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Solingen: Countdown-Ampel zeigt Restrotzeit für Fußgänger

Das innovative Ampelsystem wurde von GEVAS software und AVT STOYE in Zusammenarbeit mit den Technischen Betrieben Solingen (TBS) entwickelt und von den Verantwortlichen jetzt in Betrieb genommen. (Foto: © Bastian Glumm)

Das innovative Ampelsystem wurde von GEVAS software und AVT STOYE in Zusammenarbeit mit den Technischen Betrieben Solingen (TBS) entwickelt und von den Verantwortlichen jetzt in Betrieb genommen. (Foto: © Bastian Glumm)

SOLINGEN (bgl) – Wer am Theater und Konzerthaus die Konrad-Adenauer-Straße überquert, kann an der dortigen Fußgängerampel ab sofort ablesen, wie lange er noch zu warten hat. Ein Sekundenzähler zeigt auf, wie lange die Ampel noch rotes Licht zeigt, bis es endlich wieder grün wird. Die Stadt Solingen hat an einer verkehrsabhängig gesteuerten Fußgängerampel einen Countdown-Zähler, das sogenannte „trafficpilot Display“, installiert. Das System, entwickelt von GEVAS software und AVT STOYE in Zusammenarbeit mit den Technischen Betrieben Solingen (TBS), soll die Verkehrssicherheit erhöhen und den Komfort für Fußgänger verbessern. Ziel ist es, Rotlichtverstöße zu reduzieren und die Wartezeit an der Ampel transparenter zu machen.

Rund 40 Prozent der Fußgänger gehen bei Rot

„Diese Restrotanzeige besteht aus vier Displays, die an den Signalmasten angebracht sind. Dieser Ort ist für das System prädestiniert, da wir hier ein sehr hohes Verkehrs-, aber auch Fußgängeraufkommen haben. Und dementsprechend viele Roltläufer“, erklärte gestern beim Ortstermin Michael Faludi von den Technischen Betrieben Solingen. Die Restrotanzeige wurde im Rahmen des Förderprojektes Smart City entwickelt. Kostenpunkt insgesamt: Rund 50.000 Euro. Davon kommen 90 Prozent aus Fördertöpfen.

Der Monitor zeigt nach Betätigung des Tasters an, wie lange es noch dauert, bis die Ampel auf Grün umschaltet. (Foto: © Bastian Glumm)

„Wir haben bei einer Untersuchung zwischen 5 und 10 Uhr sowie zwischen 17 und 22 Uhr durchschnittlich rund 40 Prozent Rotläufer an dieser Ampel ermitteln können. Vor allem wollen wir die Fußgänger erreichen, die zwar auf den Taster drücken, dann aber die Zeit nicht abwarten wollen, weil sie nicht wissen, wie lange sie noch zu warten haben“, so Michael Faludi weiter.  Der Monitor zeigt nach Betätigung des Tasters an, wie lange es noch dauert, bis die Ampel auf Grün umschaltet. Zunächst animiert das System die wartenden Fußgänger dazu, den Taster zu drücken. Anschließend wird ein visueller Countdown angezeigt, der mit einem sich verkürzenden roten Teppich hinterlegt ist. Sobald die Grünphase beginnt, weist ein animiertes Symbol in Form eines laufenden Männchens darauf hin.

System kann auf Verkehrsabhängigkeit reagieren

„Wir können auf eine Verkehrsabhängigkeit reagieren, das gab es bisher bundesweit noch nicht. In anderen Kommungen sind fast immer noch starre Programm bei der Singnalisierung im Einsatz, wir können hier auf den Verkehr reagieren“, zeigte Michael Faludi auf. Soll heißen, dass dank neuer Prognoseverfahren und dem Einsatz Künstlicher Intelligenz es dem System gelingt, die verbleibende Wartezeit auch unter variierenden Verkehrsbedingungen zuverlässig darzustellen.

„Im Rahmen des Förderprojektes Smart City ist dieser Prototyp entstanden. Wir können allerdings nicht über diese Förderung sagen, dass wir das hier erfolgreich ausprobiert haben und bei allen 27 Ampeln im Fördergebiet ebenfalls umsetzen“, machte am Mittwoch Alexander Osterhold von solingen.digital deutlich. Deshalb bleibt dieses innovative System an der Konrad-Adenauer-Straße in Solingen wohl bis auf weiteres singulär.

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