SOLINGEN (red) – Bei der Frühjahrssynode des Evangelischen Kirchenkreises wurde Simone Henn-Pausch jetzt für 25 Jahre Dienst als Koordinatorin für die Notfallseelsorge Solingen geehrt. In Solingen ist die Notfallseelsorge untrennbar verbunden mit Simone Henn-Pausch. Am Freitagabend ehrte die Synode des Evangelischen Kirchenkreises die Diplom-Theologin, ausgebildete Rettungssanitäterin, Traumatherapeutin und evangelische Prädikantin, also ehrenamtliche Predigerin, für ihr 25-jähriges Dienstjubiläum als Verantwortliche für die Notfallseelsorge Solingen.
Theologin baute ein stabiles System auf
Am 1. Januar 1999 hatte sie die zuvor neugeschaffene Stelle angetreten. In der Folge baute die Theologin ein stabiles System auf. Nachdem die Bereitschaft in den ersten Jahren fast ausschließlich von evangelischen Pfarrpersonen sichergestellt wurde, besteht das etwa 50-köpfige Team heute zur Hälfte auch aus ausgebildeten Ehrenamtlichen. Sie können rund um die Uhr von Feuerwehr oder Polizei alarmiert werden.
Zum Abschluss des ersten Synodentags am Freitagabend dankte Superintendentin Dr. Ilka Werner der Jubilarin „für all das, was du aufgebaut hast“ und würdigte deren „unermüdliche Bereitschaft, da zu sein für alle Menschen, die in der Stadt auf irgendeine Weise in Not geraten“. Auch die Mitglieder der Synode sowie zahlreiche ehrenamtliche Notfallseelsorger, die als Gäste an der Synodaltagung teilnahmen, dankten Henn-Pausch mit großem Applaus.
Nachbereitung besonders belastender Einsätze
Neben der Koordination der Notfallseelsorge Solingen und eigenen Bereitschaftsdiensten arbeitet Simone Henn-Pausch auch mit Einsatzkräften in der Nachbereitung besonders belastender Einsätze. Für ihre Verdienste wurde sie bereits 2005 mit der „Großen Ehrennadel“ der Solinger Feuerwehr und 2015 mit der dem „Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber“ ausgezeichnet.
Die Notfallseelsorge wird mit Unterstützung der Katholischen vor allem von der Evangelischen Kirche in Solingen verantwortet. 1998 hatte die Synode entschieden, für Menschen in der Klingenstadt ein System der Notfallseelsorge zu installieren. Mit der Entwicklung wurde Simone Henn-Pausch beauftragt. Bereits drei Jahre zuvor hatte sie noch als Theologiestudentin zusammen mit drei weiteren Ehrenamtlichen eine Notfallseelsorge ohne die 24/7-Dienstbereitschaft gestartet. Im kommenden Jahr soll darum das 30-jährige Jubiläum der Solinger Notfallseelsorge gefeiert werden. Das kündigte Superintendentin Werner jetzt im Rahmen der Ehrung an.
Förderverein für die Notfallseelsorge Solingen gegründet
Erst vor wenigen Wochen wurde ein Förderverein für die Notfallseelsorge Solingen gegründet. Er soll den Kirchenkreis zukünftig bei der Finanzierung des Angebots unterstützen. Die Notfallseelsorge Solingen leiste „Erste Hilfe für die Seele“ für Menschen nach großen und kleinen Katastrophen. Dabei spielt deren Glaubenszugehörigkeit keine Rolle. Sie wird etwa hundertmal im Jahr durch Feuerwehr oder Polizei alarmiert. In 80 Prozent der Fälle geht es um erfolglose Reanimation, in zehn Prozent um Suizid. Ein kleiner Teil dreht sich um Unfälle oder plötzlichen Kindstod.