SOLINGEN (sg) – In den Räumen der Verkehrsbetriebe der Stadtwerke Solingen fand am Freitag der städtische Schülerlotsenwettbewerb statt, der von der Verkehrswacht in Kooperation mit den Verkehrssicherheitsberatern der Polizei Solingen veranstaltet wurde.
21 Schülerlotsen traten an
Im Vorfeld wurde an den sieben Lotsenschulen bereits ein schriftlicher Test absolviert, durch den sich die besten drei Lotsinnen und Lotsen jeder Schule für das „Finale“ qualifizieren konnten. So kamen am Freitag 21 Schülerlotsen bei den städtischen Verkehrsbetrieben zusammen, um herauszufinden, wer am 27. Juni zum Landeswettbewerb nach Oberhausen fahren darf.
Wer hat die beste Reaktion?
Neben einer Schätzungsaufgabe, wie lange ein Anhalteweg ist, gab es auch einen Reaktionstest zu bewältigen. Dabei mussten die Wettbewerbsteilnehmenden genau aufpassen. Neun Sensoren lagen im Viereck vor ihnen. Die Aufgabe war, immer auf jeden Sensor zu drücken, der per Zufallsgenerator gerade aufleuchtete. Das war gar nicht so einfach, denn die Sensoren reagierten zuweilen recht eigenwillig.
Mit viel Konzentration waren die Lotsinnen und Lotsen bei der Sache. Auch ein bisschen Aufregung war dabei, wie Marcel erzählte: „Der Reaktionstest war am schwierigsten, weil da so viele zugeschaut haben und die Dinger nicht immer reagiert haben.“ Der 16-jährige Schüler der Alexander-Coppel-Gesamtschule ist seit Mitte 2023 Schülerlotse. „Es waren einige Freunde von mir dabei“, verriet er. Auch bei den Verkehrskadetten ist Marcel aktiv. „Ich habe dieses Jahr die Ausbildung gemacht und viel gelernt.“
Rollenspiele beim Schülerlotsenwettbewerb
Ebenfalls eine Herausforderung beim Schülerlotsenwettbewerb waren sicherlich die Rollenspiele. „Dabei werden die Schülerlotsen bewertet, wie sie sich in Konfliktsituationen verhalten“, erklärte Ulrich Schmidt, Vorsitzender der Verkehrswacht. Die Lotsen sollen sich durchsetzen können, trotzdem aber ruhig und freundlich bleiben. Sarah vom Gymnasium Schwertstraße hatte die Aufgabe, einen Mitschüler davon zu überzeugen, ihr als Schülerlotse zu helfen. Doch der wollte lieber Englisch lernen. Erst als Sarah ihm versprach, in der großen Pause mit ihm zu lernen und dem Schüler auch noch ein wenig gut zuredete, erklärte er sich einverstanden.
Ilenia von der Geschwister-Scholl-Schule hatte es mit einem Vater zu tun, der mit seinem Sohn Paul abseits der Schülerlotsenstelle über die Straße gehen wollte. Obwohl der Vater erst etwas ungeduldig reagiert, schaffte es die Schülerlotsin schließlich, sein Interesse an den Schülerlotsen zu wecken und sogar, ihr seinen Sohn Paul anzuvertrauen.
Die Sieger des Schülerlotsenwettbewerbs
Es war keine leichte Aufgabe für die Jury, die Rollenspiele zu bewerten. Dazu kam die Schätzaufgabe und das Ergebnis des Reaktionstests. Am Ende standen dann die Sieger des Schülerlotsenwettbewerbs fest. „Alle sind Sieger“, sagte Verkehrssicherheitsbeauftragte Daniela Berghaus. So wurden die Plätze 6 bis 21 komplett als Platz 6 gewertet und jeder Teilnehmer bekam von Ulrich Schmidt einen reflektierenden Rucksack überreicht. Außerdem gab es Süßigkeiten und einen McDonalds-Gutschein für jeden.
Die Plätze von 5 bis 1 wurden dann feierlich verlesen. Über den 5. Platz konnte sich Sarah Fetahovic vom Gymnasium Schwertstraße freuen, Adrian Lefers, ebenfalls vom Gymnasium Schwertstraße, schaffte es auf Platz 4, Tim Jorma von der Friedrich-Albert-Lange-Schule erreichte Platz 3, dicht gefolgt von Anton von Gregory vom Humboldtgymnasium auf Platz 2. Die Siegerin war Emma Grastat vom Gymnasium Schwertstraße.
„Ich war letztes Jahr schon dabei und wusste, wie es abläuft“, erzählte die 14-Jährige, deren Bruder Paul bereits Landessieger beim Schülerlotsenwettbewerb geworden ist. Zwar wusste sie, was auf sie zukommt. „Aber mit dem ersten Platz habe ich nicht gerechnet“, gab sie zu. Seit 2022 ist sie als Schülerlotsin tätig. „Ich finde es generell gut, etwas für die Schulgemeinschaft zu tun“, betonte sie, „und die Jüngeren zu unterstützen, dass sie sicher zur Schule kommen.“
Im Juni beim Landes-Schülerlotsenwettbewerb
Die ersten fünf Gewinner durften sich aus den Preisen zuerst etwas aussuchen. Unter den restlichen 16 Siegern entschied das Los, um eine gerechte Reihenfolge festzulegen. Am Ende konnten sich alle über eine zusätzliche Kleinigkeit zu ihrem Rucksack freuen. Und für die fünf Besten geht es im Juni nach Oberhausen, wo sie im Landes-Schülerlotsenwettbewerb antreten werden.