SOLINGEN (bgl) – In den Morgenstunden, so ganz kurz vor Schulbeginn, ist auf den Zufahrtsstraßen immer ganz besonders viel los. Eltern bringen ihre Kinder zur Schule, andere Erwachsene fahren zur Arbeit. Und mittendrin auch noch die ganz kleinen Kinder, die zur Kita wollen. Dass es in einem solchen Gewusel zu gefährlichen Situationen kommen kann, liegt auf der Hand. Die Grundschule Weyer an der Sternstraße bemüht sich deshalb bereits seit Jahren intensiv darum, ihren Schülerinnen und Schülern Kompetenzen im Straßenverkehr beizubringen. Gemeinsam mit der Verkehrswacht, der Polizei und den beiden Kindertagesstätten Sternstraße und Sterntaler, haben Lehrer und Kinder der Grundschule Weyer jetzt die Elternhaltestelle und die Querungsmöglichkeiten an der Sternstraße mit frischer Farbe gekennzeichnet.
Kleine „Verkehrsscouts“ übernehmen Verantwortung
„Ich denke, dass es selbstverständlich sehr gut ist, dass wir hier alle zusammenarbeiten“, betonte Claudia Bialowons, Leiterin der Grundschule Weyer. Jeden Morgen engagieren sich freiwillige Viertklässler der Grundschule, mit Warnwesten speziell gekennzeichnete „Verkehrsscouts“, die gemeinsam mit den Verkehrssicherheitsberatern der Polizei geschult wurden, um die Sicherheit der jüngeren Kindergartenkinder im Straßenverkehr zu gewährleisten.
„Es geht ganz konkret darum, den anderen Kindern zu helfen“, so Bialowons weiter. Natürlich ist das Überqueren der Straße an einer Stelle gefährlicher als an einer anderen. Aus diesem Grunde hat die Verkehrswacht jeder Schule in Solingen „Halt-Stopp-Schablonen“ zur Verfügung gestellt, um sichere Punkte zur Straßenquerung zu kennzeichnen. „Sinn und Zweck ist zu zeigen, wo man über die Straße gehen soll. So machen wir das auch den Eltern deutlich“, erklärte Jürgen Dahlmann von der Verkehrswacht Solingen.
Grundregel im Straßenverkehr: Stehen, Sehen, Gehen!
Rund 100 Schablonen wurden bereits angeschafft und verteilt. 2000 Euro wurden dazu investiert. Unterstützt wird die Aktion unter anderem von der Eugen-Otto-Butz-Stiftung. Für die Kinder gelten am Straßenrand drei Grundregeln: „Stehen, Sehen, Gehen! Und zwar in aller Ruhe nacheinander, denn die Kinder können in diesem Alter so viele Dinge gleichzeitig noch nicht bewältigen“, betonte Jürgen Dahlmann. Die Kids der Grundschule Weyer, die sich als „Scouts“ engagieren, tun das mit ganz großem Einsatz und Elan.
„Es ist ganz wichtig, dass wir uns trauen, die kleineren Kinder anzusprechen und an die Hand zu nehmen“, sagte der neunjährige Theo, der wie seine Mitstreiter die vierte Klasse der Grundschule Weyer besucht. Die Kindergartenkinder werden dann von den Grundschülern an die Hand genommen. Vorsichtig überquert man gemeinsam die Straße, was ganz hervorragend klappt. Schließlich wurde und wird das regelmäßig geübt.
Kinder geben sich und anderen Kindern Sicherheit
„Wir zeigen den kleineren Kindern auch, in welche Richtung sie gehen müssen. So geben wir den Kleineren Sicherheit, aber auch uns selbst“, erklärte die zehnjährige Claudia. Das Projekt wird auch im Nachgang weiterhin von der Verkehrswacht betreut. Diese Woche wurden auch die Markierungen der Elternhaltestelle der Grundschule Weyer aufgefrischt. „Jedes Auto, das hier nicht vor der Schule verkehrt, ist gut“, hoffte Schulleiterin Claudia Bialowons auf weniger morgendlichen Trubel auf der Sternstraße.