(mh) Solingen-Höhscheid liegt im Süden der Klingenstadt. Das Gebiet erstreckt sich von den Ausläufern der Innenstadt bis in die höheren Lagen oberhalb der Wupper und grenzt an die Stadtteile Mitte, Burg, Widdert, Ohligs, Aufderhöhe und Merscheid. Obendrein liegt im Süden die Stadtgrenze zu Leichlingen. Im Jahr 1895 wies das Gebiet eine Fläche von 2.066,8 Hektar auf.
Naherholungsgebiete in Solingen-Höhscheid
Das Landschaftsbild ist geprägt von mehreren Bachtälern, von denen das Nacker-, das Pilghauser- und das Weinsberger Bachtal zu den größten zählen. Die vielen Bäche ermöglichten eine effiziente Nutzung der Wasserkraft und trieben den Stadtteil wirtschaftlich rasch voran. In diesen Bachtälern bildete sich eine große Anzahl von Hofschaften, unter anderem: Balkhausen, Glüder, Haasenmühle, Katternberg, Pfaffenberg, Pilghausen, Platzhof, Unnersberg und Wippe.
Das Weinsberger Bachtal gehört zu den schönsten und ökologisch wertvollsten in Solingen. Es bietet rund 200 Pflanzen und 80 Tierarten eine Vielzahl von Lebensräumen.
Im 18. Jahrhundert entstanden an der Kirschheide in Solingen-Höhscheid direkt gegenüberliegend zwei herrschaftliche Wohnhäuser. Die Blaue Seite, so nannte man das bergische Schieferhaus im Barockstil, wurde 1908 bei einem Brand zerstört. Dort entstand später die Villa Lindenhof, der Sitz der Familienbildungsstätte. Die Weiße Seite, eine frühklassizistische Villa, die zwischen 1782 und 1785 erbaut wurde, ist heute der Sitz des Standesamtes „Haus Kirschheide“ an der Neuenhofer Straße und unterliegt dem Denkmalschutz.
Frühklassizistische Villen prägen das Stadtbild
Zusammen mit der Grünewalder Straße bildet die Neuenhofer Straße die Bundesstraße 229. Sie führt zum historischen Ortskern, dem Peter-Höfer-Platz. Benannt wurde er nach einem früheren Bürgermeister von Solingen-Höhscheid. Nach seiner Umgestaltung wurde der Platz verkehrsberuhigt. Zur Einweihung kam 1977 auch der damalige Bundespräsident und gebürtige Höhscheider Walter Scheel.
Um 1920 herum begann die große Zeit des Solinger Spar- und Bauvereins, der innerhalb des Stadtteils neue Wohnsiedlungen baute und damit Höhscheid ein neues Gesicht gab. Die bekanntesten Siedlungen aus dieser Zeit sind Weegerhof und Böckerhof.
Neue Wohnsiedlungen in Solingen Höhscheid
In der Siedlung Weegerhof steht das ehemalige Waschhaus, was bis 2005 noch in Betrieb war. Heute zeigt es als Museum die früheren Waschkulturen. Es gilt heute in Deutschland als wohl einziges erhaltenes Waschhaus seiner Art mit originaler Innenausstattung. Darüber hinaus gibt es zwei überaus bekannte Schleifkotten-Museen auf Höhscheider Gebiet. Der Wipperkotten ist eine aus dem 17. Jahrhundert stammende Doppelkottenanlage. Nicht weit entfernt steht der Balkhauser Kotten. Beide Industrie- und Schleifermuseen zählen zu den bekanntesten Wahrzeichen der Stadt.
Eine der bedeutendsten Bauwerke des Jugendstils im Bergischen Land ist die Dorper Kirche. Erbaut wurde sie nach einen Entwurf des Elberfelder Architekten Arno Eugen Fritsche. Im Zweiten Weltkrieg trug sie schwere Beschädigungen davon. Mittlerweile steht sie unter Denkmalschutz. Der Bau vereinigt althergebrachten Baustil mit moderner Sachlichkeit.
Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität
Die Fördergemeinschaft Höhscheid/Grünewald ist ein Zusammenschluss von ansässigen Händlern und Dienstleistern, die sich für die Attraktivität des Stadtteils stark machen. So organisiert der Verein Trödelmärkte, den Weihnachtsmarkt am Peter-Höfer-Platz und die Fete am Denkmal.
Der Höhscheider Schützenverein hat es sich auf die Fahne geschrieben, das Brauchtum des Schützenwesens an die kommenden Generationen weiterzugeben.