SOLINGEN (red) – Am 29. Mai 2023 jährt sich der Solinger Brandanschlag zum 30. Mal. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird aus diesem Grund an der offiziellen Gedenkfeier der Stadt im Theater und Konzerthaus teilnehmen. Zugesagt haben ebenfalls der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen Hendrik Wüst, die stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur und Landesintegrationsministerin Josefine Paul.
Rund 600 Gäste bei Gedenkveranstaltung
Auch weitere hochrangige Politikerinnen und Politiker aus Bund und Land werden zu der Gedenkveranstaltung erwartet. Insgesamt lädt Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach in den kommenden Wochen rund 600 Menschen zu der zentralen Veranstaltung ein, teilt am Dienstag das Rathaus mit.
Die Veranstaltung ist Teil eines Programms zum Gedenken an die Opfer des rechtsextremen und rassistischen Brandanschlags vom 29. Mai 1993. Bereits am 28. Mai 2023 wird der Mercimek-Platz in Mevlüde Genç-Platz umbenannt, sofern der Planungsausschuss des Stadtrates diesem Vorschlag der Verwaltung folgt. Genç, die bei dem Brandanschlag zwei Töchter, zwei Enkelinnen und eine Nichte verlor, war am 30. Oktober 2022 verstorben (wir berichteten). Sie war bundesweit als Versöhnerin und Mahnerin für Toleranz und Verständigung zwischen den Menschen bekannt.
Zentrale Gedenkfeier im Theater und Konzerthaus
Am 29. Mai eröffnet die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsministerin Claudia Roth, gemeinsam mit Solingens Oberbürgermeister Tim Kurzbach, der Familie Genç und weiteren hochrangigen Gästen die Ausstellung „Den Opfern ein Gesicht, den Betroffenen eine Stimme geben.“ im Zentrum für verfolgte Künste. Die Eröffnung ist medienöffentlich.
Nach einer Andacht an der Unteren Wernerstraße weiht die Stadt Stelen mit Porträts der Verstorbenen ein. Die Jugendhilfewerkstatt Solingen, die nach 1993 auch das bekannte Solinger Mahnmal gegen Rechtsextremismus und Gewalt geschaffen hat, wird diese Mahnmale aufbauen.
Bundespräsident Steinmeier wird Rede halten
Um 14 Uhr beginnt schließlich die zentrale Gedenkfeier im Theater und Konzerthaus. Die hochrangigen Gäste, darunter auch Bundespräsident Steinmeier, werden in diesem Rahmen ihre Reden halten. Aus Sicherheitsgründen können nur geladene und registrierte Gäste teilnehmen.
Anschließend wird es einen gemeinsamen Mahngang zur Mildred-Scheel-Schule geben. Für ältere und eingeschränkte Personen soll ein Shuttle eingerichtet werden. Mit einem Gebet wird der Gedenktag geschlossen.