
SOLINGEN (bgl) – Daniel Flemm (CDU) hat die Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters klar für sich entschieden. Mit 57,75 Prozent setzte er sich deutlich gegen SPD-Kandidat Josef Neumann durch, der 42,25 Prozent erreichte. Nach Auszählung aller 107 Stimmbezirke lag die Wahlbeteiligung bei lediglich 35,89 Prozent (43.584 gültige und 704 ungültige Stimmen; insgesamt 44.288 Stimmabgaben).
Wahlabend in der Gläsernen Werkstatt
Wie schon im ersten Wahlgang fand auch zur Stichwahl der Wahlabend der Stadt Solingen in der Gläsernen Werkstatt statt. Kurz vor 19 Uhr traf Daniel Flemm dort ein – unter lautstarkem Jubel seiner Anhänger. Der CDU-Kandidat wurde von Parteifreunden und Unterstützern gefeiert, noch bevor das vorläufige Endergebnis offiziell verkündet war.
Flemm zeigte sich am Abend dankbar und bewegt: „Super – nur, dass ich es noch nicht ganz realisiert habe.“ Der Wahlkampf sei lang gewesen, nun gelte es, Verantwortung zu übernehmen: „Wir haben jetzt eine starke Fraktion, wir stellen den Oberbürgermeister – und jetzt geht es darum, diese Stadt relativ schnell nach vorne zu bringen, weil sie es verdient hat.“
Flemm: Vorbereitung auf die Amtsübernahme
Mit Blick auf die kommenden Wochen kündigte Flemm an, zunächst die eigene Fraktion zu organisieren und einen neuen Vorsitz zu wählen. Parallel beginne die Vorbereitung auf die Amtsübernahme. Inhaltlich wolle er rasch zentrale Themen anpacken: den Umbau der Wirtschaftsförderung, eine stärkere Präsenz des kommunalen Ordnungsdienstes, mehr Sicherheit sowie eine Verwaltungsreform. Auch Wirtschaft und Kita-Betreuung nannte Flemm am Wahlabend noch einmal als Prioritäten. Das Ergebnis von knapp 58 Prozent wertete er als deutliches Signal: „Ein ganz herzliches Dankeschön für die Unterstützung und das große Vertrauen. Wir haben alles rausgeholt, um den Menschen zu zeigen: Wir wollen. Und das hat funktioniert.“
Zum Ende des Wahlabends setzten beide Kandidaten noch ein starkes Zeichen. Josef Neumann bat Daniel Flemm auf die Bühne, um sich gemeinsam an die Medien sowie an die Besucherinnen und Besucher der Gläsernen Werkstatt zu wenden. Neumann betonte dabei die Bedeutung des Zusammenhalts: „Ich setze darauf, dass die Demokratinnen und Demokraten gemeinsam alles dafür tun, das Gemeinsame, das Miteinander nach vorne zu bringen – für die Menschen dieser Stadt und für die Demokratie.“

Bereitschaft zur Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg
Auch Flemm hob die Geste hervor und dankte Neumann ausdrücklich für das gemeinsame Auftreten: „Dass wir hier zusammen vorne stehen nach so einer Wahl, ist auch in Deutschland nicht mehr selbstverständlich.“ Gleichzeitig würdigte er Neumanns Rolle als Landtagsabgeordneter in Düsseldorf und machte deutlich, wie wichtig diese Vertretung für Solingen sei: „Ich freue mich sehr darüber, dass wir mit Josef Neumann weiterhin einen Landtagsabgeordneten in Düsseldorf haben. Wir werden die Unterstützung aus Düsseldorf brauchen, gerade in schwierigen Zeiten.“
Mit Blick auf die kommenden Jahre betonte Flemm seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit über Parteigrenzen hinweg: „Jetzt war Wahlkampf, jetzt kommen wir alle mal wieder ein bisschen runter. Und spätestens wenn sich die Fraktionen neu konstituiert haben, dann haben wir alle sehr viel zu tun, um diese Stadt wieder nach vorne zu bringen.“
Solingens scheidender Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) gab sich nach der Wahl einsilbig: „Ich wünsche dem neuen Amtsinhaber eine glückliche Hand zum Wohle unserer Stadt.“