SOLINGEN (red) – Das Städtische Klinikum hat in den letzten Jahren mehr als 20 Millionen Euro in die Informationstechnologie investiert. Ziel ist es, im Jahr 2024 die volle Digitalisierung zu erreichen und damit zum papierlosen Krankenhaus zu werden. In einer ersten Phase musste die veraltete Netzwerk-Technologie vollständig erneuert und erweitert werden. Danach wurden im vergangenen Jahr fast alle Hardwarekomponenten ausgetauscht. Diese Maßnahmen waren Voraussetzung dafür, nunmehr zu einer Erneuerung des Krankenhausinformationssystems (KIS) zu kommen – das Herzstück der IT im Klinikum.
Mitarbeiter mussten geschult werden
Die Vorbereitungen liefen schon zu Beginn des Jahres 2023 an. Mehr als 2.000 Mitarbeiter mussten geschult werden, auch die zahlreich neu dazugekommenen. Die Einführung der Neurologie und Neuroradiologie, die damit verbundenen neuen Systeme und Erweiterungen in der Radiologie fallen derzeit zusammen mit der Umstellung das neue KIS.
Dazu Prof. Dr. Martin Eversmeyer, Vorsitzender der Geschäftsführung: „Mit dieser Entwicklung haben wir zu Anfang letzten Jahres natürlich nicht gerechnet. Jedoch war es eine richtige Entscheidung, die neuen Mitarbeiter nicht mehr mit dem alten System zu konfrontieren, sondern mit ihrem Dienstbeginn auch das neue System einzuführen. Noch läuft nicht alles rund, aber wir sind auf einem guten Weg. Über 20 interne und externe IT-Spezialisten begleiten das Klinikum bei dieser Umstellung seit Anfang Januar und stehen auch in den nächsten Tagen zur Verfügung. Zu einer Patientengefährdung oder zu bedeutsamen Einschränkungen der Versorgung ist es nach unserer Kenntnisnahme nicht gekommen. Jeden Tag gibt es einen Informationsaustausch zwischen IT-Leitung, Geschäftsführung und den Abteilungsleitern. Auftretende Probleme werden in der Regel innerhalb von wenigen Stunden gelöst. Insgesamt ist die Resonanz auf das neue KIS sehr positiv. Die Visite erfolgt digital, die Arzneimittelversorgung ist ebenfalls umgestellt worden. Ein neues Archiv-System für alle Dokumente ist parallel implementiert worden. Wenn der Prozess abgeschlossen ist, erfolgt die schrittweise Einführung der mobilen Endgeräte und des Patientenportals, in dem die Patientinnen und Patienten sowie die ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte mit dem Klinikum korrespondieren und auf die Daten zugreifen können, wenn sie hierzu berechtigt sind“.
Dokumente des Krankenhauses sollen transparenter werden
Die vollständige Digitalisierung sei eine große Investition in die Zukunftsfähigkeit des Klinikums, teilt die Klinik mit. Wenn der Prozess im Laufe des Jahres abgeschlossen sein wird, stünden die Patienteninformationen viel schneller und sicherer zu Verfügung. Das sei gut für alle Beteiligten an der Krankenhausversorgung. Alle, die zugriffsberechtigt sind, können demnach jederzeit in die elektronische Patientenakte einsehen. Die Patientin und der Patient können dann darüber entscheiden, ob Dokumente gelöscht oder gesperrt werden. Die Dokumente des Krankenhauses würden damit für alle Beteiligten transparent.