatz boten zahlreiche Attraktionen für große und kleine Besucher. Ein geschickt angelegter Parcours lud ein zum Segway testen. E-Bikes warteten darauf, ausprobiert zu werden. Wer nicht treten wollte, der konnte sich gemütlich mit einem Velotaxi fahren lassen.
„Die Idee ist durch die Tour de France in Düsseldorf entstanden“, erläuterte Renate Höller, Veranstaltungsorganisatorin, die Kombination von Radtour und Museumsfest. „Aus der Tour de France ist die Tour de Trasse entstanden. Dann haben wir Überlegungen angestellt, was man mit einem Fahrrad alles machen kann.“
Auch Silvia Schäfer und Nico Rücker, Mitarbeiter beim Verkehrshelfer Solingen e. V., waren vor Ort. Der Verein wurde im Juni 2016 gegründet und verfolgt das Ziel, aktive und präventive Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer ohne Auto zu ermöglichen. „Richtiges Verhalten im Straßenverkehr kann man gar nicht früh genug lernen. Wir haben in unserem Verein viele Jugendliche, die wir gerne in diese wichtige Aufgabe integrieren. Sie übernehmen Verantwortung und können Sicherheit aktiv mitgestalten. „Runter vom Sofa – raus auf die Straße“ ist unser Motto.“ Derzeit besteht der Verein aus 20 Mitgliedern von 16 – 38 Jahre. Weitere Mitglieder werden gerne aufgenommen.
Sicherheit durch Verkehrshelfer Solingen
Die „Kunst am Rad“ erfreute sich großer Beliebtheit. Gisela Elbracht-Iglhaut, stv. Direktorin des Museums, saß gemeinsam mit Nathalie Dimic und Astrid Geithe vor einem Stapel Draht. „Man nennt ein Fahrrad ja auch Drahtesel“, erklärten die Damen sehr munter. „Mit dem Stück Draht wird ein Fahrrad zurechtgebogen und mit Perlen und bunten Klebebändern individuell dekoriert. Hier kann man kreativ sein und auch etwas mit nach Hause nehmen.“
Kreativ waren auch die Besucher am Stand von Christiane Winkler. Die ehemalige Lehrerin hat, wie sie sagte, bis auf Religion und Physik alles unterrichtet. Das Fach Kunst lag ihr besonders. Für das Fest hatte sie alte Fahrräder organisiert. Die wurden von den Besuchern einfallsreich dekoriert. „Ich habe mich zuhause umgesehen und überlegt, was man brauchen könnte“, schilderte Winkler ihre interessante Materialzusammenstellung. Neben bunten Bändern gab es Perlen, zerschnittene Topfschwämme und vieles mehr. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt.
Die kleinen Besucher konnten ihr Wissen bei einem Verkehrsquiz testen. Experten gaben Tipps rund um Reparaturen und Fahrrad-Sicherheit. Eine Tombola mit einem Fahrrad als Hauptgewinn rundete das Angebot ab. Und für das leibliche Wohl gab es neben Kaffee und Kuchen noch Gegrilltes, Eis und Kaltgetränke.