Start Aktuelles „Urban Voyeur“ – Ingo Trapphagen lädt zum Wechsel der Perspektiven

„Urban Voyeur“ – Ingo Trapphagen lädt zum Wechsel der Perspektiven

0
Ingo Trapphagen wechselt bei seinen Aufnahmen die Perspektive. Er zeigt das Sichtbare anders und fordert den Betrachter zu einem zweiten Blick auf. (Foto: © Martina Hörle)
Ingo Trapphagen wechselt bei seinen Aufnahmen die Perspektive. Er zeigt das Sichtbare anders und fordert den Betrachter zu einem zweiten Blick auf. (Foto: © Martina Hörle)
Anzeige
Anzeige

Anzeige

SOLINGEN (mh) – Am kommenden Samstag zeigt der Kölner Fotograf Ingo Trapphagen im Atelier AndersARTig einen Querschnitt durch seine außergewöhnlichen Exponate.

Anzeige

Ursprünglich kommt Trapphagen aus der IT-Branche. Seit 25 Jahren zieht er mit seiner Kamera durch die Straßen auf der Suche nach dem anderen Blick. Trapphagen findet seine Motive meist in Städten. Dabei entstehen seine Bilder nicht bewusst. „Das Ziel eröffnet sich von selbst. Es kommt zu mir“, erklärt der Künstler seine Auswahl.

Viele Aufnahmen aus Köln

Viele der Aufnahmen sind in Köln entstanden. Die Stadt bietet für ihn einen besonderen Reiz. Nicht wegen der Schönheit, im Gegenteil. Ingo Trapphagen sucht nach Orten, die jeder kennt, aber auf diese Weise noch nie gesehen hat, wie beispielsweise die Mülheimer Brücke oder die Severinsbrücke. „Die Brücken kennt jeder“, so Trapphagen , „viele überqueren sie tagtäglich. Aber nur wenige kämen auf die Idee, unter der Brücke zu stehen und die Konstruktionen zu beobachten.“

Dieses Werk ist eines der zwanzig Fotos, die in der Ausstellung zu sehen sind. Ein typisches Beispiel für etwas, das jeder kennt, aber nicht erkennt. (Foto: © Martina Hörle)
Dieses Werk ist eines der zwanzig Fotos, die in der Ausstellung zu sehen sind. Ein typisches Beispiel für etwas, das jeder kennt, aber nicht erkennt. (Foto: © Martina Hörle)

Das Gleiche gilt für Treppen. Nachts wirken sie mit Schattenfall und Beleuchtung völlig anders. Nur wenn man innehält, bekommt man einen Blick, den kein anderer hat. Dieses Ziel verfolgt Trapphagen mit seinen Fotografien. Blickwinkel zu treffen, die man so nicht sieht. Den Betrachter zu einem zweiten Hinschauen herauszufordern

Zweiter Blick erforderlich

„Die Entstehung meiner Bilder kostet viel Zeit. Ich lasse sie auf mich wirken. Manchmal spüre ich erst nach ein paar Tagen, dass etwas noch nicht passt.“ Trapphagen nimmt sich diese Zeit. Auch Lost Places üben einen besonderen Reiz auf den Künstler aus. Eines seiner Fotos stammt aus der alten verlassenen Kaserne in Werl. „Im Ruhrpott finde ich Motive, die nicht jeder schon hat.“

Der Köln-Mülheimer Bahnhof, als einziges Foto der Ausstellung auf Leinwand gedruckt, in 120 x 80 cm. Ein Ort, den Tausende von Menschen jeden Tag sehen. Durch diese Perspektive bekommt er etwas Unwirkliches. (Foto: © Martina Hörle)
Der Köln-Mülheimer Bahnhof, als einziges Foto der Ausstellung auf Leinwand gedruckt, in 120 x 80 cm. Ein Ort, den Tausende von Menschen jeden Tag sehen. Durch diese Perspektive bekommt er etwas Unwirkliches. (Foto: © Martina Hörle)

Janine Werner meint dazu: „Ich finde diese Betrachtungsweise sehr interessant. Auf die Straße gehen und sich Dinge im Detail ansehen. Diese Ansichten wirken so außergewöhnlich, dass man sie nicht unbedingt gleich erkennt. Und weiß der Besucher dann, um was es sich handelt, stellt er sich die Frage: Wie mag das bloß entstanden sein?“ Die Werke tragen klare Namen, mit denen sie aussagen, was sie zeigen: 15-Sekunden-Zug, Deutzer Treppe, Rolltreppe in Prag.

Bilder haben klare Namen

Zwanzig Werke hängen im Atelier. Ein einziges davon ist auf Leinwand gedruckt. Der Köln-Mülheimer Bahnhof in einer Größe von 120 x 80 cm. Der Bahnhof, bei Tag so oft gesehen. Bei Dunkelheit geben Laternen sparsames Licht. Das bewusst in Schwarz-Weiß gehaltene Bild versetzt den Betrachter in einen unwirklichen Zustand. Durch den Wechsel der Perspektive verändert sich die Wahrheit.

Eröffnet wird die Ausstellung am kommenden Samstag um 18 Uhr. Weitere Besichtigungen sind in der Zeit vom 11. Juni bis 9. Juli immer sonntags von 14 – 18 Uhr möglich.

Volksbank Bergisches Land
Anzeige
Vorheriger ArtikelVorereitung in Unterburg für Arbeiten im trockenen Bachbett
Nächster ArtikelUmbau der Konrad-Adenauer-Straße in letzter Phase
Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein