SOLINGEN (bgl) – Am Computer oder an der Konsole Spiele zu spielen, ist längst ein weit verbreitetes und auch ein inzwischen akzeptiertes Hobby. Kaum ein Haushalt, in dem nicht an der Playstation, der XBOX oder am PC gezockt wird. Gespielt wird dort aber nicht nur allein, man zockt online in Teams. Und das gegen andere Teams oder kooperativ gegen Computergegner. Auch in Solingen hat man die Potenziale dieser Entwicklung verstanden und versucht das Thema „E-Sports“ auf Unternehmerebene zu etablieren. In diese Richtung zielte auch die zweite Solinger E-Sport Convention, die am vergangenen Freitag in der Alten Maschinenhalle auf dem Gelände des Gründer- und Technologiezentrums stattfand.
E-Sport Convention spricht gezielt Schüler an
„Wir haben uns bereits vor acht Jahren auf den Weg gemacht, E-Sports als eine Chance zu erkennen, die Wirtschaft und Gesellschaft zusammenbringt. Wir wollen die Jugendlichen erreichen und sie darauf vorbereiten, was später vielleicht im Arbeitsleben kommen mag. Deshalb haben wir dieses Mal mehr die Schulen in den Fokus genommen“, erklärte am Freitag Frank Balkenhol, Geschäftsführer der veranstaltenden Solinger Wirtschaftsförderung. So war es logisch, dass am Veranstaltungsvormittag vor allem Schülerinnen und Schüler der Klassen acht bis zehn mit ihren Lehrern die Alte Maschinenhalle bevölkerten, um sich über den E-Sport und seine Möglichkeiten zu informieren.
Zu sehen und vor allen Dingen zu erleben gab es einiges. „P1-Gaming“ kam beispielsweise mit zwei großen Simulatoren zur Convention. Besucher konnten dort Platz nehmen und virtuelle Rennen fahren. Ein Angebot, das gerne angenommen wurde. Gleich nebenan warteten ganze 14 Playstation 5-Konsolen auf Spieler. Dort traten Teams im Fußballspiel „Fifa“ (heute EA Sports FC 24) im Modus „7 vs 7“ gegeneinander an. An gleich mehreren Ständen konnten virtuelle Welten mit VR-Brillen betreten werden. „Stück für Stück wecken wir auf diese Weise auch das Interesse der Unternehmen für dieses Thema. Das wird in den nächsten Jahren mehr werden. Wir haben ja gesagt, dass wir bei den jungen Leuten anfangen, die später in die Unternehmen kommen und das mitnehmen“, machte Frank Balkenhol deutlich.
Bühnenprogramm mit Experten-Talks und Vorträgen
Flankiert wurde die E-Sport Convention von einem facettenreichen Bühnenprogramm mit Experten-Talks und Impulsvorträgen, das Patrick Baur von der esport-manager Eleven GmbH & Co. KG launig moderierte. Zu Gast war unter anderem Nicole Lange, die im Fußballmagazin „kicker“ die E-Sport-Sparte verantwortet. Zudem konnten Peter Lemcke, Pionier auf dem Gebiet E-Sport und Schule, Prof. Dr. Fabian Ulrich, Hochschulprofessor und Berater des DFB, sowie Xperion Gründer Sebastian Knaup begrüßt werden. Aber auch Lokalmatadore wie Mateusz Langner, der mit seiner Agentur in Solingen Videospiele-Influencer betreut, referierten rund um die Themen Gaming und E-Sport.
Daneben präsentierten Vereine wie Union Solingen oder Union Velbert ihre erfolgreichen E-Sport-Mannschaften. Peter Dübbert vom „Heiper Lan House“ gab die Gelegenheit zum Spielen von „Rocket League“ und stellte sein gern genutztes „Zockerhaus“ vor. Und zeigte gleichzeitig auf, wie man leerstehende Immobilien anders vermarkten kann. Kai Waßong kam aus Euskirchen zur Convention und bot seine individuell gestalteten „Vision Controller“ an. Auch die Bergische Krankenkasse, Gesundheitspartner der Veranstaltung, sowie die Bergische Universität waren mit Info-Angeboten in der Alten Maschinenhalle präsent.
Convention macht E-Sport sichtbar und erlebbar
Phil Derichs von Solingen.Business war mit der zweiten E-Sport Convention zufrieden: „Wir waren vormittags sogar zeitweise etwas überlaufen. Aber es gab viel wertvollen Input und wir hatten wertvolle Gäste, es hat großen Spaß gemacht.“ Wie soll es mit dem Format in Zukunft weitergehen? „Ich hoffe, dass es weitergeht. Die Convention ist eine gute Veranstaltung, um das Thema sichtbar und auch erlebbar zu machen“, machte Phil Derichs deutlich.