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SOLINGEN (bgl) – In Sachen Wasserwirtschaft geht der Spar- und Bauverein Solingen (SBV) ganz neue und innovative Wege: Seit Juni 2024 werden in den SBV-Siedlungen schrittweise etwa 2.000 Regentonnen mit einem Fassungsvermögen von jeweils 430 Litern installiert. Der Aufbau einer „strategischen Wasserreserve“ soll dazu beitragen, so der SBV, dass in den Solinger Siedlungen mit insgesamt rund 7.000 Wohnungen der Einsatz von Trinkwasser für die Bewässerung der umfangreichen Grünflächen so gering wie möglich gehalten wird. Im Waschhaus Weegerhof stellte die Genossenschaft das Projekt jetzt den Medien vor.
Regentonnen Teil des SBV-Klimaschutzpaketes
„Die Wasserhaltung ist ein Baustein unserer ganzen Aktivitäten auf dem Weg in Richtung CO2-Neutralität. Bis 2045 wollen wir alle unsere Objekte klimaneutral gestalten“, erläuterte SBV-Vorstandsmitglied Uwe Asbach. Neben den großen Themen Heizung und Dämmung soll das Wasser nicht in Vergessenheit geraten, unterstrichen die SBV-Verantwortlichen. „Wir haben immer mehr mit Trockenheit zu tun, wir werden mit dieser neuen Art der Wasserhaltung unsere Grünflächen bewässern wollen und auch die Gärten“, erläuterte Uwe Asbach.
Unterstützt wird der SBV dabei von der Solinger Firma Aricon, die die Regentonnen maßgeschneidert produziert und dabei Werkstoffe zum Einsatz bringt, die eine ganz besonders lange Nutzungsdauer aufweisen. Zudem sind die Tonnen zu 100 Prozent voll recycelbar, was ein weiterer Nachhaltigkeitsaspekt sei. „Wir wollen ganz konkret Regenwasser zur Bewässerung der Pflanzen nutzen“, zeigte Uwe Asbach auf. Aber auch für Reinigungsarbeiten soll das so gesammelte Wasser eingesetzt werden. Auf diese Weise soll effektiv und nachhaltig Trinkwasser eingespart werden. Die Initiative für das Projekt geht auf die Gruppe „Grünlinge“ zurück, die sich aus Bewohnern der SBV-Siedlung Weegerhof zusammensetzt und sich für die Themen Ökologie, Biodiversität und Nachhaltigkeit einsetzt.
Mieter und Genossenschaft können das Regenwasser nutzen
In einer ersten Charge liefert die Firma Aricon 300 Regentonnen an den SBV, in der Siedlung Weegerhof sollen zunächst 100 verbaut werden. Jede Tonne wiegt rund 46 Kilogramm und hat ein Fassungsvermögen von etwa 430 Litern. Die Tonnen werden an der jeweiligen Hauswand montiert und sind direkt an das Dachentwässerungssystem angeschlossen. „Wir sind der Firma Aricon sehr dankbar, dass wir jetzt ein serielles Produkt haben. Wir haben gemeinsam die kostengünstigste Lösung gefunden für das, was wir hier brauchen“, freute sich Uwe Asbach.
Finden sich in den anderen SBV-Siedlungen ebenfalls Mieter-Initiativen, die sich für ein ökologisches Zusammenleben vor Ort einsetzen wollen, würde das die Installation der Regentonnen jeweils vereinfachen und sogar beschleunigen. Denn eine aktive Mieterschaft vor Ort sei eine Grundvoraussetzung für die Nutzung der neuartigen Regentonnen. Diese sind mit einem Filtersystem und einen Rücklauf versehen. Die Reinigung sei unkompliziert, erläuterte Dirk Düben, beim Spar- und Bauverein Leiter der Regiebetriebe. „Wir halten 140 Liter für den Spar- und Bauverein vor und die weiteren 290 Liter Wasser sind dann für unsere Mieter nutzbar“, so Düben weiter.
„Regenwasser ist zur Bewässerung von Pflanzen ideal“
Denn sowohl die Genossenschaft als auch die Mieter vor Ort sollen von der so aufgebauten Wasserreserve profitieren. „Es lässt sich an die Regentonne ganz einfach ein Schlauch anschließen, die Anschlüsse sind genormt“, macht Düben deutlich. Mit seiner Initiative setze der Spar- und Bauverein in der Klingenstadt ein wichtiges Zeichen, betonte Ariane Bischoff: „Regenwasser ist zur Bewässerung von Pflanzen ideal. Dieses Projekt ist wirklich beispielhaft“, lobte die Leiterin Nachhaltigkeit und Klimaschutz im Rathaus.
