SOLINGEN (red) – Die derzeitige Hitzewelle hat Solingen fest im Griff. Zu einem Abstimmungsgespräch über das gemeinsame Vorgehen angesichts der Sommerhitze in dieser Woche trafen sich am Vormittag Vertreterinnen und Vertreter von Feuerwehr und Rettungsdienst, Ordnungsamt, TBS, Bergischem Veterinäramt, der Stadtwerke sowie der Stadtdienste Gesundheit, Natur und Umwelt.
Zweithöchste Waldbrandgefahrenstufe (4)
Die Handlungsempfehlungen im Einzelnen: Aktuell herrscht die zweithöchste Stufe (4) vor. Deshalb hat der Stadtdienst Ordnung bereits gestern ein Grillverbot am Engelsberger Hof und im Bärenloch ausgesprochen (wir berichteten). Auch die bereits angemeldeten Feuerwerke an der Alten Schlossfabrik und beim Rupelrather Feuerwehr-Fest wurden aus diesem Grund abgesagt. Dass in unmittelbarer Nähe von trockenen Pflanzen und Sträuchern kein Feuer entfacht und keine „Kippen“ entsorgt werden dürfen, verstehe sich von selbst.
Wie mit der Hitze umgehen?
Menschen
- ausreichend trinken (viel Wasser, wenig bis kein Alkohol und Kaffee)
- nachts lüften, tagsüber Fenster schließen und verdunkeln
- Sonnencreme verwenden (mindestens Lichtschutzfaktor 30), um Hautkrebs vorzubeugen
- Sport und andere körperliche Anstrengungen vor allem in der Mittagshitze vermeiden
- mit Warnzeichen wie Kopfschmerzen, Kreislaufbeschwerden und Übelkeit zum Arzt (Hitzekollaps, Sonnenstich…)
- Medikamente kühl lagern
- auf besonders hilfsbedürftige Mitmenschen achten und zum regelmäßigen Trinken animieren (Babys, Senioren, chronisch Kranke)
Die Leiterin des Stadtdienstes Gesundheit, Dr. Annette Heibges, befindet sich in enger Abstimmung mit den drei Solinger Notaufnahmen (Klinikum, Lukas Klinik, Bethanien). Sie plädiert für aktive Nachbarschaftshilfe – vor allem, wenn bei älteren oder kranken Mitbürgerinnen und Mitbürgern kein Pflegedienst involviert ist.
Tiere
- regelmäßig frisches Trinkwasser hinstellen
- niemals – auch nicht bei geöffnetem Fenster – im Auto lassen (wer derartiges – beobachtet: Fotos machen und Polizei alarmieren)
- nicht ohne Schatten oder Rückzugsmöglichkeit auf dem Balkon, im Zwinger oder im Garten lassen
Feuerwehrchef Dr. Ottmar Müller empfiehlt, wenn akute Gefahr in Verzug ist, die 112 anzurufen.
Pflanzen
Wenn ein Laubbaum seine Blätter oder eine Pappel ihre Rinde verliert, ist das kein Anlass zur Sorge: „Durch diese natürliche Reaktion schützt sich der Baum und reduziert die Wasser-Verdunstung„, erklärt Andreas Wippermann von den Technischen Betrieben. Gleichwohl intensiviert die Stadt die Bewässerung städtischer Bäume und Grünflächen – beispielsweise mit einem Gießring oder einem Wassersack, mit denen bereits während des heißen Sommers 2018 gute Erfahrungen gemacht wurden. Privatbesitzer größerer Gärten können sich über den Eigenbetrieb Wasser (EBW) der Stadtwerke Außenzapfstellen installieren lassen, um Wasserkosten zu sparen. Siehe: https://www.solingen.de/tbs/dienstleistungen/90-1041-tbs-grundabgaben-schmutzwasser/
Gewässer
Manche stehenden Gewässer können temporär trockenfallen, um sich selbst zu regenerieren (Biotope). In der Regel können sich in Teichen, die keinen natürlichen Zufluss haben, ohnehin keine Fische ansiedeln – es sei denn, sie seien dort illegal ausgesetzt worden, betont die Veterinärmedizierin Dr. Dagmar Senczek. Es sei zudem schwierig, Fische aus Sumpfgewässer zu bergen. Andererseits könne die Feuerwehr nicht ständig im Hochommer frisches Wasser in die Teiche pumpen, zumal die Talsperren zur Trinkwasser-Versorgung gut gefüllt bleiben müssen. Gerüche, die nach langen Hitzeperioden aus der Kanalisation dringen, treten in der Regel erst nach dem nächsten Regen auf. Hier können die Saug- und Spülwagen der TBS aktiv werden.