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Solingen: „Angelshare“ – Geschichten, Lieder und Whisky

Stefan Lorbach, Kerstin Ehmke-Putsch und Martina Hörle (v.l.) begeisterten die Besucher mit ihrer musikalischen Lesung mit Whiskytasting im Cornish Arms. (Foto © Sandra Grünwald)

Stefan Lorbach, Kerstin Ehmke-Putsch und Martina Hörle (v.l.) begeisterten die Besucher mit ihrer musikalischen Lesung mit Whiskytasting im Cornish Arms. (Foto © Sandra Grünwald)

SOLINGEN (sg) – Am Mittwochabend fand in der Gaststätte Cornish Arms in Gräfrath unter dem Motto „Angelshare“ eine musikalische Lesung mit Whisky-Tasting statt. Dass die Veranstaltung diesen Titel trug, kam nicht von ungefähr. Angels‘ Share nennen die Whiskybrenner nämlich den Anteil des Whiskys, der während der Lagerung aus dem Fass verdunstet. Er ist der „Engelsanteil“ oder eben der „Schluck der Engel“.

Angelshare – Der Schluck der Engel

Und natürlich hatte die Solinger Autorin Martina Hörle auch eine passende Geschichte dazu parat. Der Chefengel Scotty hat nämlich ein bisschen zu viel vom Angels‘ Share genommen, worauf er umfiel und sich den Flügel kaputt machte, was vom „Chef“ nicht gerade mit Lob bedacht wurde.

Zuviel Angelshare saugte der Engel Scotty in sich ein, so dass er volltrunken umfiel. (Foto © Sandra Grünwald)

Launige Reise in die Welt des Whiskys

Whisky Sommelier Stefan Lorbach nahm die Besucher im voll besetzten Gastraum des Cornish Arms mit auf eine interessante und genussvolle Reise, nicht nur nach Schottland, sondern auch nach Irland und sogar nach Amerika. Seit 40 Jahren beschäftigt sich Stefan Lorbach mit dem „Wasser des Lebens“ und hatte somit zu jedem Whisky, der verkostet wurde, auch einiges zu erzählen. Begonnen wurde mit einem irischen Whisky von Old Bushmills, einer der ältesten Whiskybrennereien der Welt. Aber auch Raritäten, wie der mahagonifarbene First Fill aus einem Hogshead (Schweinekopf) Fass, von dem es insgesamt nur 279 Flaschen gab, wurden zelebriert.

Obwohl sich Stefan Lorbach als Experte für schottischen und irischen Whisky versteht, ließ er sich zum Tasting eines Bourbon Whiskeys – einem sechsjährigen Jim Beam – überreden. Und wagte dann noch ein Experiment mit den Gästen. Er mischte nämlich den Jim Beam mit einem schottischen Glenmorangie. Und das wurde von gleich mehreren Geschichten über die Begegnung des jungen, agilen Bourbon mit dem gesetzten, torfigen Scotch begleitet. Ob nach einem Schiffbruch auf einer Insel oder beim Wettstreit, wer denn der Bessere sei. Die in verteilten Rollen vorgetragenen Texte erheiterten das Publikum.

Stefan Lorbach erklärte, dass schottische Whiskys durch die zweifache Destillation bis zu 1000 Geschmacksaromen aufweisen können. (Foto © Sandra Grünwald)

Whiksytrunkene Weihnachtslieder

Kerstin Ehmke-Putsch brachte mit ihren selbst geschriebenen Liedern musikalische Glanzlichter zum Leuchten. Vor allem ihre Weihnachtslieder, die ohne Whisky gar nicht zu denken wären, begeisterten die Besucher des „Angelshare“-Abends. Ob das eher ruhige „Slainte to the Joy“ oder das zum Schreien komische „Single Malt“ nach der Melodie von Jingle Bells. Mit ihrer vollen Stimme unterhielt Kerstin Ehmke-Putsch auf die vielfältigste Weise.

Kerstin Ehmke-Putsch sorgte mit ihrem Lied „Single Malt“ für herzhaftes Gelächter. (Foto © Sandra Grünwald)

„Ewan MacLeod, der Whiskyflüsterer“

Neben Geschichten über streitende Antioxidantien, über Jammerlappen und darüber, was Whisky mit Wahnsinn zu tun hat, hatte Martina Hörle noch eine ganz besondere Geschichte mitgebracht. Darin ging es um „Ewan MacLeod, den Whiskyflüsterer“, der in einem Herrenhaus in den schottischen Highlands lebt und dort Whiskytastings veranstaltet, die den Gästen im Gedächtnis bleiben. Alles geht seinen Gang, bis zu jenem Tag, als Ewan feststellt, dass volle Whiskygläser plötzlich leer sind und es da Wesen gibt, die seine Liebe zum Whisky teilen. Diese Geschichte hatte Martina Hörle als eine Hommage an Stefan Lorbach geschrieben, der von dieser Geste sichtlich gerührt war.

So wurde „Angelshare“ zu einem vollendeten Genuss geistiger Kultur, ob nun in musikalischer, literarischer oder geschmacklicher Weise. Mal nachdenklich, mal lustig, mal verträumt sorgten die Geschichten und Lieder für Kurzweil. Die Whiksys verwöhnten den Gaumen und die wundervolle Atmosphäre des Cornish Arms bot dafür den perfekten Rahmen.

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