
SOLINGEN (mh) – Die Luft war erfüllt von Spannung, als sich am vergangenen Samstag im historischen Walder Kotten Krimifreunde und Literaturbegeisterte versammelten. Anlass war die Premiere des zweiten Bandes „Verschollen im Bergischen Land“ aus Saga Grünwalds Bergischer Krimi-Reihe. Die Solinger Autorin, Journalistin und passionierte Geschichtenerzählerin entführte ihr Publikum tief ins Bergische Städtedreieck – in eine Welt, in der sich idyllische Landschaften und düstere Geheimnisse auf unheimliche Weise die Hand reichen.
Ein Fall, der unter die Haut geht
Der zweite Band beginnt mit einer dramatischen Entführung: Hauptkommissarin Artemis Rademacher verschwindet spurlos, ihr Ehemann bittet den Druiden Damian „Math“ Winter um Hilfe. Parallel ermittelt Oberkommissar Fabian Schneider in einem mysteriösen Mordversuch. Schon bald erkennen die Beteiligten, dass beide Fälle untrennbar miteinander verknüpft sind – und geraten in einen Strudel aus Verdächtigungen, Gefahr und düsteren Enthüllungen. Dann verschwindet auch Tobias Rademacher.
Wie schon in ihrer bekannten Jocasta-Loomis-Reihe verwebt Grünwald auch hier Elemente aus Krimi, Mystery und Historie zu einem unverwechselbaren Erzählstil. Fantasie und Realität verschmelzen bei ihr zu spannenden Abenteuern.

Dabei war es reiner Zufall, der den ersten Funken für die Reihe entzündete. Grünwald, die ursprünglich gar keinen bergischen Krimi im Sinn hatte, suchte lediglich einen schönen Platz für eine Feier mit offenem Feuer. Ein Tipp führte sie an den Grillplatz Altenhammer im Eschbachtal – ein abgeschiedener Ort zwischen Lobach und Preyersmühle, umgeben von waldigen Hängen und durchzogen vom Rauschen des Eschbachs. „Ich stand dort, schaute mich um und dachte: Das ist ja ein idealer Tatort“, verriet die Autorin mit einem Schmunzeln.
Vom Geistesblitz zur Serie
Was mit dieser einen Eingebung begann, entwickelte sich in atemberaubender Geschwindigkeit zu einer Krimiserie, die mittlerweile bereits neun Bände zählt. „Wenn mich etwas packt, kann ich gar nicht mehr aufhören“, gestand Grünwald. Zwischen dem Abschluss des ersten Bandes (wir berichteten) und dem Beginn des zweiten lagen gerade einmal ein paar Tage – Zeit genug, um ihren Figuren mehr Tiefe zu verleihen.
Besonderen Wert legt die Autorin auch immer auf die Gestaltung ihres jeweiligen Buchcovers. „Es muss einfach passen“, sagt sie. Mehrere Entwürfe werden angefertigt, bevor das Titelbild ihren eigenen hohen Ansprüchen genügt.
Musikalische Zwischenspiele
Zwischen den packenden Passagen griff Grünwald wiederholt zu einem ungewöhnlichen Instrument: einer Zungentrommel. Mit einer kleinen schottischen Melodie und einer Eigenkomposition sorgte sie für stimmungsvolle Verschnaufpausen – und verlieh der Lesung eine ganz besondere Atmosphäre.
Saga Grünwald, geboren in Mannheim und aufgewachsen im Odenwald, lebt seit 2007 in Solingen. Neben ihrer Tätigkeit als Autorin und freie Journalistin ist sie Mitglied im Bergischen KrimiKartell, im Syndikat und bei den Mörderischen Schwestern. Ihre Themenvielfalt spiegelt sich auch in ihrer Mitgliedschaft in der Deutschen Haiku Gesellschaft und im Förderverein Zentrum für verfolgte Künste wider.
Nächster Termin: Lesung am „Tatort“
Wer Lust hat, mit der Autorin nicht nur literarisch, sondern auch geografisch auf Spurensuche zu gehen, sollte sich den 23. August vormerken. Dann lädt Grünwald zu einer „Literarischen Wanderung“ ein – direkt zu den Schauplätzen ihrer Geschichten. Start ist um 14 Uhr am Wanderparkplatz Jagenberg an der Burger Landstraße in Solingen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Spende in den „Hut“ der Autorin willkommen.

Buchinformationen:
Verschollen im Bergischen Land
Saga Grünwald
custos verlag, Solingen 2025
ISBN 978-3-943195-48-4
296 Seiten, 14,50 €