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SOLINGEN (mh) – Die Rosenfreunde des Bergischen Landes und die Stiftung Botanischer Garten Solingen e. V. hatten am Samstag zur ersten Pflanzentauschbörse für Hobbygärtner eingeladen. Unter der Pergola standen Besucher und Gärtner beim lebhaften Austausch von Gewächsen und Erfahrungen.
Austausch von Pflanzen und Fachwissen
„Wir haben alle große Gärten“, berichtete Maike Wand, Vorsitzende der Rosenfreunde. „Wenn wir die winterfest machen, bleiben oft zahlreiche Pflanzen übrig – zu schade für den Kompost. Doch im Bergischen gibt es bislang keine Pflanzenbörse. Die findet man eher am Niederrhein bzw. in Holland.“ So war die Idee zur ersten Pflanzentauschbörse im Bergischen entstanden.
Matthias Nitsche, stellvertretender Vorsitzender der Stiftung Botanischer Garten, freute sich über die gelungene Zusammenarbeit. „Die Stiftung hat die Örtlichkeit, Logistik und Infrastruktur zur Verfügung gestellt. Die Rosenfreunde haben die Organisation übernommen.“ Für die Veranstaltung hatte auch der Kiosk außer der Reihe geöffnet. Der Wettergott spielte mit und schickte neben strahlendem Sonnenschein fast sommerliche Temperaturen.
Mehrere hundert Pflanzen an den Ständen
Überall herrschte munteres Geplauder. Da wurde gestöbert, gestaunt und gefragt. Fachsimpeln bei Kaffee und Kuchen – Gemütlichkeit groß geschrieben. Maike Wand war begeistert. „Das Schönste sind die Gespräche, der lebhafte Austausch. So lernt man sich untereinander kennen, tauscht nicht nur die Pflanzen, sondern auch die Erfahrungen. Jeder von uns hat auch ohne Lehrgänge ein großes Fachwissen.“ Bei den rund 400 – 500 mitgebrachten Pflanzen waren geschätzt etwa 50 verschiedene Arten. Da wurde man leicht fündig.
Der Verein hat derzeit etwa 50 Mitglieder, sucht aber händeringend nach neuen Mitstreitern. Vor allem der Nachwuchs ist gefragt. Die Rosenbeete im Botanischen Garten werden von den Vereinsmitgliedern der Rosenfreunde regelmäßig gepflegt. Ganz besonders liegt ihnen die Bekämpfung des Insektensterbens am Herzen. „Hier kann jeder Einzelne mit geringem Aufwand etwas tun.“ Vor allem der Trend zu den steinernen Vorgärten nimmt den Insekten die Lebensgrundlage. Und auch im Stadtgrün verschwinden immer mehr Stauden.
Aufgrund des großen Interesses an der Börse wird es auch im kommenden Jahr diese Aktion geben. Dabei soll es eine kleine gemütliche Veranstaltung bleiben – einfach eine Börse für Hobbygärtner.
Pflanzentauschbörse auch in 2019
Neben den vielen mitgebrachten Pflanzen gab es im Bromelienhaus noch etwas Besonderes. Der Botanische Garten hatte in seinem Eröffnungsjahr 1963 eine Kanarische Zwergbananenstaude von dem damaligen Direktor des Palmengartens in Frankfurt geschenkt bekommen. Diese Staude hat gerade angefangen zu blühen. Die violetten Hochblätter ziehen sich immer mehr zurück und vergrößern fortwährend die Sicht auf die Früchte. Derzeit verändert sich der Blütenstand täglich. Besucher sollten nicht versäumen, sich dieses Schauspiel anzusehen. Jeder Trieb kann nur einmal Früchte tragen. Danach stirbt er ab und an der Pflanzenknolle bilden sich neue Triebe.
