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Solingen: Galerie im ART-ECK wird zum Atelier

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Galerist Dirk Balke freut sich, mit den Künstlerinnen Emma und Ela Schneider (v.l.) zwei passende Nachfolgerinnen für die Räume der jetzigen Galerie im ART-ECK gefunden zu haben. (Foto © Sandra Grünwald)
Galerist Dirk Balke freut sich, mit den Künstlerinnen Emma und Ela Schneider (v.l.) zwei passende Nachfolgerinnen für die Räume der jetzigen Galerie im ART-ECK gefunden zu haben. (Foto © Sandra Grünwald)
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SOLINGEN (sg) – Anfang 2011 übernahm der Künstler Dirk Balke die Galerie im Künstlerhaus ART-ECK von Ruth Boomers. Jetzt wird er sie in die Hände der Künstlerinnen Ela und Emma Schneider übergeben, die sie als Atelier und temporären Ausstellungsraum nutzen werden.

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Veränderungen im Künstlerhaus ART-ECK

Manchmal kommen die Umbrüche und Veränderungen in rascher Folge. So war es auch in den vergangenen Monaten im Künstlerhaus ART-ECK der Fall. Bisher war das Haus am Gräfrather Marktplatz im Besitz von Jan Boomers, der ein Archiv mit Kunstwerken seines Vaters in den oberen Räumen eingerichtet hat, und Ulle Huth, die hier eins von ihren drei Ateliers unterhielt. Ulle Huth verkleinerte sich aus Altersgründen und gab nicht nur ihr Atelier im Künstlerhaus auf, sondern verkaufte ihren Anteil an Jan Boomers, der das Gebäude nun komplett besitzt.

In das ehemalige Atelier von Ulle Huth zog nun der Künstler Do Tuan Anh ein, der bisher ein kleines Atelier in der ersten Etage belegt hatte. So konnte er sich vergrößern. Die einzige Konstante ist der Künstler Hans Brunne, der sein Atelier weiterhin behalten wird. Nun steht bereits die nächste große Veränderung an. Der Künstler Dirk Balke, der die kleine, aber feine Galerie vor 13 Jahren von Ruth Boomers übernommen hat, gibt sein Galeristen-Dasein auf.

Die Entscheidung fiel nicht leicht

„Ich habe mich im letzten Herbst lange mit der Frage herumgequält, was mache ich in Zukunft?“, erzählte er. Seit 2011 hat er die Galerie im ART-ECK mit viel Herzblut und Einsatz geführt. Dabei war ihm nicht nur die Qualität der ausgestellten Werke wichtig, sondern auch eine umfangreiche Betreuung der Künstler sowie ein abwechslungsreiches Programm. Erst vor Kurzem hat er noch die Reihe „Literatur in der Galerie“ ins Leben gerufen und Lesungen organisiert. „Es ist mir bewusst, dass dies ein Premium-Standort ist“, sagte er. „Das gibt man eigentlich nicht auf.“

Doch Dirk Balke möchte seine eigene künstlerische Tätigkeit ausbauen, die durch die intensive Arbeit rund um die Galerie in den vergangenen Jahren etwas zu kurz gekommen ist. Da er Künstler mit Leib und Seele ist, möchte er nun seine Zeit ganz seinem kreativen Schaffen widmen. „Ich möchte verstärkt Projekte mit anderen Künstlern umsetzen“, verriet Dirk Balke. So wird es bereits im Herbst ein solches Projekt in Gräfrath geben, bei dem unter anderem die Wasseradern im Ortskern im Fokus stehen werden. Außerdem bereitet Dirk Balke seine Einzelausstellung in einem Museum in der Republik Moldau vor, die 2025 stattfinden soll.

Die Galerie im ART-ECK geht in Künstlerhände

Dirk Balke hat den Mietvertrag für die Galerie im ART-ECK zum Quartalsende gekündigt. „Da ich aber nicht im Sinne von ‚nach mir die Sintflut‘ handle, habe ich geschaut, dass jemand nachkommt“, erklärte er. Mit Ela und Emma Schneider hat er zwei Künstlerinnen gefunden, die die Räume neu nutzen und mit Leben erfüllen werden. Ela Schneider ist Bildhauerin und arbeitet viel mit Holz. Mit der Galerie im ART-ECK ist sie bereits seit langem verbunden, hat sie doch bei „Kunst und Kostbarkeiten“ (wir berichteten) seit Jahren ihre Werke im Hof ausgestellt. Auch ihre Tochter Emma ist seit vier Jahren mit ihren Bildern dabei.

