SOLINGEN (red) – Kinder sollen gut ins Leben starten können. Damit das gelingt, bietet das Präventionsprogramm „KinderZUKUNFT“ Eltern in Solingen bereits seit zehn Jahren Unterstützung an. Gleich nach der Entbindung, noch in der Klinik, findet ein Gespräch mit Müttern und Vätern statt. Ziel ist es, mögliche psychosoziale oder gesundheitliche Belastungen zu identifizieren und bei Bedarf auch gleich Hilfe zu organisieren. Das Städtische Klinikum und der Stadtdienst Jugend arbeiten dabei eng zusammen. Sie stützen sich auf ein verlässliches Netzwerk verschiedener Fachräfte, das ständig weiter ausgebaut wird.
Programm startete 2010 in NRW
2010 ist das Programm in Nordrhein-Westfalen an den Start gegangen, seit 2011 ist Solingen dabei. Zum zehnjährigen Bestehen luden Klinikum und Stadt am Mittwoch zum Fachtag ein. Die Veranstaltung mit Fachvorträgen und einer Gesprächsrunde, die im Wesentlichen per Zoom stattfand, richtete sich deutschlandweit an Fachkräfte der Frühen Hilfen und vor allem an die Netzwerkpartner in Solingen.
Bei einer kleinen Feier vor Ort würdigten Staatssekretär Andreas Bothe vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen und Oberbürgermeister Tim Kurzbach die Pionierarbeit, die das Klinikum beim Aufbau von „KinderZUKUNFT“ geleistet habe. Kurzbach betonte: „Ich bin dankbar und stolz, dass wir in Solingen ein solch starkes und tragfähiges Netz geknüpft haben. Fachleute aus verschiedensten Bereichen werden aktiv, um den Familien die Unterstützung zu geben, die sie in ihrer Situation brauchen“.
Dr. Volker Soditt einer der Gründungsväter
Seinen besonderen Dank richtete er an Dr. Volker Soditt, der als Chefarzt der Kinderklinik zu den Gründungsvätern von „KinderZUKUNFT“ gehört. In Kürze tritt er in den Ruhestand. „Sie haben Bleibendes geschaffen, viele Eltern sind Ihnen zutiefst dankbar“, so Kurzbach mit dem Blick auf das Lebenswerk des Arztes.
Das Präventionsprogramm steht für die sehr gelungene Kooperation zwischen Jugend- und Gesundheitshilfe, waren sich die Teilnehmenden einig. Austausch und Beratung sollen zur weiteren Intensivierung beitragen. Zudem soll das Netzwerk in den nächsten Jahren noch weiter ausgebaut werden. Ziel ist es, vor allem niedergelassene Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte sowie Frauenärztinnen und –ärzte noch intensiver einzubinden.
Wesentlicher Baustein der Frühen Hilfen in Solingen
„KinderZUKUNFT“ sei wesentlicher Baustein der Frühen Hilfen in Solingen, hob Christoph Steinebach, Jugendhilfeplaner im Stadtdienst Jugend, hervor. Wünschenswert sei nun, zusätzlich zum Präventionsprogramm, das in der Entbindungsklinik ansetzt, auch eine Beratungsstelle für Frühe Hilfen ab Geburt bis zum dritten Lebensjahr als Anlaufpunkt für Eltern und Mediziner einzurichten.