SOLINGEN (mh) – Am 30. November arbeitete sie noch in der St. Lukas Klinik, am 1. Dezember im Städtischen Klinikum. Für Sabine Topalidis gestaltete sich der Wechsel ihres Arbeitsplatzes wie im Flug. Sie gehört zum Team der Neurologie, das vor rund 100 Tagen im Zuge der Schließung der Ohligser St. Lukas Klinik fast vollständig ins Klinikum gewechselt hat.
20 Jahre in der Lukas Klinik gearbeitet
Die ausgebildete Gesundheits- und Krankenpflegerin war 20 Jahre lang in der Lukas Klinik auf der Neurologie im Einsatz. „Ich habe schon meine Ausbildung dort absolviert“, erzählt sie und betont, dass sie unter normalen Voraussetzungen auch geblieben wäre. „Ich habe noch zwei Jahre bis zur Rente. Da war ein neuer Arbeitsplatz überhaupt nicht geplant.“ Doch sie ist sehr froh darüber, dass sie bei dem Wechsel nicht allein gewesen war. „So war es für alle leichter“, ist sie überzeugt. Neben dem Team waren ja auch Ärzte und Therapeuten mitgekommen.
Genau wie früher ist sie auch jetzt auf der neurologischen Station tätig. „Man findet sich noch nicht so ganz zurecht“, berichtet sie. „Dieser abrupte Wechsel war schon ein komisches Gefühl. Ich fühlte mich wie im falschen Film. Es ist natürlich eine große Umstellung. Aber wir haben hier eine sehr schöne Station bekommen.“
Umstellung war anfangs für alle herausfordernd
Die Umstellung war zwar anfangs für alle herausfordernd, doch rückblickend ist Topalidis davon überzeugt, dass das Team inzwischen gut angekommen ist. Sie erinnert sich an die ersten Tage. „Bei dieser Fülle an neuen Eindrücken war ich manchmal so irritiert, dass ich meine Umkleide gar nicht mehr gefunden habe. Man fragt sich immer, wie die einzelnen Abläufe sind und welche Wege man gehen muss.“ Manches muss sich noch einspielen bis es letztendlich zur gewohnten Routine wird.
Die Abläufe unterscheiden sich zum Teil stark von den gewohnten Wegen. Das Procedere bei den Anmeldungen der Patienten-Transporte beispielsweise war etwas ungewohnt und warf anfangs des Öfteren Fragen auf. „Das war bestimmt auch für die alteingesessenen Kolleginnen und Kollegen manchmal anstrengend. Doch sie waren überaus hilfsbereit und haben uns immer unterstützt.“
Hauseigene Apotheke im Klinikum großer Vorteil
Auch das Vorhandensein einer Apotheke im Klinikum und die hauseigene Küche werden von Sabine Topalidis als große Vorteile hervorgehoben. Das Essen sei ausgesprochen gut und die Apotheke verkürze und vereinfache manche Wege. „Früher gab es in der Lukas Klinik ebenfalls eine Apotheke. Doch vor drei Jahren wurde diese outgesourct.“
Der einzige Wermutstropfen für die Pflegerin ist der längere Arbeitsweg von Ohligs nach Solingen. Ohne eigenes Auto ist sie auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen, deren Anbindung eher suboptimal sei, so die Krankenpflegerin.