SOLINGEN (bgl) – Hochkonzentriert beschäftigen sich die Kids mit ihrer Aufgabe. Hier eine Kiste mit Legosteinen, dort das neue IPad, auf dem die Grundschüler zunächst eine Art Bauanleitung zu sehen bekommen. Aus Lego basteln sie kleine Gefährte, die anschließend mit dem IPad in Fahrt gebracht werden. Was zunächst wie Spielerei ausschaut, ist integraler Teil des pädagogischen Angebots der Grundschule Bogenstraße in Ohligs. „Dank zahlreicher Partner haben wir es geschafft, 50 IPads anzuschaffen. Die Geräte werden hier unterrichtlich eingesetzt auf ganz verschiedenen Ebenen“, sagt Schulleiterin Nicole Wrana.
Kooperation mit Partnern im Stadtteil
Eine Ebene ist das Programmieren, bei dem die Kids spielerisch mit Lego und IPad an die Materie herangeführt werden. „Menschen aus der Wirtschaft wünschen sich von Schulen, dass wir gerade damit frühzeitig anfangen“, betont Nicole Wrana. Möglich machte die Anschaffung der 50 Geräte eine enge Kooperation der Grundschule mit Partnern vor Ort, darunter unter anderem die Ohligser Firma Codecentric und auch das Systemhaus Erdmann. Die Grundschule Bogenstraße nimmt mit dieser Initiative eine echte Vorreiterrolle in Solingen ein.
Millionenschwere Digitalisierungsoffensive in Solingen
„Das Bewundernswerte ist ja, dass sich Partner auf den Weg gemacht haben, die sich aus dem Stadtteil kannten. Gleichwohl ist das eine Aufgabe, die wir für alle Schulen in Solingen angehen müssen“, sagt Oberbürgermeister Tim Kurzbach. Derzeit werden Solingens Schulen im Rahmen einer millionenschweren Digitalisierungsoffensive fit für die Zukunft gemacht. Auch die Grundschule Bogenstraße wird per Glasfaserkabel ans schnelle Netz angebunden. „Wir brauchen die wirkliche Bildung der Kinder im Bereich der digitalen Medien. Wir brauchen Rechner, wir brauchen Programme“, so Kurzbach weiter.
Bis Ende 2019 für alle Schulen schnelles Internet
4.500 Rechner werden für alle 41 Solinger Schulen angeschafft. Bis Ende 2019 sollen alle Schulen in der Klingenstadt ans Glasfasernetz angeschlossen sein. „Alle Schulen werden drankommen, aber 16 Millionen Euro verbaue ich nicht im Rahmen von 14 Tagen mal eben so. Binnen vier Jahren haben wir Ende 2019 etwas geschafft, was vorher so noch gar nicht existent war“, bittet OB Kurzbach um Geduld. Ungeduld zahlte sich zumindest in der Grundschule Bogenstraße aus, die mit ihren Partnern bereits vorab handelte.
„Schule des gemeinsamen Lernens“
„Eine weitere Einsatzmöglichkeit für die IPads ist tatsächlich im Unterricht im Bereich der individuellen Förderung. Wir haben eine sehr unterschiedliche Schülerschaft, aber das Ziel, dass alle hier wirklich ganz, ganz viel lernen“, macht Nicole Wrana deutlich. Die Geräte können problemlos offline genutzt werden, solange die Schule noch nicht ans schnelle Netz angebunden ist. Die Grundschule Bogenstraße ist „Schule des gemeinsamen Lernens“. Unterrichtet werden Kinder mit und ohne sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf.