SOLINGEN (bgl) – Als vor über zehn Jahren die Gründungsmitglieder des Solinger Pflegeverbundes erstmals zusammenkamen, um eine institutionenübergreifende Kooperation zum Wohle der Patienten zu vereinbaren, startete Verbund mit gerade einmal fünf Mitgliedsunternehmen. Los ging es damals mit den Altenzentren der Stadt Solingen, dem Evangelischen Altencentrum Cronenberger Straße, dem Städtische Klinikum, der AOK Gesundheitskasse Wuppertal-Remscheid-Solingen und der Stadt Solingen.
Inzwischen haben sich 54 Mitgliedsinstitutionen im Solinger Pflegeverbund zusammengetan. Im Rathaus wurde jetzt die neue Vereinbarung für 2017 unterzeichnet. Derzeit beteiligen sich 27 ambulante Dienste, 17 teil-/vollstationäre Pflegeeinrichtungen, fünf Einrichtungen der Eingliederungshilfe, zwei Krankenhäuser, zwei Pflegekassen und die Stadt Solingen.
Verschiedene Akteure treffen sich auf Augenhöhe
„Die unterschiedlichsten Akteure begegnen sich hier auf Augenhöhe. Wir brauchen das Gespräch, den Austausch und das Netzwerk“, lobte Sozialdezernent Jan Welzel im Rahmen der Unterzeichnung am Dienstagnachmittag im Rathaus. Die Lenkungsgruppe des Pflegeverbundes gibt die jeweilige Marschrichtung vor und tagt dazu vier Mal im Jahr. Außerdem gibt es eine ganze Reihe von Arbeitsgruppen, in denen die Mitgliedorganisationen und Institutionen ganz unkompliziert ins Gespräch kommen können.
Denn der fachliche Austausch ist eine der Säulen des Pflegeverbundes. Gleichzeitig will der Pflegeverbund das Ansehen der Pflegeberufe verbessern, auch um junge Menschen dafür zu begeistern und so stets qualifizierten Nachwuchs anzulocken. „Die Herausforderungen der Pflege in der Zukunft, sind für unsere Gesellschaft noch gar nicht kalkulierbar“, mahnte Welzel mit Blick auf den demografischen Wandel. Umso dankbarer sei man für den Solinger Pflegeverbund.
Pflegeverbund: Partner kooperieren für ein Ziel
Dass dieser nicht selbstverständlich ist, betonte Barbara Matthies. Die Chefin des Städtischen Klinikums kommt aus dem Ruhrgebiet. „Es ist sehr ungewöhnlich, dass sich so viele Partner für ein Ziel übergreifend gefunden haben“, lobte sie. Dieter Ohmstedt, Pflegedirektor des Klinikums, ist vom Zusammenschluss des Pflegeverbundes in Solingen ebenfalls begeistert, zumal dieser auch ganz praktisch die Arbeit in den angeschlossenen Institutionen erleichtere. „Es ist immer wieder toll zu sehen, wie wir unsere Patienten in eine vernünftige nachstationäre Versorgung abgeben können. Ein Umstand, den man gar nicht hoch genug einschätzen kann“, machte Ohmstedt deutlich.