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Offener Ganztag: Stadt richtet fünf neue Gruppen ein

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Für das kommende Schuljahr 2019/2020 werden fünf neue OGS-Gruppen eingerichtet. Diesen Vorschlag haben der Oberbürgermeister, die Kämmerei, das Gebäudemanagement sowie die Schulverwaltung nach intensiven Beratungen in den vergangenen Wochen und Monaten erarbeitet. (Foto: © Bastian Glumm)
Für das kommende Schuljahr 2019/2020 werden fünf neue OGS-Gruppen eingerichtet. Diesen Vorschlag haben der Oberbürgermeister, die Kämmerei, das Gebäudemanagement sowie die Schulverwaltung nach intensiven Beratungen in den vergangenen Wochen und Monaten erarbeitet. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (red) – In der angespannten Versorgungslage mit Betreuungsplätzen im Offenen Ganztag (OGS) unterbreitet die Stadt Solingen den betroffenen Eltern sowie der Politik ein erstes Angebot: Für das kommende Schuljahr 2019/2020 werden fünf neue Gruppen eingerichtet. Diesen Vorschlag haben der Oberbürgermeister, die Kämmerei, das Gebäudemanagement sowie die Schulverwaltung nach intensiven Beratungen in den vergangenen Wochen und Monaten erarbeitet. Zwei dieser Gruppen sollen bereits mit dem Beginn des Schuljahrs nach den Sommerferien starten, drei weitere werden mit dem Halbjahreswechsel in Betrieb gehen.

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Sondersitzung von Finanz- und Schulausschuss

Am Dienstag kündigte das Rathaus eine entsprechende Vorlage an, die am 11. Juli in einer gemeinsamen Sondersitzung des Finanzausschusses sowie des Ausschusses für Schule und Weiterbildung beraten wird. Dieses Vorhaben skizzierte Schuldezernentin Dagmar Becker am Dienstag im Schul- und Bildungsausschuss und stellte bereits einige Details vor.

„Wir lassen die Eltern und ihre Kinder nicht im Regen stehen“, sagt Oberbürgermeister Tim Kurzbach. Es werde zwar immer schwieriger, der wachsenden Nachfrage nach OGS-Plätzen gerecht zu werden, weil die Stadt mehr als die Hälfte der Betriebskosten jeweils aus der eigenen Tasche bezahlen muss. „Hierfür reicht es bei weitem nicht, was uns das Land und der Bund an Zuschüssen zur Verfügung stellen“, betont Kurzbach und fordert erneut mehr finanzielle Hilfe.

Bis zum Jahr 2030 wachse der Bedarf weiter

Die Schulverwaltung präsentiert jetzt aber den Vorschlag, zunächst fünf weitere Gruppen einzurichten. Dafür gibt die Stadtkämmerer Ralf Weeke grünes Licht. Allerdings: „Das gilt finanziell abgesichert zunächst nur für das laufende Jahr“, warnt Weeke. Denn 2019 verlaufe bisher günstig. „Das gibt uns die Möglichkeit, in diesem Haushaltsjahr umzuschichten und die sinkende Zinsbelastung zu nutzen.“

Weitere 15 Gruppen werden nach Einschätzung der Schulverwaltung in den kommenden zehn Jahren notwendig sein. Das gehe aus den bisherigen Vorlagen der Verwaltung hervor und werde durch die Schulentwicklungsplan verdeutlicht. Den ersten Teil des aktuellen Schulentwicklungsplans stellte die Stadt am Dienstag im Fachausschuss vor. Der zweite detailliert-schulbezogene Teil wird im Oktober eingebracht.

Zum Teil müssen Container aufgestellt werden

Die angekündigten fünf zusätzlichen OGS-Gruppen sollen (neben der bereits bewilligten an der Grundschule Erholungsstraße) an der Erika-Rothstein-Schule sowie an der Grundschule Rosenkamp eingerichtet werden, indem dort vorhandene Raumkapazitäten genutzt werden. An den Grundschulen Kreuzweg, Böckerhof und Katternberg wird es notwendig werden, Container auf den Schulhöfen aufzustellen. Im Schnitt können in einer OGS-Gruppe 25 Kinder betreut werden, so dass die Stadtverwaltung erwartet, die bestehende Notlage deutlich lindern zu können.

Drei Steine bilden das Logo der Erika-Rothstein-Schule. Denn aus drei Solinger Förderschulen wurde eine gemacht. Das allerdings mit einer Dependance. (Foto: © Bastian Glumm)
Drei Steine bilden das Logo der Erika-Rothstein-Schule. Denn aus drei Solinger Förderschulen wurde eine gemacht. Das allerdings mit einer Dependance. (Foto: © Bastian Glumm)

Flankiert wird diese Ergänzung der Betreuung im offenen Ganztag durch die Verlängerung des Übermittag-Angebots an den Grundschulen Südstraße, Uhlandstraße und Aufderhöhe. Darüber hinaus sind an den Schulen Schützenstraße und Katternberger Straße bereits multifunktionale Räume eingerichtet worden, die derzeit erprobt werden.

374 Betreuungsplätze fehlen aktuell

Derzeit fehlen 374 Betreuungsplätze im offenen Ganztag. Das hat die Schulverwaltung aufgrund der Meldungen ermittelt. Allerdings zeige die Erfahrung, dass der tatsächliche Bedarf bis zum Schuljahreswechsel um bis zu 50 Prozent sinke. so die Stadtverwaltung. Denn aufgrund der bekannten Engpässe suchten Eltern, die Bedarf für ihre Kinder angemeldet haben, oft nach anderen Lösungen, um die Betreuung sicherzustellen.

„Mit 100 bis 125 zusätzlichen OGS-Plätzen schließen wir also den Großteil der tatsächlichen Lücke“, ist sich Schuldezernentin Dagmar Becker sicher. „Aber wir werden auch in den kommenden Jahren bis weit ins Jahr hinein flexibel bleiben müssen, um zuverlässige und möglichst passgenaue Lösungen für die OGS-Probleme zu finden. Sorgfältige Planung ist erforderlich“, sagen Becker und Weeke.

Entwarnung an der Grundschule Südstraße

An der Grundschule Südstraße geht die Schulleitung nach Auskunft der Schulverwaltung davon aus, im kommenden Schuljahr die Versorgung der Kinder sicherstellen zu können, ohne eine weitere OGS-Gruppe einzurichten. Mit den vier bestehenden Gruppen sowie mit Anpassungen der Übermittagbetreuung sei dies zu leisten, heißt es in Abstimmung mit der Schule. Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Schuldezernentin Dagmar Becker werden am kommenden Montag Elternvertretungen zu einem Gespräch empfangen. Die Einladung wurde bereits vor vielen Wochen ausgesprochen, als sich Südstraßen-Eltern mit Protesten in die Öffentlichkeit begaben.

Rund 65.000 Euro Kosten pro OGS-Gruppe

Die Kosten für den Betrieb einer Gruppe im offenen Ganztag liegen im Durchschnitt bei 65.000 Euro. Davon trägt die Stadt 30.000 Euro, nur 23.000 Euro werden durch Zuschüsse vom Land abgedeckt. 12.000 Euro kommen über Elternbeiträge. Durch die fünf neuen Gruppen wird der städtische Haushalt künftig jedes Jahr um 166.000 Euro zusätzlich belastet, so lange sich der Zuschuss nicht erhöht. Darin enthalten sind auch die jährlichen Kosten, die sich daraus ergeben, dass die oben genannten Container angeschafft werden müssen.

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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