SOLINGEN (mh) – An Wänden, auf Tischen und Staffeleien präsentieren sich dem Besucher Werke, die unterschiedlicher kaum sein können. Großformatige Werke hängen neben kleinen Bildern, die einen rechteckig, andere quadratisch, mit und ohne Rahmen. Sprühende Farbenkraft neben zarten pastelligen Tönen, Abstraktes wechselt mit Gegenständlichem. Akt und Landschaften in Öl, Aquarell und Acryl.
Fünf Künstler zeigen breite Vielfalt
Am kommenden Samstag eröffnen Uschi Gehrling, Christian Behrens, Dagmar Hebestreit, Monika Hampe und Petra Maruschek eine gemeinsame Ausstellung in der city art Galerie „E 1“ (rechts neben der Rolltreppe). Alle fünf Künstler sind Mitglied im H6 Haus Hildener Künstler. Der Verein dient gemeinnützigen Zwecken. Auch stellt er seinen Mitgliedern ein großes Werkatelier und einen Ausstellungsraum zur Verfügung. Dort haben sich Künstler zusammengefunden, die durchaus unterschiedliche Ansätze ihrer Malerei haben, aber doch der Liebe zur Farbe und der Auseinandersetzung mit verschiedenen Techniken und gesellschaftlichen Themen verbunden sind.
Die Mitglieder haben unterschiedliche Erfahrungen hinter sich, professionelle Ausbildungsgänge sind ebenso vertreten wie hobbymäßige Entwicklungen, alle haben ihren eigenen Stil gefunden,
„Ich befasse mich mit Aquarell-, Acryl- und Ölmalerei“, berichtet Uschi Gehrling. Die gelernte Krankenschwester hatte die Malerei ursprünglich als Ausgleich zu ihrem stressigen Beruf gewählt. Mittlerweile hat sie sich beruflich in Richtung Kunst verlagert, so auch 2008 an der Freien Kunstschule Köln ein Kunststudium absolviert. Sie mag grundsätzlich alles, was mit Malerei zu tun hat.
Mittlerweile zeigt sie eine beachtliche Bandbreite an Techniken, Materialien und Motiven. „Manchmal sind meine Arbeiten abstrakt“, so Gehrling, „aber grundsätzlich liegt mir eher das Gegenständliche. Ich liebe das Experimentieren. Mal sind es ruhige Aquarellbilder, dann wieder expressive Werke in Acryl.“ Einmal pro Woche gibt die Künstlerin Malunterricht in einem Langenfelder Altenheim.
Ruhige Aquarelle neben expressivem Acryl
Christian Behrens beschäftigt sich bereits seit über 50 Jahren mit Malerei. „1965 habe ich angefangen zu malen. Drei Jahre später war meine erste Ausstellung.“ Dabei hat Behrens, wie er sagt, quer durch den Garten Techniken ausprobiert. Unter anderem Bleistiftzeichnungen, Aquarell und Öl. Inspiriert durch den spanischen Künstler César Manrique arbeitet Behrens seit über zehn Jahren viel mit Sand und verschiedenen anderen Materialien. „Ein Arbeitsfeld, das immer spannend bleibt“, so Behrens. Seitdem entfernt er sich mehr und mehr vom Gegenständlichen. Zwei seiner mitgebrachten Werke sind in ihrer Natürlichkeit so stark überzogen, dass sie ins Surreale gehen.
Die gebürtige Hamburgerin Dagmar Hebestreit hat eine ausgesprochene Vorliebe für Aquarelle. „Ich mag die frischen Farben auf Papier“, beschreibt sie ihre Vorliebe. Dabei bevorzugt sie Formate in 50 x 70, gerahmt mit Alu oder hellem Holz. Die Malerin, seit zwei Monaten Rentnerin, reist gerne und ist schon an vielen Orten gewesen. Venedig, Ostfriesland, Südfrankreich, Allgäu – an diesen Orten holt sie sich ihre Inspiration.
„Die Malreisen gehören zu diesem Hobby einfach dazu“, findet die frühere Dipl.-Psychologin. Oft macht sie Skizzen, bevor sie mit dem eigentlichen Werk anfängt. „Und manchmal bleibt es auch bei einer Skizze“, stellt Hebestreit fest. Neben ihren vielfältigen Landschaftsbildern findet man auch ein paar Stillleben in Form von colorierten Zeichnungen.
Malreisen gehören zum Hobby
Monika Hampe kommt ursprünglich aus dem Bereich der Fotografie. Sie ist eher in der Gegenständlichkeit zu Hause. Auch ihre Techniken decken eine ganze Bandbreite ab. Derzeit gibt die Künstlerin der Ölmalerei den Vorzug. „Die Technik eignet sich für mich als malerische Ausdrucksform besser als Acryl“, findet Hampe. Ihre Landschaftsbilder interpretiert sie auf ganz persönliche Art und lässt dadurch neue Wirklichkeiten entstehen.
Wolken bieten eine unerschöpfliche Quelle. „Man kann sie stundenlang beobachten und sieht ständig etwas Neues darin.“ Die Farben spielen eher eine untergeordnete Rolle. „Für meine Aktzeichnungen verwende ich meist Kohle und Graphit“, sagt Hampe. „Diese Zeichnungen ist genau mein Ding – monochrom und gegenständlich.“ Nicht immer hat sie dafür ein Modell. Manche Werke entstehen auch aus der Erinnerung. Titel treten dabei in den Hintergrund.
Petra Maruschek geht in der abstrakten Malerei auf eine Art Entdeckungsreise. Das Experimentieren und die Suche nach neuen Ausdrucksformen mit unterschiedlichen Materialien und Farben bestimmen die Reiseroute. “Am Ziel staune ich immer wieder, wie sich alles zu einem Gesamtbild zusammenfügt.“
Eröffnet wird die Ausstellung am kommenden Samstag um 11 Uhr. Danach sind die Werke bis zum 28. Juli zu besichtigen. Die city art Galerien sind jeden Samstag von 11 – 14 Uhr geöffnet.
Programm auch für 48h Event
Auch für das 48h Event bietet die Künstlergruppe am Samstag, 21. Juli Programm für jeden zum Mitmachen: Bei Dagmar Hebestreit kann man an einem „Urban Sketching-Kurs“ teilnehmen, Christian Behrens zeigt und erklärt Freie Malerei und als Gast der Gruppe wird der Künstler Christian Jaus Porträtmalerei anbieten.