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Stadtspitze verärgert über erneut verschobene Bombenentschärfung

Das Rathaus der Klingenstadt Solingen im Herzen der City. (Archivfoto: © Bastian Glumm)

Das Rathaus der Klingenstadt Solingen im Herzen der City. (Archivfoto: © Bastian Glumm)

SOLINGEN (red) – Die erneute Verschiebung der möglichen Bombenentschärfung in Gräfrath hat die Solinger Stadtspitze verärgert. Denn bereits zum zweiten Mal hat die Fachfirma den angekündigten Terminplan nicht einhalten können. Solingens Ordnungsdezernent Jan Welzel kündigt an, wegen der in Gräfrath gemachten Erfahrungen ein Gespräch mit der Bezirksregierung zu suchen. „Denn ähnliche Fälle dürfen sich nicht wiederholen. Die Menschen werden beunruhigt und stellen ihre Terminpläne um – und am Ende alles vergebens. Das muss vermieden werden.“

Der Aufsicht in Düsseldorf und den beauftragten Fachfirmen müsse klar sein, was mögliche Bombenentschärfungen vor Ort auslösten. „Und deshalb müssen die Beteiligten auf allen Ebenen dafür sorgen, dass es reibungslose Abläufe gibt.“ Die Bezirksregierung in Düsseldorf hatte ein Unternehmen beauftragt, um ein Gelände am Roggenkamp zu untersuchen. Dort könnten zwei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegen.

Absage erfolgte bereits vormittags

Jan Welzel ist Ordnungsdezernent der Stadt Solingen. (Archivfoto: © Bastian Glumm)

Nachdem die Stadt die Gräfrather deshalb für Dienstag zum zweiten Mal auf die Möglichkeit einer groß angelegten Evakuierung vorbereitet hat, musste diese bereits am Vormittag vorzeitig abgesagt werden, weil die Fachfirma bei ihrer Arbeit große Schwierigkeiten mit dem Untergrund hat. „Das ist sehr misslich“, erklärt Jan Welzel. Obwohl die Stadt selbst die Schwierigkeiten nicht zu verantworten hat, entschuldigt er sich bei den Anwohnern und bei den Firmen für die entstandenen Unannehmlichkeiten.

„Wir haben alles getan, um die Menschen frühzeitig zu informieren, damit sie im Fall der Fälle vorbereitet sind. Zu diesem Vorgehen gibt es auch keine Alternative.“ Denn eine mögliche Evakuierung, die rund 1200 Menschen in dem festgelegten Sperrradius sowie fast alle Betriebe im Gewerbegebiet Piepersberg betreffen würde, müsse Tage vorher angekündigt werden, um die Sicherheit zu gewährleisten und eine reibungslose Organisation sicherzustellen. Zudem würde eine Entschärfung samt Evakuierung den Verkehrsfluss extrem beeinträchtigen.

Erste Absage erfolgte aufgrund von Krankheitsausfällen

Daher hatte das Rathaus mehr als eine halbe Woche vor dem vom Fachunternehmen zunächst festgesetzten Termin am 20. November informiert. Doch an diesem Tag musste die Firma krankheitsbedingt absagen. Als dann Dienstag, 28. November, als neuer Termin genannt wurde, setzte das Rathaus zusammen mit dem Ordnungsamt, mit der Polizei und der Feuerwehr, erneut alle Räder in Bewegung, um die Menschen in Gräfrath zu warnen.

Umso verärgerter reagiert Ordnungsdezernent nun auf die erneute Verschiebung. „Es ist einfach schwer zu vermitteln, warum es wieder nicht klappt“, sagt er in Richtung der Fachfirma sowie in Richtung der Bezirksregierung als Auftraggeberin. Das Unternehmen hatte am Dienstag erklärt, dass die schwierigen Bodenverhältnisse am Piepersberg, die Arbeiten enorm erschwerten. Der Untergrund ist durch die Regenfälle der letzten Tage stark aufgeweicht, das Gelände zum Teil abschüssig.

Daher kommen die Untersuchungen nur langsam voran. Wann mit der Erkenntnis zu rechnen ist, ob tatsächlich Bomben im Boden liegen, ist derzeit weiterhin noch offen.

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