SOLINGEN (sg) – Die Solingerin Miriam Kreuz möchte als Reisebloggerin ihre Leser inspirieren und ist auf dem Weg, zur Influencerin zu werden.
Studium abgebrochen, um Reisebloggerin zu werden
Miriam Kreuz begann nach dem Abitur ein Studium, so wie es viele junge Menschen tun. Doch unter dem Studiengang Kommunikationsdesign hatte sie sich etwas anderes vorgestellt. Die Ablehnung der Professoren gegenüber digitalen und sozialen Medien lag konträr zu ihren Interessen. Während ihrer ersten großen Reise, die sie 2018 allein gemacht hat, hatte Miriam ein Schlüsselerlebnis. „Ich saß am Strand in Thailand und mir wurde klar, ich möchte kein Nine-to-Five-Leben mit 30 Tagen Urlaub im Jahr.“ Ihr Wunsch war es, mit dem Geld zu verdienen, was ihr Spaß macht.
Also brach die 27-jährige Solingerin ihr Studium ab, trotz des Gegenwindes, den sie aus ihrem Umfeld erhielt, und begann zu reisen. Inspirieren ließ sie sich von Reisebloggern, die sie sehr fasziniert haben. „Ich wollte auch Menschen inspirieren“, erzählt sie. Sie brachte sich alles selbst bei, was sie für eine Tätigkeit als Reisebloggerin brauchte. Und dann sprang sie ins kalte Wasser.
Mit Nebenjobs das Reisen finanziert
Natürlich kostet es Geld, auf Reisen zu gehen. „Ich habe ganz viele Nebenjobs gemacht, um das finanzieren zu können“, erzählt Miriam Kreuz. „Ich versuchte, viel zu reisen und nur dafür Geld auszugeben.“ Zwei Jahre war sie „krass auf dem Spartripp“. Außer dem Reisen hat sie sich nichts gegönnt. Viel Zeit und Mühe hat sie in ihren Instagram-Account investiert, um möglichst viele Menschen zu erreichen.
„Das war am Anfang frustrierend“, erinnert sie sich. Doch das Durchhaltevermögen hat sich gelohnt. Schließlich startete sie bei Instagram durch und dann kamen tatsächlich auch die ersten Anfragen von Hotels, die eine Kooperation wünschten. „Es ist gerade angelaufen“, erzählt sie, „und dann kam Corona.“
Neustart nach Corona
Als das Reisen wieder möglich war, begann die junge Solingerin auch schnell, an ihrer Bekanntheit als Reisebloggerin und Influencerin zu arbeiten. „Gefühlt musste ich von vorne anfangen“, sagt sie. Doch inzwischen kommen auch wieder Anfragen für Kooperationen. Oder aber Miriam fragt bei Hotels an, wenn sie ein bestimmtes Reiseziel im Auge hat.
Influencerin zu sein ist harte Arbeit
Viele Leute haben die Vorstellung, als Influenzerin liege Miriam Kreuz die meiste Zeit am Strand oder am Hotel-Pool. Aber das ist weit gefehlt. „Auf den Malediven hatte ich für drei Tage eine Kooperation mit einem Hotel“, erzählt sie. Während dieser Zeit hatte sie kaum eine freie Minute. „Ich musste immer Fotos und Videos machen, die ganzen Programmpunkte dokumentieren, die Videos schneiden.“ Und natürlich muss auch alles gepostet werden.
Zu einer sechstägigen Rundreise durch Italien lud eine italienische Reiseagentur insgesamt sechs Influenzer aus der ganzen Welt ein. Miriam war auch dabei. „Jeden Tag waren wir in einer anderen Stadt, es gab verschiedene Aktivitäten“, erzählt sie. „Es war sehr spannend, aber auch sehr anstrengend.“ Denn natürlich musste sie auch hier alles in Bild und Videos und Bloggbeiträgen dokumentieren.
Reisen verändert die eigene Sicht
Viele spannende Begebenheiten und Abenteuer hat Miriam Kreuz bereits auf ihren Reisen erlebt. Sie ist mit Haien getaucht, hat sich den Wind an einsamen Stränden durchs Haar wehen lassen und interessante Menschen kennengelernt. „Das Reisen hat meine Sicht auf die Welt extrem geprägt“, erzählt sie. Ob in einem Wüstencamp in Marrakesch oder einer Backpack-Tour durch Asien, die Reisen haben ihr gezeigt, wie komfortabel das Leben in Deutschland ist. Fließendes Wasser und Strom sind keine Selbstverständlichkeit in vielen Ländern. „Wir haben hier so viele Möglichkeiten, aber die Leute sehen es nicht“, sagt Miriam Kreuz.
Erst Reisebloggerin, dann Social Management
Durch ihren Reiseblog und ihren Instagram-Account ist ein Veranstalter von Extremwanderungen auf Miriam aufmerksam geworden. Vor einem Jahr hat er die engagierte Reisebloggerin angestellt, um das Social Management des Unternehmens in die Hand zu nehmen. Nun betreut sie den Auftritt des Unternehmens in allen bekannten Social Media-Kanälen. Es ist ein Job, den sie im Homeoffice erledigen kann und der ihren Interessen entspricht. „Ein Traumjob“, sagt sie. Auch wenn sie dadurch kein freies Wochenende hat, da die Accounts des Unternehmens immer aktualisiert werden müssen. Aber einen geregelten Arbeitstag wollte sie ja auch nie, sondern die Freiheit der freien Zeiteinteilung.
Sehr schöner Artikel! Ruhig mehr davon im SolingenMagazin. Danke.
Sehr mutmachender Artikel von einer besonderen Frau. Danke dafür!