SOLINGEN (ssh) – Am Mittwoch machte das MuseumMobil Halt in der Solinger Innenstadt. Die mobile Ausstellung wird bis zum 25. Juni auf dem Graf-Wilhelm-Platz zu sehen sein. Mit dem Container kommt das Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen in alle Kreise und kreisfreien Städte des Landes. In Solingen kooperiert es mit dem Zentrum für verfolgte Künste.
Begrüßungsreden zur Ausstellungseröffnung
Anlässlich des 30. Jahrestages des Solinger Brandanschlages ist das Haus der Geschichte NRW mit dem MuseumMobil in die Klingenstadt gekommen. Nach dem Eröffnungskonzert vom Tarab Trio folgten kurze Begrüßungsreden. Es sprachen Berivan Aymaz, Vizepräsidentin des Landtags, Thilo Schnor, Erster Stellvertretender Bürgermeister der Stadt Solingen, und Dr. Jürgen Kaumkötter, Direktor des Zentrums für verfolgte Künste.
Zudem begrüßte Dr. Gabriele Uelsberg, Präsidiumsmitglied der Stiftung Haus der Geschichte NRW, auch Vertreter der Familie Genç sowie der Jugendhilfe-Werkstatt Solingen e.V. und stellte die Sammlung der Stiftung vor.
„Menschen zeigen bei diesem musealen Marathon teils ganz persönlichen Geschichten. Unsere Landesgeschichte ist daher sehr lebendig und sie lebt in Geschichten, Erinnerungen, Biografien und Objekten fort, die hier nun auch zu sehen sind“, erklärte die Vizepräsidentin des Landtags, Berivan Aymas. Sie fuhr fort: „Wir wollen nicht nur das MuseumMobil vorstellen, sondern auch dem rassistischen Brandanschlag gedenken.“
MuseumMobil lädt zur aktiven Beteiligung ein
Der MuseumMobil-Container zeigt nun für kurze Zeit in Solingen eine Auswahl geschichtsträchtiger Objekte des Landes Nordrhein-Westfalen. Diese umfassen die Landesgeschichte von der Gründung bis zum aktuellen Zeitgeschehen. Das Museum lädt dazu ein, dass sich alle Bürger am Wachstum der Sammlung aktiv beteiligen.
Die Jugendhilfe-Werkstatt beteiligte sich unter anderem mit dem Modell des 1994 eingeweihten Solinger Mahnmals, das am Mildred-Scheel-Berufskolleg als Zeichen gegen Faschismus, Rassismus und Gewalt steht. Zum Gedenken lädt auch die Ausstellung „Solingen ’93 – Unutturmayacağız! Niemals vergessen!“ im Zentrum für verfolgte Künste (wir berichteten) ein.
53 Ausstellungsstücke im MuseumMobil-Container
An den Brandanschlag vor 30 Jahren, bei dem fünf junge Frauen und Mädchen ermordet wurden, erinnert nun auch ein Stein des zerstörten Gebäudes im MuseumMobil-Container. Insgesamt werden hier 53 Objekte und Geschichten aus der Sammlung des Hauses der Geschichte NRW gezeigt. Darunter auch die Gründungsurkunden des Landes und ein Stück Kohle aus der letzten Schicht in der Zeche Prosper-Haniel in Bottrop.
Begleitprogramm zum MuseumMobil
Am kommenden Samstag findet die Veranstaltung „Gedenken gestalten – gemeinsam engagiert für die Freundschaft“ von 11 bis 17 Uhr im Zentrum für verfolgte Künste in der Wuppertaler Str. 160 statt. Der partizipative Ansatz lädt dazu ein, dass Plakate und Textilien gestaltet und in Austausch getreten werden kann.
Am „Sammelsamstag“, 24. Juni, sind alle Bürger von 14 bis 17 Uhr dazu eingeladen, dem Haus der Geschichte persönliche Objekte für die Sammlung zu überreichen. Es geht den Historikern dabei vor allem um die damit zusammenhängenden Geschichten aus NRW aus der Zeit nach 1946.