SOLINGEN (bgl) – Die Hand ist einer der komplexeren Teile des Körpers. Allein 27 Knochen finden sich in diesem vergleichsweise eher kleinen Teil der menschlichen Anatomie. Dazwischen ein hochkomplexes Geflecht von Sehnen, Blutgefäßen, Nerven und Muskeln. „Gleichzeitig sind die Hände des am meisten verletzten Körperteils“, erklärt Anne Brüske. Seit Oktober leitet die 42-Jährige als Oberärztin der Chirurgie in der St. Lukas Klinik den Schwerpunktbereich Handchirurgie.
In Ohligs ist sie keine Unbekannte, war sie bereits seit 2004 an der Schwanenstraße, um dort einen Teil ihrer Ausbildung zu absolvieren. Damals war Dr. Markus Meibert ihr Ausbilder. Heute ist er als Chefarzt der Chirurgie wieder ihr Vorgesetzter. „Wir sind in der Chirurgie sehr breit aufgestellt. Handchirurgie ist ein schöneres und feineres Operationsgebiet und auch sehr viel kleinere Chirurgie, die häufig ambulant durchgeführt werden kann“, so Dr. Markus Meibert.
Expertin in Sachen Handchirurgie
Mit Anne Brüske hat man jetzt in der Lukas Klinik eine erfahrene Expertin in Sachen Handchirurgie. In Düsseldorf studierte sie Humanmedizin, bevor sie an verschiedenen Krankenhäusern zur Fachärztin für Chirurgie weitergebildet wurde. Am Kreiskrankenhaus Gummersbach wurde sie zur Unfallchirurgin, Orthopädin und schließlich zur Handchirurgin weitergebildet. Zuletzt war sie am BG Klinikum Hamburg als Fachärztin der Klinik für Hand, Plastische und Mikrochirurgie im Einsatz. „Es war echt schön, wieder nach Hause zu kommen“, freut sich die Ärztin. Denn aufgewachsen ist sie in Monheim, wo sie auch wieder leben wird.
Vom Trauma bis zum Verschleiß
Eine Faszination für Hände und deren Funktionsweise entwickelte die Fachärztin bereits in Jugendjahren. Ihr Bruder war Linkshänder und sie selbst spielte mit Geige und Klavier Instrumente, zu deren Beherrschung eine fehlerfreie Hand- und Fingermotorik gehören. „Und Hände sind ja auch das zweite Gesicht. Es ist das Zweite, was wir an unserem Gegenüber wahrnehmen“, betont Anne Brüske.
Mit Händen hat die Ärztin auch in der Lukas Klinik alle Hände voll zu tun. Von Schnittverletzungen über Quetschungen und auch angeborenen Fehlbildungen, wie zusammengewachsene Finger, und Rheumapatienten bis hin zur Replantationen, der Rettung eines abgerissenen Fingerteils, wird die Ärztin all ihr chirurgisches Wissen zur Anwendung bringen. „Vom Trauma bis zum Verschleiß“, wie sie es selbst zusammenfasst.
In der Handchirurgie folgt die Form der Funktion
Bei der Behandlung der Patienten spielt auch deren Vita eine nicht ganz unwichtige Rolle. „Ist der Patient Schmied oder Pianist“, fragt Brüske und entscheidet dann mit ihrem Team, welche Behandlung die beste ist. Dabei gilt immer: „Die Form folgt der Funktion„, erklärt die Handchirurgin. Soll heißen, dass das Funktionieren der Hand stets der Optik übergeordnet ist.