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Wunder der Natur – Der Stinkende Storchschnabel

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Mit seinen aparten Blüten und außergewöhnlichen Fruchtständen ist der Stinkende Storchschnabel eine Augenweide für jedes Beet. Hummeln und Bienen lieben die Pflanze und zählen zu den eifrigsten Besuchern. (Foto: © Martina Hörle)
Mit seinen aparten Blüten und außergewöhnlichen Fruchtständen ist der Stinkende Storchschnabel eine Augenweide für jedes Beet. Hummeln und Bienen lieben die Pflanze und zählen zu den eifrigsten Besuchern. (Foto: © Martina Hörle)
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SOLINGEN (mh) – Den ungewöhnlichen Namen verdankt die Pflanze ihren originell geformten Fruchtständen, die Assoziationen zu dem Schnabel eines Storches nahelegen. Auch der botanische Name „Geranium“ lässt sich darauf zurückführen. Das griechische Wort „géranos“ bedeutet Kranich. Die Bezeichnung Geranium hat aber nichts mit der Geranie zu tun. Der Storchschnabel ist zwar ein entfernter Verwandter, riecht aber im Unterschied zu der duftenden Pflanze relativ herb. Der unangenehme Geruch stammt von ätherischen Ölen.

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Stinkende Heilpflanze

Mit Ihrem attraktiven Laub, schönen Blüten und dekorativen Fruchtständen haben die Storchschnabelgewächse einiges zu bieten. Ihre rundlichen, fast herzförmigen Blüten gibt es in vielerlei Schattierungen. Oft sind Blüten- und Kelchblätter unterschiedlich gefärbt, was ein wirklich reizvolles Farbenspiel ergibt. Die zarte und doch robuste Pflanze blüht vom Sommer bis in den Herbst und ist doch überaus pflegeleicht. Sie wächst schnell und lässt sich leicht vermehren. Sogar von Raupen und Schnecken bleibt sie verschont. Dagegen gehören Hummeln und Bienen zu den eifrigsten Besuchern.

Die schnabelartigen Fruchtstände, die sich nach der Blüte bilden, platzen beim Austrocknen auf und schleudern ihre Samen explosionsartig bis drei Meter weit durch die Luft.

Die vielfältige Pflanze eignet sich als Bodendecker, für Beetbepflanzungen und als dekorative Kübelpflanze. Sie ist überaus pflegeleicht und wird sogar von Raupen und Schnecken verschont. (Foto: © Martina Hörle)
Die vielfältige Pflanze eignet sich als Bodendecker, für Beetbepflanzungen und als dekorative Kübelpflanze. Sie ist überaus pflegeleicht und wird sogar von Raupen und Schnecken verschont. (Foto: © Martina Hörle)

Der Wald-Storchschnabel, der Wiesen-Storchschnabel und der Blutrote Storchschnabel, der entgegen seiner Bezeichnung in einem knalligen Pink blüht, zählen zu den heimischen Arten. Andere haben erst im Laufe der Zeit den Weg in unsere Regionen gefunden. Je nach Art kann der Storchschnabel 15 bis 100 Zentimeter hoch wachsen. Daher bietet die Pflanze eine Fülle an Verwendungsmöglichkeiten. Man kann sie wunderbar als Bodendecker einsetzen oder als reizvolle Kübelpflanze. Andere Storchschnäbel eignen sich hervorragend für die Gestaltung von großflächigen Beeten. Eine besondere Wirkung lässt sich durch das Kombinieren verschiedener Farben erzielen. Die Pflanze zählt zu den vielfältigsten Gartengewächsen. Mittlerweile sind mehrere Hundert verschiedene Arten auf dem Markt. Nicht zuletzt durch die außergewöhnliche Vielfalt wurde das Geranium zur Staude des Jahres 2004 gewählt. Die Variante „Rozanne“ versprüht ihre blütenreiche Farbenpracht sogar von Juni bis November. Sie scheint wirklich unverwüstlich und bildet laufend neue Triebe.

Vielfältig und robust

Im Volksmund nennt man die Pflanze auch Ruprechtskraut, Robertskraut, Gichtkraut, Gottesgnadenkraut oder Warzenkraut. Ihre Blätter und Stängel sind weich behaart. Die krautigen Pflanzenteile enthalten Bitterstoffe, Gerbstoffe und ätherische Öle und eignen sich wunderbar für Tee. Das ätherische Öl Oleum Geranium wird heute in der Aromatherapie mit großem Erfolg bei Depressionen verwendet. Der Storchenschnabel wurde schon früher bei leichtem Durchfall sowie Magen-Darm-Entzündungen verwendet und kam auch zur Stimmungsaufhellung zum Einsatz. Man sagt ihm ebenfalls hormonartige Wirkungen nach. Bemerkenswert ist vor allem, dass diese Pflanze oft an Orten wächst, an denen man sich nicht wirklich wohlfühlen kann, wie Hinterhöfe, Mauerritzen alter Gebäude und Plätze neben Mülltonnen. Doch findet man sie natürlich auch in Gärten und Parks.

Den Storchschnabel gibt es mittlerweile in mehreren Hundert Varianten. Manche blühen bis in den November. (Foto: © Martina Hörle)
Den Storchschnabel gibt es mittlerweile in mehreren Hundert Varianten. Manche blühen bis in den November. (Foto: © Martina Hörle)

Im Rohzustand lassen sich die Blätter in Salaten und Kräuteraufstrichen verarbeiten. Genauso können sie in Gemüse, Suppen und Eintöpfen verwendet werden. Die Blüten bilden eine zauberhafte essbare Dekoration Auch für Smoothies eignet sich die Pflanze ausgezeichnet.

Auch für Grüne Smoothies

Wie die Pflanze zu ihrem Namen „Ruprechtskraut“ gekommen ist, kann nicht mit Bestimmtheit festgestellt werden. Eine Variante besagt, dass sie ihren Namen nach dem Heiligen Ruprecht, einem Bischof von Salzburg, bekommen habe. Er soll die Verwendung der Pflanze als Heilkraut gelehrt haben. Eine andere Version ist auf den Schweden Carl von Linné (1707 – 1778) zurückzuführen. Der Naturforscher, Arzt und Botaniker gab der Botanik ihre Systematik und Nomenklatur. Als er das Ruprechtskraut benennen sollte, fiel ihm, so heißt es, bei dessen üblem Geruch ein unbeliebter Verwandter namens Robert ein. So nannte der Forscher die Pflanze kurzerhand Geranium robertianum. Ob es tatsächlich so war, weiß man nicht. Amüsant ist es auf alle Fälle.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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