SOLINGEN (mh) – Am Samstagnachmittag zeigte Galerist und Maler Dirk Balke die Ausstellung „Neue Bilder“, diesmal mit 13 eigenen Werken. Der Künstler hat sich seit Beginn dieses Jahres intensiv mit Stillleben befasst und hier zahlreiche experimentelle Arbeiten geschaffen. Dabei zeigten sich interessante Kontraste durch die Kombination von altertümlich anmutenden Objekten mit hochmodernen Dingen. Die kleine Winkekatze jedenfalls fiel jedem Besucher sogleich ins Auge.
Winkekatze als Blickfang
„Ich wollte zunächst ein Stillleben ganz ohne Gegenstände malen – nur aus Schatten bestehend“, erläuterte Balke. Das erschien ihm dann aber zu wenig. Durch die farbige Katze, in Japan als Maneki-neko bekannt, ergab sich eine sehr ansprechende räumliche Tiefe. Dabei war die Verwendung des Plastiktierchens mehr zufällig zustande gekommen. Das ergibt erfahrungsgemäß oft die besten Ergebnisse. Erstaunlich auch die völlig unterschiedlichen Wirkungen, die durch das Spiel mit wechselnden Perspektiven entstanden waren.
Seine Landschaftsmotive hatte Balke wie bisher in Öl auf Leinwand gemalt. Für die Stillleben wählte er diesmal Holz als Träger. „Das Malen auf dem festen Untergrund war eine ganz neue Erfahrung für mich. Im Gegensatz zur Leinwand gibt das Holz ja nicht nach. Es ist ein direktes Arbeiten.“ Eines der neuen Werke (Stillleben mit Winkekatze II) zeigt die Abbildung eines Tisches aus Balkes Düsseldorfer Atelier. Nur leicht coloriert und ohne Firnis strahlt das 60 x 120 cm große Werk mit der samtig wirkenden Oberfläche eine dezente Ruhe aus. Ohne den kleinen japanischen Glücksbringer im Vordergrund würde es wie aus einem früheren Jahrhundert anmuten.
Fachsimpeln mit Künstlerkollegen
Mit Künstlerkollegen, die zur Vernissage gekommen waren, ergab sich schnell ein intensiver Austausch über Techniken und Tipps. Man fachsimpelte über geeignetes Holz und die Bearbeitungsmöglichkeiten des Untergrundes. Mal hatte Dirk Balke eine Multiplex-Platte verwendet, dann wieder eine alte Tischplatte vom Sperrmüll. Firnis ja oder Firnis nein? Diese Frage hat er für sich noch nicht geklärt. „Ich werde auf jeden Fall weiter mit den Stillleben arbeiten und experimentieren“, ist sich der Künstler sicher.
Kleine Anekdoten sorgten für viel Amüsement. So wie die Geschichte von Picasso, der seine Rechnungen bevorzugt mit Scheck beglich. Seine Unterschrift war den Leuten so viel wert, dass sie den Scheck lieber behielten als ihn einzulösen.
Fremdkörper harmoniert doch
Die nächsten Stillleben sind bereits in Arbeit. Auf einigen wird der Betrachter später an Stelle der Katze einen kleinen Pandabären zwischen den Flaschen entdecken. „Mir gefällt die Idee, Altmeisterliches mit Gegenständen aus der heutigen Zeit zu kombinieren. Auch wenn sie zunächst wie ein Fremdkörper wirken, ergänzen sie sich auf eigentümliche Weise“, ist Maler Balke überzeugt.
Bis zum 11. November können die Werke in der Galerie ART-ECK besichtigt werden.