SOLINGEN (red) – Die Situation in der bergischen Gastronomie ist kritisch. Das bestätigt jetzt eine Blitzumfrage der Bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK). „82 Prozent der Betriebe geben an, dass sie sich mittlerweile Sorgen um ihre Existenz machen“, verdeutlichen IHK-Präsident Henner Pasch und IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge. Bereits jetzt beurteilen 24 Prozent ihre Lage als schlecht und 54 Prozent als nur befriedigend.
Fachkräftemangel ist das größte Problem
Größtes Problem ist für 71 Prozent der antwortenden Betriebe der Fachkräftemangel. Mehr als die Hälfte sei dadurch gezwungen, die Öffnungszeiten zu reduzieren. Die steigenden Energie- und Lebensmittelpreise werden von 34 Prozent als eine der größten Schwierigkeiten genannt. Dazu kommt die drohende Mehrwertsteuererhöhung von sieben auf 19 Prozent. „Die Gastronomen stehen deshalb vor der großen Schwierigkeit, ob und wie sie die steigenden Kosten an die Kunden weitergeben können, ohne diese zu verlieren“, so Pasch.
Von Kundenseite würden die Gastronomen viel Verständnis erfahren, so die IHK weiter. Das ergab eine parallel dazu durchgeführte Blitzumfrage bei allen anderen Unternehmen. Dabei sprachen sich 80 Prozent gegen eine Erhöhung der Mehrwertsteuer aus. Zwei Drittel haben bereits Einschränkungen der Öffnungszeiten beziehungsweise in der Servicequalität wahrgenommen.
461 Unternehmen beteiligten sich an der Umfrage
Bei allem Verständnis gegenüber der Branche und ihren Schwierigkeiten überlegen zwei Drittel der antwortenden Betriebe, ob sie bei weiteren Preissteigerungen seltener Gastronomiebetriebe aufsuchen. „Dies veranschaulicht die prekäre Situation, in der sich die Gastronomiebranche derzeit befindet“, betont Wenge abschließend. An den beiden Blitzumfragen, die vom 9. bis zum 13. November durchgeführt wurden, haben sich insgesamt 461 Unternehmen beteiligt.