SOLINGEN (mh) – Seit Sonntag kann man im Atelier AndersARTig zum Thema „Natur“ Skulpturen, Fine-Art-Prints und Fotografien besichtigen. Die Künstler Mareike Tapperath und Peter Spotka zeigen einen Querschnitt durch die Vielseitigkeit ihrer Arbeiten.
Die aus Aldekerk stammende Mareike Tapperath (*1960) ist ausgebildete Floristin, befasst sich aber seit vielen Jahren mit Gestaltung. „Ich habe immer schon gerne mit Ton gearbeitet“, schildert die Künstlerin ihren Werdegang. Als Science Fiction-Fan holt sie sich hier ihre Motive. „Wenn ich eine Form besonders ansprechend finde, dann fange ich einfach an. Manchmal bin ich selbst überrascht, wo das Ganze hinführt.“
Skulpturen aus Holzmehl
Der Ton ist mittlerweile dem Holz gewichen. Aus Holzmehl, Holzleim und Gips mischt sich Tapperath eine stabile, zum Formen gefällige Masse an, aus der sie ihre kuriosen Objekte entstehen lässt. Nach dem Trocknen werden sie mit Pastell- oder Acrylkreide eingefärbt, manchmal auch gewachst.
Aus 200 Meter Schrumpffolie und einer Decke ist ein 150 x 60 cm großes Gebilde entstanden, das an ein überdimensionales Gewächs erinnert. Es trägt den Titel „Sphäre 1“.
Auch eine Reihe von Drucken hat die Künstlerin mitgebracht. Alle zeigen Hirschköpfe mit starken menschlichen Zügen. Die Originale sind aus Polyresin, mit Tapeten, Stoff, Federn, Schmuck veredelt. „Sie hatte immer schon einen leichten Hang zu Kitsch“, lachte ihr Mann. Er ist Mitinhaber einer Druckerei und hat von den Originalen Fine-Art-Prints geschaffen.
Peter Spotka, geboren 1968 in Karlsbad/CZ, ist Fotograf aus Leidenschaft. „Eigentlich bin ich Musiker“, verrät er. Studiert hat Spotka am Königlichen Konservatorium in Den Haag. Hauptberuflich ist er als Veranstaltungstechniker tätig. Ursprünglich hat der gelernte Schlosser lange unter Tage gearbeitet. „Ich möchte die Erfahrung nicht missen“, sagt er, ist aber froh, den Arbeitsbereich gewechselt zu haben.
Fotograf liebt naturnahe Extremreisen
Der Fotograf liebt naturnahe Extremreisen, bei denen er mit seiner Familie in freier Natur übernachtet. Die Kamera ist immer dabei. Landschaften, Pflanzen und Lichtverhältnisse bieten eine Fülle an Inspiration. Detailreiche Strukturen interessieren Spotka viel mehr als das Gesamtbild. Seine Makroaufnahmen lassen oft das ursprüngliche Objekt nur noch ahnen. Winzige Bestandteile einer Blüte erscheinen riesengroß und verdeutlichen die Schönheit der Natur bereits im Kleinen. „Im Prinzip malt die Natur selbst. Ich stelle nur die Technik zur Verfügung.“ Um einen bestimmten Effekt zu erzielen, sind manche Fotos gestacked, Ein häufig angewandtes Verfahren in der Makrofotografie, bei dem mehrere Einzelfotos mittels einer Software zusammengefügt werden.
In der Ausstellung hängen zahlreiche Früchte, die das Innere zeigen. Auf weißem Untergrund lenkt nichts vom eigentlichen Motiv ab, wird jedes Objekt gekonnt in Szene gesetzt, ob es sich nun um Blüten, Obst oder Gemüse handelt. Die Arbeiten sind kaschiert, das heißt, auf Papier gedruckt und anschließend auf eine Aluplatte aufgezogen.
Ausstellung bis zum 15. November
Eine Dreiergruppe fällt besonders auf. Hier hat sich Spotka von Fotografien aus dem 19. Jahrhundert inspirieren lassen. „Das Monochrome selbst ist nicht mein Ding. Ich bevorzuge die Farbe.“ So hat er in Anlehnung an das monochrome Original seinem Motiv einen Ton-in-Ton-Hintergrund gegeben.
Die Werke der beiden Künstler sind bis zum 15. November zu besichtigen.