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Waldbaden mit Martina Hörle: Achtsamkeit im grünen Raum

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Martina Hörle beim Waldbaden in Solingen: Mit Achtsamkeit und Ruhe spürt sie die Energie und Lebendigkeit des Waldes. (Foto: © Bastian Glumm)
Martina Hörle beim Waldbaden in Solingen: Mit Achtsamkeit und Ruhe spürt sie die Energie und Lebendigkeit des Waldes. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (bgl) – Schon nach wenigen Minuten im Wald spüren viele Menschen, wie sich der Körper entspannt und die Gedanken ruhiger werden. Das Rascheln der Blätter, das Zwitschern der Vögel und der Duft von Erde und Moos schaffen eine Atmosphäre, die ganz natürlich entschleunigt. Diese wohltuende Wirkung der Natur bildet den Kern des Waldbadens, einer aus Japan stammenden Methode, die inzwischen auch in Deutschland immer mehr Anhängerinnen und Anhänger findet.

Waldbaden, auf Japanisch Shinrin Yoku, bedeutet wörtlich „Eintauchen in die Waldatmosphäre“. Es geht nicht darum, sportlich aktiv zu sein oder bestimmte Strecken zurückzulegen, sondern darum, den Wald mit allen Sinnen wahrzunehmen. Achtsamkeit, Langsamkeit und bewusstes Erleben stehen im Mittelpunkt. „Der Wald ist kein Ort, den man nur besucht. Er ist ein Ort, an dem man wieder ganz bei sich selbst ankommt“, sagt Martina Hörle, die in Solingen Waldbaden-Einheiten anbietet.

Gesundheitlich belegte Wirkung

In Japan wurde das Waldbaden in den 1980er Jahren entwickelt, um den gesundheitlichen Belastungen der modernen Gesellschaft etwas entgegenzusetzen. Heute gilt es als anerkannte Methode zur Stressreduktion. Zahlreiche Studien zeigen, dass der Aufenthalt im Wald den Blutdruck senken, den Puls regulieren und die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol verringern kann.

Ein Grund für diese Wirkung sind sogenannte Terpene, natürliche Duftstoffe, die Bäume an die Luft abgeben. Sie stärken das Immunsystem, indem sie die Bildung körpereigener Abwehrzellen fördern. Gleichzeitig wirken sie beruhigend auf das Nervensystem. Die frische Waldluft, das gedämpfte Licht und die sanften Geräusche der Natur schaffen ein Umfeld, das den gesamten Organismus in einen Zustand der Erholung versetzt.

„Waldluft ist wie Medizin zum Einatmen“, erklärt Hörle. „Man muss nichts tun, nichts leisten, man darf einfach da sein. Der Wald übernimmt den Rest.“

In der Stille des Waldes findet Martina Hörle Kraft und Inspiration, hier begleitet sie Gruppen beim Waldbaden. (Foto: © Bastian Glumm)
In der Stille des Waldes findet Martina Hörle Kraft und Inspiration, hier begleitet sie Gruppen beim Waldbaden. (Foto: © Bastian Glumm)

Martina Hörle – Begleiterin zwischen Kultur und Natur

Martina Hörle ist Kulturjournalistin und Autorin, die ihre Leidenschaft für Sprache und Natur miteinander verbindet. Zwischen 2018 und 2022 absolvierte sie ein mehrjähriges Studium im Order of Bards, Ovates and Druids, einem internationalen Druidenorden. Seitdem ist sie selbst als Druidin tätig. „Die Natur ist für mich Lehrerin, Heilerin und Quelle der Inspiration zugleich“, sagt sie. „Im Wald kann ich mich mit etwas Größerem verbunden fühlen, das weit über den Alltag hinausgeht.“

Ihre Kurse sind ruhig, achtsam und geprägt von einer respektvollen Haltung gegenüber der Natur. Kleine Meditationen, Sinnesübungen und kreative Elemente wie das Legen von Mandalas aus Naturmaterialien helfen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, sich auf den Moment einzulassen. Die Veranstaltungen dauern etwa eine Stunde und kosten 25 Euro pro Person. Treffpunkte und Termine veröffentlicht sie auf ihrer Webseite.

Mit über zwölf Jahren Erfahrung in der Erwachsenenbildung versteht Hörle es, Gruppen anzuleiten und Menschen sensibel zu begleiten. „Ich möchte, dass jede und jeder mit einem Gefühl von Ruhe, Dankbarkeit und innerer Weite nach Hause geht“, sagt sie.

Erholung für Körper, Geist und Seele

Waldbaden bietet eine seltene Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen und sich selbst neu zu begegnen. Es ist ein bewusstes Innehalten inmitten einer Welt, die immer lauter und schneller wird. Wer regelmäßig in die Natur eintaucht, stärkt nicht nur das körperliche Wohlbefinden, sondern entwickelt auch eine tiefere Verbindung zur Umwelt. Das Erlebnis eines Waldbades kann stimmungsaufhellend wirken, depressive Verstimmungen lindern und die Konzentrationsfähigkeit fördern. Auch die Kreativität profitiert von dieser Form der Entschleunigung, denn der Geist hat endlich wieder Raum, frei zu denken.

„Viele Menschen sagen mir nach einem Waldbad, dass sie sich leichter fühlen, klarer und friedlicher“, erzählt Hörle. „Das ist für mich das schönste Feedback, das man bekommen kann.“ Für sie ist der Wald ein Ort der Klarheit und des Gleichgewichts. Hier, zwischen alten Bäumen und weichem Waldboden, findet man nicht nur Entspannung, sondern auch die Erinnerung daran, wie einfach Wohlbefinden sein kann.

INFO WALDBADEN:

Das Waldbaden findet an jedem zweiten Sonntag im Monat statt. Treffpunkt: 11 Uhr am Wanderparkplatz Jagenberg (nicht behindertengerecht). Anmeldung per Mail. Zahlung vorab per PayPal oder Überweisung. Bei rechtzeitigem Zahlungseingang ist der Platz gesichert (Bestätigung folgt per Mail). Bei starkem Regen gibt es einen Ersatztermin – zeitnahe Info siehe Webseite. Bei Gruppenanmeldungen (ab vier Personen) Absprache eines individuellen Treffpunktes möglich.

E-Mail und Kontakt: martina.hoerle@icloud.com

Alle weiteren Infos im Internet

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Bastian Glumm arbeitet seit vielen Jahren als Textjournalist für diverse Tages- und Fachmedien sowie als Cutter in der Videoproduktion. Der gelernte Verlagskaufmann rief im September 2016 das SolingenMagazin ins Leben.

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