SOLINGEN (mh) – Etwa 70 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter leiden unter Myomen. Diese gutartigen Tumore der Gebärmutter sind nicht gefährlich, können aber die Lebensqualität durch diverse Beschwerden – Blutungen, Schmerzen und Inkontinenz – erheblich beeinträchtigen. Knapp 200.000 stationäre Klinikaufenthalte pro Jahr sind auf diese Wucherungen zurückzuführen.
200.000 Klinikaufenthalte pro Jahr
Obendrein stehen Myome einem Kinderwunsch häufig entgegen. Es besteht die Gefahr einer Fehlgeburt, oder eine Schwangerschaft kommt gar nicht erst zustande. „Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Therapiemöglichkeiten“, weiß Dr. Sebastian Hentsch, Chefarzt der Gynäkologie am Klinikum, zu berichten. „Beim operativen Entfernen der Geschwulst wird meist die Gebärmutter mit entfernt.“
Diverse Therapieformen möglich
„Doch man kann auch ein einzelnes Myom wegnehmen“, fährt Hentsch fort. „Da aber das Narbengewebe nicht so stabil ist, ergibt sich hier ebenfalls ein Risiko für eine Schwangerschaft. Neben der klassischen Operation sind medikamentöse Therapien ebenfalls möglich. Diese schränken das Wachstum eines Myoms nachweislich ein. Sie sind sehr kostenaufwändig, jedoch bei Kinderwunsch eine sinnvolle Indikation.“
Das Auftreten der Knoten weist regional erhebliche Unterschiede auf. Daher vermutet man genetische Ursachen. „Im afrikanischen Raum treten die Wucherungen sieben Mal häufiger auf als in unseren Bereichen“, führt der Gynäkologe aus.
Infoveranstaltung mit Beratung
Die unterschiedlichen Therapieformen wird der Chefarzt gemeinsam mit Dr. Nürfet Balkan am 19. Oktober im Rahmen einer Infoveranstaltung darlegen. Während sich die Oberärztin mit der operativen Therapie befasst, erläutert Dr. Hentsch die medikamentösen und alternativen Therapieoptionen. Im Anschluss an den Vortrag stehen beide Ärzte für individuelle Fragen und Beratungen gerne zur Verfügung. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 19. Oktober in der Zeit von 17 – 18:30 Uhr statt. Veranstaltungsort ist der Besprechungsraum 3 im Erdgeschoss des Klinikums.