Diese Skulpturen von Ela Schneider tragen den Titel "Die zweite Schicht" und stammen aus der Reihe Messerholz. (Foto © Emma Schneider)
Diese Skulpturen von Ela Schneider tragen den Titel „Die zweite Schicht“ und stammen aus der Reihe Messerholz. (Foto © Emma Schneider)

Die Nachfolgerinnen stammen aus Gräfrath

„Für mich ist das ein totaler Glücksfall“, sagte Ela Schneider über die Aussicht, die wunderschönen Räume der jetzigen Galerie im ART-ECK künftig nutzen zu können. Sie sollen dann überwiegend als Atelier, aber auch als Ausstellungsraum dienen. „Wir wollen zwei Gastausstellungen im Jahr machen“, verriet Ela Schneider. Sie selbst will das Atelier in erster Linie zum Ausstellen ihrer Skulpturen und Objekte nutzen. „Arbeiten wird hier vor allem Emma“, sagte sie.

Emma Schneider erzählte: „Ich habe anfangs viele Bleistiftportraits gemacht. Jetzt habe ich eine Reihe angefangen, bei der ich mit gebrauchten Teebeuteln arbeite.“ Wieder entstehen dabei ausdrucksstarke Portraits, jedoch in Collagenform. In diesem Jahr wird sich die 19-jährige Künstlerin an der Kunsthochschule in Düsseldorf bewerben. Dirk Balke meinte: „Es tut dem Künstlerhaus gut, dass auch eine ganz junge Künstlerin hier ist.“

Anfang April werden Ela und Emma Schneider die Galerie im ART-ECK übernehmen und nach ihrem Sinne umgestalten. „Wir werden die Öffnungszeiten der Galerie übernehmen, außer Mittwoch“, sagte Ela Schneider. So soll das Atelier dann jeden Freitag von 15 bis 18:30 Uhr und jeden Samstag von 11 bis 15 Uhr geöffnet haben. „Damit die Leute Kontakt aufnehmen können“, so Ela Schneider. Für den Kulturmorgen ist eine offizielle Eröffnungsfeier geplant.

Emma Schneider erschafft Portraits mit der Tönung von Tee. (Foto © Emma Schneider)
Emma Schneider erschafft Portraits mit der Tönung von Tee. (Foto © Emma Schneider)

Bunte Abschlussausstellung der Galerie im ART-ECK

Bis Ende Januar sind in der Galerie im ART-ECK die Bilder zu sehen, die Dirk Balke von den Künstlern der letzten 13 Jahre im Portfolio hat. Von Werken des Bananen-Sprayers Thomas Baumgärtel über Grafiken von Jan Boomers bis hin zu Gemälden von Hermann-Josef Kuhna, dem Düsseldorfer Maler, der 2018 bereits verstorben ist. „Da sind so viele tolle Sachen dabei“, schwärmt Dirk Balke, „vielleicht wird der eine oder andere hier noch fündig, bevor ich die Bilder den Künstlern zurückgeben werde.“ Bis Ende Januar können Interessierte zu den gewohnten Öffnungszeiten in die Galerie kommen und sich unter den zahlreichen Kunstwerken umsehen.

Ab sofort bis Ende Januar stehen noch die Werke der Künstler der vergangenen 13 Jahre zum Verkauf, von klein- bis großformatig. (Foto © Sandra Grünwald)
Ab sofort bis Ende Januar stehen noch die Werke der Künstler der vergangenen 13 Jahre zum Verkauf, von klein- bis großformatig. (Foto © Sandra Grünwald)

Im Februar zeigt Dirk Balke eigene Werke

Den Februar wird Dirk Balke nutzen, um in der Galerie im ART-ECK seine eigenen Werke auszustellen. „Am 3. Februar wird es um 16 Uhr noch einmal eine Vernissage geben“, versprach er. Doch feste Öffnungszeiten soll es im Februar nicht mehr geben. „Nur noch nach Vereinbarung“, so der Künstler. „Wenn jemand etwas durchs Fenster sieht, das ihn interessiert, kann er mich gerne anrufen. Ich bin ja nicht weit weg.“ Im März wird dann die Galerie aufgelöst und Dirk Balke hat alle Hände voll damit zu tun, die angesammelten Werke den jeweiligen Künstlern zurück zu bringen.

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