SOLINGEN (bgl) – Kontakte ins Rathaus bestanden seitens des Solinger Shantychors bereits eine ganze Weile. Erstmals für alle Solingerinnen und Solinger sichtbar und vor allen Dingen hörbar wurden diese Verbindungen im vergangenen Oktober, als sich Oberbürgermeister Tim Kurzbach dazu bereit erklärte, gemeinsam mit den Solinger Shantys in der Dorper Kirche ein Konzert zu geben.
„Wir hatten ihn damals gefragt, ob er nicht aktiv bei uns im Chor mitsingen möchte“, erinnerte sich Chorleiter Frank Bleckert am Montag, als er gemeinsam mit seinem Chor zu Besuch im Rathaus war. Der Shantychor Solingen revanchierte sich bei Tim Kurzbach und ernannte ihn kurzerhand zum Ehrenmitglied. „Wir sind der einzige Chor in Solingen, der den Oberbürgermeister als Mitglied in seinen Reihen hat“, sagte Frank Bleckert sichtlich stolz.
Shantys sind schwungvolle Seemannslieder
Und so wurde der Sitzungssaal 102 zumindest zeitweilig in einen kleinen Konzertsaal verwandelt. Gemeinsam mit dem OB wurden diverse Seemannslieder zum Besten gegeben. Begleitet wurde der Chor von zwei Ziehharmonikaspielern. „Singen macht doch das Herz frei! Ich freue mich wirklich sehr darüber“, sagte Kurzbach. Da Shantys in erster Linie schwungvolle und fröhliche Lieder sind, würde das Singen eben dieser gleich doppelt so viel Freude machen. „Hätte ich die Zeit dazu, würde ich auch wieder aktiv im Chor singen“, erklärte der Oberbürgermeister mit etwas Wehmut in der Stimme. Vom Shantychor bekam er eine Urkunde für seine Ehrenmitgliedschaft überreicht.
61 aktive Mitglieder in den Reihen des Shantychors
2006 gründete sich der Shantychor Solingen mit einer Handvoll Mitglieder. Auf die Idee kam man seinerzeit über Kontakte mit der Solinger Marinekameradschaft. „Inzwischen haben wir 61 Aktive in unserem Chor. Wenn jeder Chor so viel Zuwachs hätte, dann hätte die Solinger Chorlandschaft keine Nachwuchssorgen mehr“, freute sich Frank Bleckert. Die Auftritte und Konzerte des Chors sind stets gut besucht. Längst machen die Sängerinnen und Sänger auch weitere Fahrten für Konzerte. Eines führte die Solinger Shantys sogar bis nach Ostfriesland, wo quasi ein „Heimspiel“ gefeiert werden konnte. Auch für karitative Zwecke setzt sich der Solinger Shantychor ein.