SOLINGEN (bgl) – Die Zentralfachschule der deutschen Süßwarenwirtschaft (ZDS) mit Sitz in Gräfrath wird künftig mit der Hochschule Niederrhein (HN) kooperieren. Eine entsprechende Absichtserklärung unterschrieben am Freitag Oberbürgermeister Tim Kurzbach für die Stadt Solingen sowie ZDS-Vorsitzender Andreas Coppenrath und Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg, Präsident der Hochschule Niederrhein. Ziel der Kooperation ist es, noch in diesem Jahr ein gemeinsames Angebot von Seminaren und Zertifikatskursen auf den Weg zu bringen, heißt es in der Absichtserklärung.
Solingen auf dem Weg zum Hochschulstandort
Weiterhin soll es Studierenden der Hochschule Niederrhein sowie den Schülerinnen und Schülern der ZDS einfacher gemacht werden, zwischen den Bildungseinrichtungen in Gräfrath und in Mönchengladbach zu wechseln. Solingen würde auf diese Weise einen großen Schritt in Richtung Hochschulstandort machen. „Bereits seit zwei Jahren arbeiten wir sehr vertraulich und sehr eng an diesem Projekt. Mit der ZDS und der Hochschule Niederrhein haben wir zwei großartige Partner gefunden, um diesen einmaligen Standort hier in Gräfrath noch weiter zu stärken und nach vorne zu bringen. Für eine Stadt ist universitäres Leben, ist Forschung, ist Lehre zwingend notwendig. Ein guter Tag für Solingen, weil es das Profil der Klingenstadt um einen wichtigen Aspekt der Hochschullehre erweitert“, freute sich Oberbürgermeister Tim Kurzbach.
Studienangebot der Lebensmittelwissenschaften
Mittelfristig soll ein gemeinsames Studienangebot im Bereich der Lebensmittelwissenschaften aufgebaut werden. Dazu sollen in den kommenden Monaten Organisationsform, Finanzierung und Ablauf des kooperativen Studienangebots detailliert geprüft werden, so die Kooperationspartner. „Das passt hervorragend zu unserem Profil. Wir machen eine Wissenschaft, die der Wirtschaft nutzen soll. Wir wollen, dass junge Menschen wirklich dieses Thema der Durchlässigkeit vom Schüler zum Studenten, vom Studenten zum Schüler, erfahren. Wir wollen, dass die Wissenschaft in die Branche geht und glauben, dass die Süßwarenindustrie eine sehr interessante ist“, betonte HN-Präsident Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg.
Aufbau eines Forschungsinstitutes in Solingen
Zu den weiteren Planungen der Kooperation gehört zudem der Aufbau eines Forschungsinstitutes in Solingen, für das die Expertise der Hochschule Niederrhein ihres Fachbereichs Oecotrophologie (Studienfach der Haushalts- und Ernährungswissenschaften) genutzt werden soll. Junge kluge Köpfe in die Klingenstadt zu holen sei eine große Motivation für die Stadtverwaltung, diese Kooperation mit vorangetrieben zu haben.
Rund 150 Studierende sollen in absehbarer Zukunft in Gräfrath lernen: „Für uns als Stadt Solingen ist es natürlich ganz wichtig, dass wir junge Menschen in diese Stadt locken, die das urbane Leben bereichern und neuen Schwung nach Solingen bringen“, erklärte Carsten Zimmermann, städtischer Abteilungsleiter Strategische Planung.