SOLINGEN (bgl) – Auch wenn es die Spatzen schon eine ganze Weile von Solingens Dächern pfiffen, ist die Schließung des Modehauses Peek & Cloppenburg (P & C) der nächste harte Schlag für die Innenstadt. Ende des Jahres soll das Haus an der Kölner Straße seine Pforten schließen, rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind derzeit noch dort beschäftigt. Damit wäre der gesamte Gebäudekomplex zwischen Fronhof und Clemens-Galerien leerstehend, denn der Kaufhof machte bereits 2018 zu. Als Nachmieter wurde dort zunächst Woolworth gehandelt, das von seinem Standort an der Hauptstraße in den ehemaligen Kaufhof ziehen und im Sommer letzten Jahres eigentlich eröffnen wollte (wir berichteten). Passiert ist derweil gar nichts.
Konzept „City 2030“ gibt den Ton an
Dass mit Peek & Cloppenburg ein wichtiger Ankermieter in bester Innenstadtlage geht, komme für Investor Dr. Jochen Stahl, Eigentümer sowohl der Clemens-Galerien als auch des Gebäudeensembles Peek & Cloppenburg/Kaufhof, nicht aus heiterem Himmel. „Es war für uns nicht überraschend, es zeichnete sich ab und wir waren vorbereitet. Es schafft Raum für eine komplexe Neuordnung und eine zukunftsweisende Neuausrichtung“, teilt Stahl auf Nachfrage mit.
Wie eine solche Neuausrichtung konkret aussehen könnte, steht derweil noch in den Sternen. Denn alles, was im dortigen Bereich umgesetzt werden soll, müsse eng mit der Stadtverwaltung abgestimmt werden. „Wir sind grundsätzlich für Pläne offen, die auch in unser Konzept passen“, betont Stadtsprecherin Sabine Rische.
Maßgeblich dabei ist das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) „City 2030″, das Grundlage für die Neuausrichtung der Solinger City sein wird (wir berichteten hier). Das Konzept sieht unter anderem eine Verdichtung der innerstädtischen Einzelhandelsflächen vor. Dabei ist die deutliche Stärkung einer Achse ausgehend von den Clemens-Galerien über den Fronhof in Richtung Hofgarten durchaus denkbar. Der wuchtige Gebäudekomplex zwischen Fronhof und den Clemens-Galerien sei wichtiger Teil einer solchen Achse, so die Stadtverwaltung.
Stahl: „Stimmen uns eng mit der Stadt ab“
Deshalb müsse dort eine Neu- bzw. Umnutzung genaustens abgewogen werden. „Wir stimmen uns eng mit der Stadt ab und wenn die Pläne konkret sind, werden wir diese präsentieren“, kündigt Dr. Jochen Stahl an. Grundsätzlich sei auch ein Abriss und ein anschließender Neubau dort denkbar. Vorausgesetzt natürlich, derartige Überlegungen harmonieren mit dem tonangebenden „City 2030“-Konzept.
Derweil geht die Umstrukturierung der Clemens-Galerien weiter. Die Baumaßnahmen für die neuen Mieter TEDi und Pizza Pazza (unser Bericht hier) seien im Plan, so Jochen Stahl. TEDi zieht vom Erdgeschoss in den 1. Stock des Einkaufszentrums in die ehemaligen Räume des Felix Kids-Clubs und soll dort demnächst per Rolltreppe direkt erreichbar sein. Pizza Pazza kommt dafür in die freigewordenen Flächen im Erdgeschoss.
Clemens-Galerien feiern 20-jähriges Bestehen
„Und wir haben weitere Mieter in Aussicht“, sagt der Investor, ohne weiter ins Detail gehen zu wollen. Ende des Jahres soll schließlich der Mühlenplatz umgebaut werden, um den Standort zu attraktiveren. Übrigens: Die Clemens-Galerien feiern in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen in der Solinger Innenstadt.