SOLINGEN (bgl) – Damit ihr Stadtteil Wald nicht auf der Strecke bleibt und vor allen Dingen fit für die Zukunft gemacht wird, haben sich jetzt die „Waldarbeiter“ gegründet. Dabei handelt es sich um einen formlosen Zusammenschluss ehrenamtlicher Bürgerinnen und Bürger, die sich aktiv für Solingen-Wald einsetzen wollen: „In der Stadt gibt es jetzt das integrierte Stadtteilentwicklungskonzept, das auch für Wald gilt. Wir sind damit aber nicht ganz zufrieden. Und weil wir nicht zufrieden sind, haben wir uns zusammengesetzt“, erklärte am Donnerstag Unternehmer Horst Gabriel beim Pressegespräch im ehemaligen Walder Rathaus. Dort stellten die insgesamt 13 Akteure ihre Initiative vor und umrissen die Pläne für den Stadtteil und die Erwartungen an Politik und Verwaltung.
Stadtteilmanager für Wald gefordert
„Wir sind keine abgehobenen Vögel“, betonte Gabriel mit Blick auf die Namensfindung der Initiative. Man verstehe sich als „Waldarbeiter“ und wolle ganz gezielt für den Stadtteil aktiv werden. Konkret fordert man zunächst die Installation eines Stadtteilmanagers, der sich um die Akquise von Fördermitteln kümmern, aber auch als Mittler fungieren soll. „Wir wollen aber kein Gegenpart zur Politik sein“, machte Horst Gabriel deutlich. Man suche die Kooperation mit den maßgeblichen Stellen in Verwaltung und Politik.
„Das integrierte Stadtteilentwicklungskonzept ist für Wald enorm wichtig, weil es eine Möglichkeit bietet, den Stadtteil zukunftsfähig zu machen. Wir müssen Wald in die Zukunft ausrichten, auch in Sachen Wettbewerb mit anderen Orten“, forderte Rainer Francke vom Walder Werbering.
Arbeitsplätze schaffen und Wald attraktiver machen
Was derzeit noch fehle, sei Tempo. „Es ist wichtig, dass wir frühzeitig Mittel erhalten, um entsprechende Vorarbeiten leisten zu können. Das muss alles mit einem höheren Tempo und auch zielgerichteter stattfinden“, so Francke weiter. Diesbezüglich stimme man sich bereits mit der Stadtverwaltung eng ab. Wald dürfe nicht abgehängt werden, so die „Waldarbeiter“.
Grob umrissene Zielsetzung der Initiative: In Wald müsse die Aufenthaltsqualität erhöht werden, gleichzeitig Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen werden. Das parallel zu den bestehenden Sport-, Kultur- und Bildungsangeboten im Stadtteil. „Denn wo man arbeitet, da kauft man auch ein“, war sich Guido Rohn vom Förderverein der Jahnkampfbahn gestern Nachmittag sicher. Ein wichtiger Baustein sei beispielsweise der Umzug der Filiale der Stadt-Sparkasse Solingen, die mit ihrem derzeitigen Standort an der Poststraße eher am Rande des Stadtteils verortet ist. Die „Waldarbeiter“ wünschen sich für eine neue Filiale einen sehr viel zentraleren Platz in Wald, was für weitere Belebung sorgen dürfte.
„Waldarbeiter“ sind kein Verein und ohne Satzung
Die „Waldarbeiter“ sind kein Verein und haben dementsprechend keine Satzung. Noch nicht. Grundsätzlich wolle man aber im Kreise der 13 Akteure für Wald etwas tun. Ähnlich wie das bereits einen Stadtteil weiter von den „Ohligser Jongens“ sehr erfolgreich – und ebenfalls rein ehrenamtlich – vorgemacht wird. „Wir wollen kein Stadtteildenken, aber jetzt sind wir auch mal dran“, gab sich Guido Rohn kämpferisch.