SOLINGEN (mh) – Starke Texte, klangreiches Gitarrenspiel, kraftvolle, warme Stimme. So könnte man die wunderbare Darbietung von Christina Lux am Freitagabend im Alten Stellwerk zusammenfassen.
Starke Bühnenpräsenz der Sängerin
Die Künstlerin zeigte eine starke Bühnenpräsenz. Gleich zu Beginn zog sie die Zuhörer in ihren Bann. „Wenn ich das Meer wär und du das Land“ – lyrische Worte für tiefe Emotionen. „Ich finde das Meer sehr schön“, betonte sie und erklärte auch gleich, warum. „Es ist eine wunderbare Metapher für etwas, was kommt, sich aber nicht festhält.“ Auch der Song „Wenn die leisen Bilder laut werden“ weckte im Zuhörer sofort Assoziationen. Mal leise und sanft, dann wieder voller Kraft und Energie zeigte die Singer/Songwriterin ihre stimmliche Bandbreite, die von den Klängen der Gitarre unterstützt wurde. Mal Pop, mal Folk, dann wieder Jazz – virtuos wechselte sie zwischen den Musikstilen.
So wurde es ein Abend voll musikalischer Erzählungen, bei dem das Publikum bereitwillig mit auf die emotionale Reise ging. Am Ende gab es für die brillante Künstlerin den wohlverdienten Applaus.
Die Wahl-Kölnerin singt bereits seit Anfang der 80er Jahre. „Ich habe nach einem Weg gesucht, hörbar zu machen, was mich berührt.“ Diesen Weg hat sie gefunden. In den Texten kann man sich selbst erkennen. Das Timbre ihrer tiefen Stimme geht unter die Haut. Poesie und Klang finden sich in einer einzigartigen Symbiose. Die Sängerin nimmt ihr Publikum mit in ihre Gefühls- und Gedankenwelt, bringt den Zuhörer aber auch dazu, sich selbst gegenüberzustehen.
Persönlicher Mix der Stilrichtungen
In ihrer Musikrichtung legt sich Lux nicht gerne fest. „Der Range ist ziemlich breit gefächert. Es ist mein ganz persönlicher Mix mehrerer Stilrichtungen“, sagt sie und tauft diesen Stil auch gleich mit „Lux-Stil“. „Ich wähle das, was ich im jeweiligen Augenblick zum Ausdruck brauche.“ Die Musik ist für die Künstlerin das Werkzeug zum Erzählen.
Derzeit arbeitet Lux an einem Album mit deutschen Titeln. „Leise Bilder“ ist ein sehr tiefgründiges Album. „Bilder machen etwas in einem Menschen. Wenn ich eine Emotion an ein Bild binde, kann ich damit etwas ausdrücken.“ Und sie philosophiert weiter: „Kunst ist dafür da, sichtbar zu machen, was man nicht auszusprechen weiß.“ Ihre Songs sieht sie wie eine Art Erinnerung. „Im kreativen Fluss ist immer ein Element, das man zulassen muss. Eine Empfindung weiß von Anfang an, was der Kopf erst erfahren muss.“
Neues Album „Leise Bilder“
Die nächste musikalische Veranstaltung im Alten Stellwerk findet am kommenden Freitag um 20 Uhr statt. Dann ist Newcomer Florian Franke aus Wuppertal zu Gast.