SOLINGEN (red) – Der nächste intereuropäische Brückenschlag in Sachen Unesco-Weltkulturerbe für die Müngstener Brücke findet in Portugal statt. Die Städte Porto und Vila Nova de Gaia sind vom 21. bis 23. Juni Gastgeber des zweiten internationalen Fachkongresses zu den stählernen Großbogenbrücken des späten 19. Jahrhunderts. Der Zug zum Weltkulturerbe nimmt damit deutlich Fahrt auf.
Das Programm der Tagung stellten die Projektpartner auf deutscher Seite, die drei Bergischen Großstädte, die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft und die Deutsche Bahn den Medien heute in Haus Müngsten unter Deutschlands höchster Eisenbahnbrücke vor. Dabei kamen auch die Erwartungen und Zielsetzungen zur Sprache, die die Region an die Fachtagung in Portugal knüpft.
Erste Fachtagung fand an der Wupper statt
Die erste hochrangig besetzte Fachtagung fand im Oktober 2017 an der Wupper statt (wir berichteten). Pünktlich zum 120. Geburtstag der Müngstener Brücke fiel im Brückenpark der Startschuss für das Vorhaben einer Bewerbung als Weltkulturerbe – in internationaler Gemeinschaft mit den Brücken Ponte Maria Pia und Ponte Dom Luis I. in Portugal, der Ponte San Michele in Italien und dem Garabit-Viadukt in Frankreich. Höhepunkt des Kongresses war die festliche Unterzeichnung des Memorandum of Understanding aller beteiligten Kommunen der vier Staaten.
Porto und das gegenüberliegende Vila Nova de Gaia nehmen nun den Bergischen Impuls auf. Die Portugiesen verbinden den Kongress mit dem 140. Geburtstag Ihrer Brücke Maria Pia, der ersten der fünf Bogenbrücken von Weltrang. Die Kommunen, die bisher noch nicht unterzeichnet hatten – Vila Nova de Gaia und Saint Flour – werden nun ebenfalls ihre Unterschriften unter das Memorandum of Understanding setzen. Zudem sollen die Brückeneigentümer und die nationalen Bahnunternehmen eine eigene Grundsatzerklärung unterzeichnen.
OB Tim Kurzbach leitet die bergische Delegation
Oberbürgermeister Tim Kurzbach wird am 21. bis zum 23. Juni die deutsche, die bergische Delegation für Solingen, Remscheid und Wuppertal leiten. „Wir haben die große Ehre und auch die große Chance, auf die Tentativliste Portugals zu kommen und so quasi Huckepack zum Ziel gelangen. Der europäische Brückenschlag hat wunderbar funktioniert, es ist ein wirkliches Feuer übergesprungen“, freut sich Kurzbach.