SOLINGEN (mh) – Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Im Rahmen des Solinger KulturMorgens wird am kommenden Sonntag in der Galerie Kirschey in den Güterhallen eine neue Ausstellung eröffnet. Die drei Künstlerinnen Meret Held, Marleen Müller und Julia Wilczewski präsentieren Malerei, Grafik und Skulpturales zum Thema „Futur Tier“.
Künstlerinnen beziehen Position
In dieser Ausstellung haben alle drei ihren ganz spezifischen schöpferischen Blick sowohl auf die Definition von Mensch und Tier als auch deren Berührungspunkte gerichtet und mit den Mitteln der Kunst Position bezogen. Mit ihrem kreativen Schaffen brechen sie gesellschaftliche Strukturen auf. Ein Wechselspiel von Tiefgründigkeit, Verfremdung und dem Bezug zum Surrealistischen.
Meret Held arbeitet vielfach mit Tusche und Ölpastellkreide auf Leinwand oder Papier. Zahlreiche dünne Tusche- und Kreideschichten formen sich zu lebendigem Gewebe. Der Prozess ist Teil des Kunstwerkes. Die oftmals schemenhafte Darstellung forciert die Auseinandersetzung mit Assoziation und Abstraktion.
Marleen Müller setzt in ihrer Arbeit Fotovorlagen, zum Teil digital collagiert, in Graphit- und Kohlezeichnungen um. In ihren Kreaturen vereinigen sich Normalität und Abnormität zu neuen Un-/Sinnhaftigkeiten; durch Reduktion der Motive auf ausgewählte Bildsegmente entstehen Zeichnungen, die vom Realen ins Surreale übergehen. Das Hinzufügen oder Weglassen einzelner Bestandteile eines Bildes verändert die tatsächliche Vergangenheit als Variante der Realität für die Zukunft.
Normalität und Abnormität
Assoziationen und Imaginationen spielen in der Arbeit von Julia Wilczewski eine große Rolle. In ihrer Vorstellung begegnen sich Mensch und Tier in gegenseitiger Wertschätzung. Eine Hoffnung, die Bildhauerin Wilczewski für die Zukunft hegt und die sich in dem beeindruckenden, großen Bassin spiegelt. Babys mit tierischen Körpermerkmalen spielen sorglos mit Rochen, lassen sich von deren Flossen ziehen. In ihren Sprüngen rückwärts bekommt das Gegenständliche der Neugeborenen futuristische Züge. Fiktion vermischt sich mit Surrealem.
Gudrun Wünsche vom Verein KunstConzept in Düsseldorf hatte den Kontakt zur Galerie Kirschey hergestellt. Der Verein verfolgt das Ziel der allgemeinen Förderung von Kunst und Kultur, Schwerpunkt sind jüngere Absolventen von Kunstakademien NRW. Galeristin Astrid Kirschey war von der Qualität und der Kombination der Werke sofort überzeugt, vor allem aber von der ungewöhnlichen thematischen Umsetzung der drei Frauen.
Kunstkatalog mit Textbeiträgen
Zu der Ausstellung gibt es einen Kunstkatalog, der neben den Kunstwerken auch Textbeiträge von Prof. Dr. Ludger Schwarte, Kunstakademie Düsseldorf, und Autorin und Journalistin Martina Hörle enthält. Die Vernissage beginnt um 12 Uhr mit einer kurzen Einführung von Hörle. Die Künstlerinnen sind ebenfalls anwesend und freuen sich auf interessante Gespräche mit den Besuchern. Für musikalische Unterhaltung sorgen Sängerin Tatjana Klanfar und Gitarrist Ingo Schleutermann von dem Blues-Rock-Quartett MonkeyMaze, Bis zum 12. Mai sind die Werke jeden Donnerstag und Sonntag von 14 – 18 Uhr zu besichtigen. Weitere Termine nach Vereinbarung.